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Presseberichte zum Technologiezentrum Spiegelau
PNP Grafenauer Anzeiger vom 03. August 2018 Glashüttengeist „Durandl“ zu Gast im TAZ Viele
Interessenten beim ersten Spiegelauer Glasabend – Glasprofessor Harald
Zimmermann stellte sich den Spiegelauern vor / Christa Steger (PNP-Bericht mit Foto)Spiegelau. Das
Technologie Anwender Zentrum (TAZ) hatte jetzt zum ersten Spiegelauer
Glasabend eingeladen und das Programm versprach eine interessante
Veranstaltung. Die Verantwortlichen freuten sich über die große Zahl
von Interessierten, unter ihnen Bürgermeister Karlheinz Roth, die
ehemaligen Betriebsräte der Glasfabriken Spiegelau und Riedlhütte,
Rudolf Seidl und Franz Boxleitner, sowie ehemalige Mitarbeiter der
beiden Glasfabriken. Dipl. Ing. Benedikt Scharfe, der Geschäftsführer
des TAZ, Prof. Dr. Thorsten Gerdes von der Uni Bayreuth, die im Verbund
mit dem TAZ zusammen arbeitet und Prof. Raimund Förg waren extra
angereist.Vor
dem Gebäude war der große Grill bereits angeheizt und so wurden die
Besucher erst einmal eingeladen, für ihr leibliches Wohl zu sorgen.
Zwei Professoren als „Grillmeister“, das wird einem nicht so schnell
wieder geboten. Auch die emsigen Mitarbeiter des TAZ sorgten dafür,
dass es an nichts fehlte. Michael
Sammer, der Entertainer des Abends befand sich in guter Gesellschaft –
der Glashüttengeist „Durandl“ hatte sich gleich neben den Musiker
gestellt und beobachtete alles ganz genau. Der Männergesang Spiegelau
unter der Stabführung von Josef Kreutner und der Mitwirkung von Pfarrer
Tobias Keilhofer war zur Begrüßung angetreten. Gemeindereferent Otto
Öllinger, selbst aktiver Sänger, kündigte mit launigen Worten die
jeweiligen Lieder an, das Glasmacherlied durfte natürlich in diesem
Repertoire nicht fehlen. GF.
Dipl. Ing. Benedikt Scharfe, Professor Raimund Förg und Mitarbeiter
Alois Kasberger standen schon in den Startlöchern, um in einer Führung
den Besuchern „Traditionelles und Experimentelles rund ums Glas“ zu
vermitteln. Das Interesse war sehr groß und die Drei mussten viele
Fragen beantworten. Im Labor wurden den Besuchern die aktuellen
Aktivitäten zur Glasforschung gezeigt und im Außenbereich
experimentierte Dr. Günther Ruhl mit Glas. Er verspiegelte Glas,
brachte es zum Leuchten und vieles mehr. Besonderes Interesse galt dem
Schmelzbereich mit den drei kleinen Glasschmelzwannen, den so genannten
Minimeltern. Für
viele war sicherlich das Spiegelauer TAZ bisher ein „Buch mit sieben
Siegeln“, doch nach dieser eindruckvollen Führung hatte so mancher
seine Meinung über diese Einrichtung geändert. Viel Publikum hatte an
diesem Abend auch Christian Straub, ein Schüler der Glasfachschule
Zwiesel, der im Foyer sein Gravurwerkzeug aufgebaut hatte und sein
Können zeigte. Viele ließen sich zur Erinnerung ein Glas mit Namen
gravieren. Nach
der Führung füllte sich der Saal wieder. Jetzt konnte Prof. Harald
Zimmermann endlich mit seiner „Glastour“ beginnen. Und – wie konnte es
anders sein – der Professor hatte den „Durandl“ voll in seinen kurzen
Vortrag eingebunden. Für den neuen Glasprofessor an der Technischen
Hochschule in Deggendorf, der zukünftig auch für das TAZ in Spiegelau
zuständig ist, ist der „Durandl“ kein Unbekannter. Harald Zimmermann
schrieb gemeinsam mit seiner Frau vor Jahren seine Diplomarbeit über
die Entwicklung eines bleifreien Kristallglases, genannt Titanglas. Die
Versuche und Forschungen konnten die beiden in der Kristallfabrik
Nachtmann in Riedlhütte durchführen und da kam Zimmermann des Öfteren
mit diesem guten Geist in Berührung. In
seiner kurzen Bildpräsentation, in der auch immer wieder der
Glashüttengeist zu sehen war, stellte sich der neue „Glasprofessor“ dem
Publikum vor und plauderte „aus dem Nähkästchen“. Für Zimmermann war
der „Durandl“ nicht immer der gute Geist, als der er bezeichnet wird,
ihm bescherte er des Öfteren bei seinen Versuchen Schlieren und
Steinchen im Glas. Doch bei der Rotfärbung, um die ihn seine
französischen Kollegen beneideten, hatte Zimmermann den Glasgeist
wieder auf seiner Seite. Am
Ende seiner Schilderungen wollte der neue Professor den Zuhörern noch
eine Geschichte vom „Durandl“ anbieten und übergab das Wort an Christa
Steger. Sie hatte die Erzählung „Der Durandl in der Neuriedlhütte“
ausgewählt und erntete für ihren Vortrag viel Beifall. Noch
lange saß man bei den Melodien und Liedern, die Michael Sammer
bravourös vortrug, beisammen und man war sich einig, so eine
ungezwungene Veranstaltung könnte man im TAZ öfter anbieten. An dieser
Stelle gebührt auch dem Förderverein TAZ Spiegelau e. V. ein Dank für
seine Unterstützung. PNP Grafenauer Anzeiger vom 03. August 2018 Neue Forschungsprofessur für das TAZ Ministerium
genehmigt Spiegelau eine Stelle für „Schmelzen und Urformen von
Silikatgläsern“
(PNP-Bericht mit Foto)Spiegelau. Das
Bayerische Finanzministerium hat der Technischen Hochschule Deggendorf
eine Forschungs-Professur für „Schmelzen und Urformen von
Silikatgläsern“ für das Technologie-Anwender Zentrum (TAZ)
in Spiegelau genehmigt. Der wissenschaftliche Leiter des
Technologietransferzentrum Prof. Raimund Förg bedankte sich in diesem
Zusammenhang ausdrücklich beim Landtagsabgeordneten Max Gibis, der mit
seinem Einsatz die Genehmigung der Professur unterstützt hatte.
Die
neue Forschungs-Professur „Schmelzen und Urformen von Silikatgläsern“
wird an der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften und
Wirtschaftsingenieurwesen angesiedelt sein. Neben der Lehre wird der
Hauptbestandteil der neuen Professur, die zunächst auf fünf Jahre
befristet ist, die Forschung im Bereich Glas und Verfahrenstechnik am TAZ
in Spiegelau sein. Das Berufungsverfahren ist in die entscheidende
Phase eingetreten und es wird versucht, die Position so schnell wie
möglich zu besetzen. „Es liegen uns mehrere hochkarätige Bewerbungen
vor, so dass wir überzeugt sind, schon bald den perfekten Kandidaten
präsentieren zu können“, so Förg.
„Die neue Professur ist genau
das, was wir brauchen, um uns als Technologietransferzentrum zu
entwickeln. Denn wir müssen gerade mit dem Hintergrund der Bedeutung
der Glasindustrie in der Region das Forschungsfeld Glas und die
dazugehörige Verfahrenstechnik verstärkt bedienen können. Wir bekommen
hier zahlreiche Anfragen für Kooperations- und Entwicklungsprojekte aus
der Glasindustrie und sehen uns jetzt mit der neuen Professur im
Stande, auch aktiv in diese Richtung zu werben“, beschreibt Prof.
Raimund Förg die Situation. Neben einer staatlichen Grundfinanzierung
zur finanziert sich TAZ alle
Personal- und Sachkosten über Aufträge und Projekte aus der Industrie,
bzw. im Rahmen von nationalen und internationalen
Forschungsförderprojekten. „Deshalb sind die angedachten Projekte im
Bereich Glas ein weiterer Schritt, um das TAZ
und die damit verbundenen hochqualifizierten Arbeitsplätze im
ländlichen langfristig zu sichern“, ergänzte Bürgermeister Karlheinz
Roth.
„Die Technologietransferzentren sind herausragende
Einrichtungen. Sie schaffen qualifizierte Arbeitsplätze und ermöglichen
zum Teil eine wohnortnahe, dezentrale Forschung von höchster Güte im
ländlichen Raum. Wir werden alles tun, um für die Technologie-Campi
beste Rahmenbedingungen zu schaffen“, so der Landtagsabgeordnete Max
Gibis. „Natürlich sind sie aber zur Sicherung ihrer Betriebskosten auf
Kooperationsprojekte mit der Industrie angewiesen, da die staatliche
Grundfinanzierung bisher nur einen Teil der Infrastrukturkosten wie
Miete oder Nebenkosten deckt. Hier ist die neue Professur, die die
Bearbeitung der Forschung im Bereich Glas und der dazugehörigen
Verfahrenstechnik ermöglicht, genau die richtige Maßnahme, um
zukünftige Forschungen am TAZ zu sichern.“ eb
PNP Grafenauer Anzeiger vom 26. Juni 2018 Lehrer lernen das TAZ von Innen kennen
Pädagogen
informieren sich am Technologie-Anwender-Zentrum (TAZ) Spiegelau über
das Thema Glas
(PNP-Bericht mit Foto)
Spiegelau. Was
wird hinter den Mauern des TAZ eigentlich so geforscht? An welchen
Projekten rund um das Thema Glas wird dort gerade gearbeitet? Wie
können Schule und Wissenschaft hier näher kooperieren? Welche
Möglichkeiten gibt es in der engeren Zusammenarbeit mit Schülern und
dem TAZ?
Diese und noch viele weitere Fragen waren Gegenstand
der jüngsten Fortbildung für Lehrkräfte zum Thema „Das TAZ Spiegelau –
Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“, zu der Tanja
Augustin von der MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften,
Technik) -Förderung der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) an das
TAZ Spiegelau eingeladen hatte.
Zunächst begrüßte Prof. Raimund
Förg, wissenschaftlicher Leiter des TAZ, die Runde. Die anwesenden
Lehrkräfte verschiedenster Schularten bekundeten in einer kurzen
Vorstellungsrunde ihren Grund der Teilnahme. Stichpunkte wie „neue
Anregungen einholen“, „Ideen für Jugend forscht Projekte bekommen“,
„Möglichkeiten von Schülerpraktika“, „Schülerinnen und Schüler mit
neuen Technologien begeistern“ und noch viele weitere Punkte fielen
dabei.
Förg stellte die beiden Bereiche Schmelztechnologie und
Urformen von Glas unter der wissenschaftlichen Leitung der Uni Bayreuth
und Präzisionsumformen von Glas unter der Leitung der THD dar.
In
einem weiteren Programmpunkt informierte Benedikt Scharfe, operativer
Leiter am TAZ, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim nachfolgenden
Rundgang durch das TAZ über die verschiedensten Prozessschritte und
Bearbeitungsmöglichkeiten zum Thema Glas. Die Lehrkräfte konnten so z.
B. einen kurzen praktischen Einblick in die Themen
Präzisionsblankpressen, Industrielle Messtechnik und chemische Analytik
erhalten. Durch die Vielfältigkeit und die hochtechnische moderne
Ausstattung am TAZ kann Auftragsforschung in vielen verschiedenen
Entwicklungsfragen durchgeführt werden. So gehören viele Branchen zu
den Kunden und Partnern des TAZ.
Auf das Forschungsprojekt
Glas-TAOO (Glas-Technologie-Allianz-Ostbayern) ging Scharfe etwas näher
ein. Das Hauptanliegen des Projekts ist das Wiederaufleben der Nord-Ost
bayerischen Glasregion durch die übergeordneten Themen effiziente
Produktionstechnologien und Clean Tech-saubere Prozesse.
Anschließend
berichtete Förg über die bisherige Zusammenarbeit zwischen Schulen und
TAZ und er würde sich freuen, wenn es auch weiterhin zu möglichen
Projekten zwischen Schulen, Schülern und dem TAZ kommen könnte.
Tanja
Augustin zeigte noch kurz die Studienmöglichkeiten und vielseitigen
MINT-Aktionen der THD auf. Abschließend informierte Andrea Stelzl,
MINT-Managerin der MINT-Region Niederbayern, über die Dringlichkeit
eines lebendigen MINT-Netzwerkes zwischen Firmen, Institutionen,
Schulen, Eltern und Schülern.eb
PNP Grafenauer Anzeiger vom 10. Juli 2017 Holpriger Start, glänzende Zukunft Das Technologie Anwender Zentrum in Spiegelau feierte seinen fünften Geburtstag Ursula
Langesee
(PNP-Bericht mit Foto)
Spiegelau.
Im Frühjahr vor fünf Jahren war das Technologie Anwender Zentrum (TAZ)
eröffnet worden, um durch anwendungsnahe Forschung eine
Innovationsplattform für die Glasindustrie bereitzustellen. Zum kleinen
Jubiläum, das mit ausgewählten Gästen am Freitag gefeiert wurde, passte
es gut, dass einen Tag zuvor Staatsminister Helmut Brunner und
Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler verkünden konnten, dass nach
positiver Evaluierung die jährliche Grundfinanzierung des TAZ mit 300
000 Euro durch den Freistaat weiterhin gesichert sei (GA berichtete).
Minister
Brunner war von politischer Seite dann auch der Hauptgast beim fünften
Geburtstag – neben Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, stv.
Landrätin Renate Cerny, Bürgermeister und TAZ-Fördervereinsvorsitzendem
Karlheinz Roth und Vertretern des Spiegelauer Gemeinderats.
„Wissenschaftliche
Erkenntnisse in anwendbare Technologien umzusetzen, ist eine der
Kernaufgaben unserer Zeit. Das TAZ hat mit seinem Schwerpunkt
Heißglas-Technologie nach einem schwierigen Start eine tolle
Entwicklung genommen“, gratulierte der Staatsminister.
Maßgeblich
für den Erfolg sei Prof. Monika Willert-Porada von der Uni Bayreuth
gewesen, die bis zu ihrem frühen Tod im Dezember 2016 die
wissenschaftliche Leitung für Schmelztechnik und Heißformgebung und die
Leitung des Lehrstuhls für Werkstoffverarbeitung inne hatte. „Sie ging
den mutigen Schritt und ermöglichte die Kooperation ihrer Uni mit der
Technischen Hochschule Deggendorf“, würdigte Brunner ihre Verdienste.
Mit
dem Start des mit 2,66 Mio. Euro geförderten Innovationsprojekt
„Glas-Technologie-Allianz Oberfranken-Ostbayern“ habe Willert-Porada im
März 2016 wenigstens einen Teil der Früchte ihrer Arbeit ernten können.
Damit sei sichergestellt, dass bis 2020 die Forschungsergebnisse der
Uni Bayreuth im TAZ unter industrienahen Bedingungen umgesetzt und der
Technologietransfer in kleine und mittelständische Unternehmen erfolgen
könne.
Brunner dankte allen, die die erfolgreichen„Kinderjahre“ des TAZ ermöglicht haben und sagte weiterhin seine Unterstützung zu.
Dr.
Markus Zanner, der Kanzler der Uni Bayreuth, bestätigte die Linie
seiner Hochschule, die auch nach dem Tod Willert-Poradas die
Zusammenarbeit mit dem TAZ Spiegelau weiterführen werde.
Das
freute Wissenschaftlichen TAZ-Leiter Prof. Raimund Förg, der als
„Hausherr“ durchs Programm führte: „Wir könnten uns keinen besseren
Kooperationspartner vorstellen. Wir ziehen immer am gleichen Strang.“
Prof.
Dr. Peter Sperber, Präsident der Technischen Hochschule Deggendorf,
blendete auf die Historie des Zentrums zurück, die mit der Glaskrise
begonnen habe. Die Idee für das TAZ Spiegelau sei aus der regionalen
Politik gekommen. Die Hochschule Deggendorf habe das Potenzial gesehen,
Glas für technische Anwendungen zu erforschen und das Interesse der
Firma Füller in Spiegelau und der Uni Bayreuth geweckt. „Ich glaube,
dass Spiegelau Zukunft hat. Da hat man an der externen Evaluation
gesehen, die gut funktioniert hat“, sagte Sperber.
Auf die gern
geäußerte Kritik, warum das alles im Vergleich zum Technologie-Campus
Freyung nicht schneller gegangen sei, konterte der Präsident mit der
unterschiedlichen Ausstattungen. „Für Informatik braucht man in Freyung
nur PCs, aber hier mussten wir erst die Labore ausstatten. Da kostet
ein großes Gerät über 100 000 Euro und es dauert neun Monate, es zu
bestellen. Mit Drittmitteleinnahmen kann es erst losgehen, wenn die
Ausstattung komplett ist. Das ist seit 2016 der Fall. Da beliefen sich
die Einnahmen bereits auf 800 000 Euro. Das Ziel ist eine Million Euro
pro Jahr. Das TAZ läuft genau so, wie ein solcher Campus laufen kann.
Am Anfang war’s holprig, jetzt läuft’s gut.“
Für das Durchstehen
der Durststrecke dankte er den TAZ-Mitarbeitern, operativem Leiter
Benedikt Scharfe, Prof. Förg und Minister Brunner.
Über
„Spiegelau als digitales Modelldorf“ sprach Dipl.-Ing. Beatrix Drago
von der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung, die in der
e-Dorf-Jury dabei war, die Spiegelau und Frauenau als Modellkommunen
für das Digitale Dorf ausgewählt hatte (GA berichtete).
„Vom
Tiegel zum Chip“ haben die wissenschaftlichen TAZ-Leiter Förg und Dr.
Thorsten Gerdes ihren gemeinsamen Vortrag über Forschung und
Entwicklung am TAZ überschrieben. Was allen Projekten gemein ist: sie
sind ganz weit weg von der Kelchglasproduktion, welche Spiegelau groß
gemacht hatte. So die Herstellung von Micro-Hohlglaskugeln für
Baustoffe, z. B. Dämmwolle, die besser seien als polymere Stoffe und
leichter zu recyceln. Oder neue Anwendungsfelder für Mikroglasplättchen
als Trennschicht für Li-Ionen-Batterien, die jetzt aus Polymeren
gefertigt sind. Und das TAZ geht noch den Schritt weiter, das Glas als
Chip in die digitale Welt zu bringen. „Wir können es mikrometer genau
prägen. Da haben wir Revolutionäres vor“, kündigte Förg an.
Wie
die Industrie vom Technologietransfer profitiert, stellte Dipl-Ing.
Harald Zimmermann von der Verallia Deutschland AG in Bad Wurzach vor.
Seine Firma stellt jährlich 16 Milliarden Flaschen und Gläser her und
ist damit in der Behälterglasindustrie weltweit die Nummer 3. 400
Tonnen Glas pro Tag werden verarbeitet, 200 Gläser pro Minute
hergestellt. „Wie soll man bei diesem Tempo Experimente machen?“
Deshalb sei es für ihn fantastisch, im TAZ Trainingssituationen für
Prozessoptimierungen im Kleinen schaffen zu können.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 29. Juni 2017 TAZ Spiegelau feiert Fünfjähriges Erstes Jubiläum mit Tag der offenen Tür am 7. Juli–Minister Brunner kommt (PNP-Bericht mit Foto)
Spiegelau.
Eine laut eigenen Aussagen „Erfolgsgeschichte“ feiert nun Fünfjähriges:
Das Technologie Anwender Zentrum Spiegelau besteht seit Frühjahr 2012
als Außenstelle der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Es wurde als Innovationsplattform für die Glasindustrie ins Leben gerufen. Anlässlich
des Jubiläums veranstaltet das TAZ Spiegelau am 7. Juli ab 17 Uhr einen
Tag der offenen Tür mit buntem Programm für Groß und Klein. „Wir
sind sehr stolz auf die Entwicklung unseres TAZ hier in Spiegelau. Glas
hat eine lange Tradition in der Region, durch unsere
anwendungsorientierte Forschung bekam das Thema eine ganz neue,
innovative Richtung“, so Prof. Raimund Förg, wissenschaftlicher Leiter
des TAZ Spiegelau in einer Mitteilung. Das Technologie Anwender
Zentrum hat sich den Bereichen Schmelztechnologie, Heißformgebung und
Präzisionsblankpressen verschrieben. Es versteht sich als Schnittstelle
zwischen Forschung und Industrie. Die Feierlichkeiten zum fünfjährigen
Bestehen sollen nun zum Anlass genommen werden, über aktuelle Themen
und Projekte des TAZzu informieren. Dazu erwartet das Technologie
Anwender Zentrum Spiegelau hochkarätigen Besuch: Helmut Brunner,
Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten, hat sich angekündigt ebenso wie Prof. Peter Sperber, Präsident
der Technischen Hochschule Deggendorf, und Dr. Markus Zanner, Kanzler
der Universität Bayreuth. Letztere ist seit Gründung enger
Kooperationspartner. Die Besucher der Jubiläumsfeier und des damit einhergehenden Tags der offenen Tür erwartet ein
vielseitiges Programm: Informative Vorträge verschaffen einen Einblick
in die Geschichte sowie einen Ausblick in die Zukunft des TAZ und
erörtern die Kooperation mit der Industrie. Auch ein „Blick über den
Tellerrand hinaus“ darf nicht fehlen. In Führungen durch die Labore
erleben Interessierte hautnah, wie Glas auf höchstem wissenschaftlichem
Niveau erforscht und bearbeitet wird. Zudem informiert „Fast Forest“,
das Renn-Team der THD, über den aktuellen Rennwagen und es werden Konzepte zur E-Mobilität präsentiert. Musikalisch wird die Feier durch die Gruppe „eXCLente“ begleitet und auch für Speis’ und Trank ist gesorgt. − pnp
PNP Grafenauer Anzeiger vom 26. Juli 2016 714 000 Euro fürs Dünnglasbiegen Wissenschafts-Staatssekretär Bernd Sibler übergab Förderbescheid (PNP-Bericht mit Foto)
Spiegelau.
Ein Freudentag in Spiegelau: Das TAZ kann sich über eine starke
Finanzspritze aus München freuen. Die Bayerische Forschungsstiftung
unterstützt ein Projekt mit 714 000 Euro, das sich mit Präzisionsbiegen
von Dünnglas beschäftigt. Höchste Genauigkeit ist etwa gefordert, wenn
Satelliten und Röntgenteleskopspiegel des Max Planck Instituts für
extraterrestrische Physik die Welt da draußen korrekt abbilden sollen.
Die
zweite Förderrunde der Bayerischen Forschungsstiftung 2016 vergibt
insgesamt Zuschüsse von rund 5,3 Millionen Euro für 11
Technologieprojekte. Staatssekretär Sibler betonte: „Bei den Projekten,
die von der Forschungsstiftung gefördert werden, beweisen Wissenschaft
und Wirtschaft stets große Weitsicht.“ Das gelte im Wortsinn nicht nur
für das Projekt zu Komponenten für Weltraumteleskope, sondern im
übertragenen Sinne für alle geförderten Projekte: Sie alle zeugten von
Weitblick und stünden für die Entwicklung zukunftsweisender
Technologien.
Jährlich berät die Bayerische Forschungsstiftung
über Projektanträge mit einem Gesamtvolumen von über 50 Mio. Euro, hieß
es in einer Pressemitteilung. Die Forschungsstiftung hat seit ihrer
Gründung im Jahr 1990 für 804 Projekte rund 535 Mio. Euro bewilligt.
Gemeinsam mit den Co- Finanzierungsanteilen der bayerischen Wirtschaft wurde damit ein Gesamtprojektvolumen
von rund 1,189 Mrd. Euro angestoßen. Zusätzlich vergibt die
Forschungsstiftung Stipendien für die internationale Zusammenarbeit von
Forschern sowie (Post-)Doktoranden.
Besonders groß war die
Freude natürlich bei Landkreis und Kommune als finanzielle Mitträger
des TAZ Spiegelau, dass mit dem Zuschuss zum Wissenschaftsbetrieb ein
gutes Stück Zukunft des Glases vor Ort auch weiter gesichert bleibt,
selbst wenn die Beschäftigung damit weitaus andere Formen angenommen
hat als Vase, Weinkelch oder Mascherlbüchsl. Das Projekt heißt
„Präzisionsbiegen von Dünnglas (PräBieD)“. Gegenstand des Vorhabens sei
die Entwicklung einer durchgängigen Prozesskette für das
Präzisionsbiegen von Dünnglas. Dafür sind neue Hochleistungskeramiken
und deren kombinierte Fräs- und Schleifbearbeitung für Biegeformen in
bisher unerreichter Präzision am Glas zu entwickeln. Es werden taktile,
hochgenaue 3D-Messverfahren für komplexe Oberflächengeometrien
(Biegeform und Glas) für extremste Abbildungsgenauigkeit erforscht.
Erste Anwendung ist ein Röntgenteleskopspiegel, so Projektleiter Stefan
Menzel, der in Folge auch von Leichtbauweise oder weniger Belastung bei
Röntgendiagnostik sprach. Er betonte, dass dieses Verfahren breite
Anwendungs- und Produktformen finden könne.
Zur Übergabe des
Förderbescheids kamen unter anderem der Präsident der
Forschungsstiftung, Prof. Heinz Gerhäuser mit Geschäftsführerin
Dorothea Leonhardt, Landrat Sebastian Gruber und Karlheinz Roth,
Bürgermeister von Spiegelau sowie Max Gibis als Landtagsvertreter.
THD-Präsident Professor Peter Sperber war nach einem Unfall
gesundheitlich verhindert. Vertreten wurde er durch den operativen
Leiter Benedikt Scharfe und wissenschaftlichen Leiter Professor Raimund
Förg.
Eine zusätzlich für Kreis und Kommune erfreuliche
Stellungnahme gab es auch von Bernd Sibler zur Frage des
Betriebskostenanteils, der nach fünf Jahren ursprünglich vom TAZ selbst
erwirtschaftet werden sollte. Das Land springe da selbst mit je 200 000
Euro oder etwas mehr in die Bresche, was aber bereits so kommuniziert
worden sei, so Sibler. Vorausgesetzt sei nur eine positive Evaluierung,
was er auch für Spiegelau wohl als Formsache ansah.hpd
PNP Grafenauer Anzeiger vom 26. Juli 2016 Staatssekretär Sibler hatte 714 000 Euro fürs TAZ dabei Spiegelau.
Glas als hochmoderner Werkstoff, das ist Forschungsprojekt am
Technologie-Anwender-Zentrum (TAZ) in Spiegelau (Lkr.
Freyung-Grafenau). Eng verzahnt mit Wirtschaft und Wissenschaft soll
nun ein Projekt mit sprichwörtlicher Weitsicht angepackt werden: Beim
Präzisionsbiegen von Dünnglas könnten in einem ersten Schritt
Röntgenteleskopspiegel für Satelliten entstehen, bevor die Technik
weitere Anwendungen fände. Damit dafür Mittel zur Verfügung stehen,
überreichte Wissenschafts-Staatssekretär Bernd Sibler (CSU) gestern
einen Förderbescheid der Bayerischen Forschungsstiftung in Höhe von 714
000 Euro. Durchgängige Prozessketten, neue Hochleistungskeramiken und
Fräs- beziehungsweise Schleifarbeiten in längst nicht mehr sicht-
sondern nur noch messbaren Bereichen sollen so erschlossen werden.
Bernd
Sibler hatte zudem die Zusicherung dabei – vorbehaltlich einer
Evaluierung – dass auch der Betriebskostenanteil von Kreis und Kommune
mit 200 000 Euro und eventuell etwas mehr ab dem fünften Jahr über den
Landeshaushalt gedeckt werde.hpd PNP Grafenauer Anzeiger vom 06. Juni 2016 Millionenprojekt sichert Zukunft der Glas-FH / Glastechnik-Plattform am Technologie Anwender Zentrum Spiegelau – Projekt „Glas-TAOO“ dauert vorerst vier Jahre
Spiegelau.
Gute Nachricht für die Glas-FH in Spiegelau. Das millionenschwere
Projekt „Glas-TAOO“, eine laut Pressemitteilung in Europa „einmalige
Plattform“ für glastechnische Entwicklungen, sichert den Bestand der
Einrichtung auf Jahre.
Die neue Glas-Technologie-Allianz
Oberfranken-Ostbayern – kurz „Glas-TAOO“ verbinde künftig Forschung und
Wirtschaft mit dem Ziel, neue Produktionstechnologien, effizienteren
Ressourceneinsatz und umweltfreundliche Produkte für die Glasindustrie
zu entwickeln. Vertreter der Universität Bayreuth, der Technischen
Hochschule Deggendorf (THD) und des Technologie Anwender Zentrums (TAZ)
in Spiegelau, haben jetzt in Bayreuth das gemeinsame Forschungsprojekt
vorgestellt. Gefördert werde „Glas-TAOO“ bis 2020 aus dem Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit insgesamt 2,66 Millionen
Euro.
Das gemeinsame Projekt der Universität Bayreuth und der TH
Deggendorf, die das TAZ in Spiegelau betreibt, ziele auf eine
wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit mit Industriepartnern
ab, die ihren Standort in Oberfranken oder Ostbayern haben und Glas
oder Glasprodukte herstellen. Viele namhafte bayerische Unternehmen
hätten sich dem Verbund bereits angeschlossen. Das Bayerische
Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst setze
damit eine EU-Förderinitiative um, die darauf abzielt, den
Technologietransfer von Hochschulen mit kleinen und mittelständischen
Unternehmen zu intensivieren.
Die Universität Bayreuth und die
TH Deggendorf mit dem TAZ in Spiegelau, arbeiten bereits seit vielen
Jahren mit Unternehmen der Glasindustrie zusammen. Im neuen Verbund
„Glas-TAOO“ werde gemeinsam mit Industriepartnern in Oberfranken und
Ostbayern an Innovationen gearbeitet, die entlang der gesamten
Prozesskette der Glasproduktion angesiedelt seien. „Glas-TAOO“ wendet
sich daher an Rohstoffproduzenten, Glashersteller, Anlagenbauer und
Halbzeug-Produzenten ebenso wie an Hersteller und Anwender von
Endprodukten aus Glas. Das Vorhaben wird von Prof. Dr. Monika
Willert-Porada am Lehrstuhl für Werkstoffverarbeitung der Universität
Bayreuth koordiniert. Viele namhafte bayerische Unternehmen würden sich
bereits an der neuen Innovationsinitiative beteiligen – beispielsweise
3M-Dyneon, Füller-Glastechnologie, Glas Ulrich, Heinz-Glas, Irlbacher
Blickpunkt Glas, Nachtmann, Schott, Wiegand-Glas, Vitrulan und
Zwiesel-Kristallglas. Einen Schwerpunkt
innerhalb der „Glas-TAOO“ bilden Technologien der Glasproduktion, die
flexibler und zugleich verlässlicher gestaltet werden sollen. Zu
derartigen Optimierungen könnten beispielsweise elektrothermische
Heizverfahren und mechatronische Verarbeitungsmaschinen beitragen, aber
auch eine stärkere Automatisierung sowie neuartige Methoden der
laufenden Prozessüberwachung und -steuerung vor Ort.
Ein
weiterer Schwerpunkt sei der effiziente Einsatz von Ressourcen. Hier
gehe es insbesondere um einen möglichst sparsamen Material- und
Energieverbrauch in der Glasproduktion („Clean tech“). Dabei sollen
Wertstoffe zurückgewonnen und umweltverträgliche Materialkreisläufe
entwickelt werden. Aus der Zusammenarbeit der Universität Bayreuth und
des TAZ Spiegelau mit innovativen Unternehmen sollten schließlich auch
neue Funktionsmaterialien hervorgehen. Dazu zählen beispielsweise
umweltfreundliche Dämmstoffe für Gebäude.
„Am TAZ in Spiegelau
arbeiten wir bereits seit einigen Jahren sehr erfolgreich mit der
Universität Bayreuth zusammen“, erklärt THD-Präsident Professor Dr.
Peter Sperber. „Glas-TAOO ist für uns ein Meilenstein und wir
beschreiten damit eine neue Stufe. So können wir die Kompetenzen der
Universität Bayreuth im Bereich der Werkstoffkunde und das Know-how des
TAZ Spiegelau bei der Weiterverarbeitung von Glas perfekt bündeln und
so deutlich bessere Angebote für die Industrie schaffen. Die im Projekt
handelnden Personen verstehen sich blind und auch auf Ebene der
Hochschulleitungen könnte die Zusammenarbeit nicht besser sein, ein
ideales Verhältnis. Wir werden alles tun um den Erfolg des Projekts zu
gewährleisten“, so Prof. Sperber. Die Zukunft des TAZ Spiegelau ist
damit laut Sperber auf Jahre hinaus gesichert und macht den Standort
durch die neuen Möglichkeiten höchst attraktiv für neue
Industrieansiedlungen.
Im Projekt Glas-TAOO werden in Spiegelau
am Technologie Anwender Zentrum für die nächsten vier Jahre insgesamt
fünf Mitarbeiter angestellt sein. „Aufgrund der umfassenden
Aufgabenstellung kommt am TAZ allerdings jeder mit dem Projekt in
Berührung" so der operative Leiter, Benedikt Scharfe.“ „Seit
einigen Jahren sind weltweit neue und spannende Entwicklungen auf dem
Gebiet der Glastechnologie zu beobachten“, meint Prof. Monika
Willert-Porada. „Man kann daher durchaus von einer Renaissance des
Werkstoffs Glas sprechen. In einer wachsenden Zahl von
High-Tech-Anwendungen übernehmen neuartige Gläser und
Polymer-Glasverbunde spezielle Funktionen, für die sich andere
Materialien nicht in gleicher Weise eignen. Diese Entwicklung wollen
wir in Bayreuth gemeinsam mit dem TAZ in Spiegelau und unseren
Industriepartnern mitgestalten – nicht allein in kurzfristigen
punktuellen Projekten, sondern im Rahmen einer nachhaltigen
branchenspezifischen Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft“.
Die
Leiterin von „Glas-TAOO“ hebt dabei auch die langjährigen Erfahrungen
in der interdisziplinären Forschungsstelle „WOPAG – Keylab Glas“
hervor, in der sich mehrere Lehrstühle der Universität Bayreuth
zusammengeschlossen haben. „Aufgrund der Möglichkeit,
Forschungsergebnisse der Universität Bayreuth direkt im TAZ Spiegelau
unter industrienahen Bedingungen umsetzen zu können, haben wir mit der
Glas-TAOO nun eine in Europa einmalige Plattform für glastechnische
Entwicklungen“, so Prof. Willert-Porada. PNP Grafenauer Anzeiger vom 20. Mai 2016
Kompetente
Verstärkung am TAZ-Spiegelau Dr.
Leonard Alaribe
neuer wissenschaftlicher Mitarbeiter für den Bereich Schmelztechnik
und Heißformgebung von Glas
(PNP Bericht mit Foto) Spiegelau. Das
Technologie Anwender Zentrum (TAZ) freut sich über einen neuen
Kollegen. Seit Mitte Mai
unterstützt Dr. rer. nat. Leonard Alaribe als wissenschaftlicher
Mitarbeiter den Bereich Schmelztechnik und
Heißformgebung von Glas. Dr. Alaribe hat an
den Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Materialwissenschaften und
Kristallographie studiert und im Anschluss daran am
FreiburgerMaterialforschungszentrum (FMF) in der Gruppe
Charakterisierung und Detektortechnologie promoviert. Vor dem Wechsel ans
TAZwar Dr. Alaribe dort als sogenannter „Post-Doc“ vor allem mit
dem Thema Herstellung und Untersuchung von dotierten Spezialgläsern
für den Einsatz in Detektoren beschäftigt. Der neue Kollege am TAZ
ist im kürzlich gestarteten Projekt „Glas-Technologie-llianz
Oberfranken-Ostbayern“ (gefördert durch den Europäische Fonds für
regionale Entwicklung –EFRE), in enger Zusammenarbeit mit dem
Lehrstuhl Werkstoffverarbeitung der Universität Bayreuth tätig und
wird sich inhaltlich überwiegend mit der Entwicklung von effizienten
und sauberen Produktionstechnologien für die Glasindustrie
beschäftigen. Neben seinen
wissenschaftlichen Fähigkeiten und Kompetenzen kommen Dr. Alaribe
für seine zukünftigen
Aufgaben aber auch seine Hobbys zugute: „Ich bin ein praktischer
Mensch und mag es sehr, an Anlagen zu
tüfteln. Meine Hobbys sind z.B. das Konstruieren und Bauen von
Miniatur-Dampfmaschinen und Benzinmotoren“, sagt der neue TAZler. Zufrieden mit seinem
neuen Kollegen ist auch der operative Leiter des TAZ, Benedikt
Scharfe: „Ich bin froh,
Herrn Dr. Alaribe für Dr. LeonardAlaribe neuer wissenschaftlicher
Mitarbeiter für den Bereich Schmelztechnik und Heißformgebung von
Glas das TAZ gewonnen zu haben. Wir verfolgen damit weiter die
Strategie, ein möglichst heterogenes Team aus Technikern,
Ingenieuren und Wissenschaftlern
am TAZ zu installieren.“ Heterogen bedeutet dabei auch, dass die
Mitarbeiter regional, überregional und international gesucht werden
um die notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten für die erfolgreiche
Zusammenarbeit mit den Partnern aus Mittelstand und Industrie
sicherzustellen. Neben seinen neuen
Aufgaben und Kollegen freut sich Dr. Alaribe auch auf seine neue
Heimat: „Der Bayerische Wald erinnert mich sehr an den Schwarzwald.
Es ist nur deutlich hügeliger“ – und er verspricht sogleich:
„Meine Frau, meine Kinder und ich werden versuchen, so schnell wie
möglich Niederbayrisch zu lernen!“ so der Neu-Spiegelauer.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 3. Juni 2015 Das TAZ ist auf einem guten Weg Operativer Leiter Benedikt Scharfe gibt Gemeinderat Sachstandsbericht Von Ursula Langesee Spiegelau.
Eine traurige Aufgabe stand am Anfang der Gemeinderatssitzung am
Montagabend: die Gedenkminute für Alfred Resch, den langjährigen
Kassenverwalter und Schriftführer des Zweckverbands Klärwerk, der
gestern beigesetzt worden ist. Dann war es an Benedikt Scharfe -
seit Jahresbeginn operativer Leiter des Technologie Anwender-Zentrums
(TAZ) - dem Gemeinderat einen aktuellen Sachstandsbericht zu geben.
Nach einem kurzen Einblick in seine Biographie stellte er die zehn
Mitarbeiter vor, die derzeit mit ihm am TAZ arbeiten. Das sind
Chemiker, Physiker, Werkstoffwissenschaftler, Maschinenbauer etc. „Wir
sind sehr breit aufgestellt“, was für die Forschung natürlich von
Vorteil sei. Außerdem habe man mit der technischen Ausstattung des TAZ
eine Ausnahmestellung, was einen Mehrwert schaffe. Verstärkt habe
man die Öffentlichkeitsarbeit. So seien im ersten Halbjahr 2015 bereits
über zehn Abendveranstaltungen abgehalten worden, darunter auch der
Neujahrsempfang der Gemeinde. Die Kinderuni habe wieder stattgefunden
und 30 Firmenveranstaltungen und -begehungen wurden organisiert. Heuer
noch geplant seien ein Maschinenseminar, Schulungen, ein Tag der
offenen Tür im Rahmen der „Hiagstroas“ und eine Glas-Kunst-Ausstellung
mit Künstlern der Region. „Unsere Türen stehen immer offen, auch wenn
sie geschlossen sind - ein kurzer Anruf genügt“, lädt Scharfe alle
Interessierten ein, sich ein Bild vom TAZ zu machen. Bürgermeister
Karlheinz Roth, seines Zeichens auch Vorsitzender des TAZ-Fördervereins
ergänzte, dass sich die Anzahl der Forschungsarbeiten mit mehr als
einem Projekt pro Fachbereich sehr positiv entwickelt habe. „Man merkt
auch den deutlichen Fortschritt bei der technischen Ausstattung, die
ständig wächst, und somit die Grundlage für entsprechende Angebote zur
Projektentwicklung bietet.“ Nun seien auch die Voraussetzungen für
Existenzsgründer geschaffen worden, die sich im TAZ einmieten möchten.
Außerdem betonte der Bürgermeister, dass örtliche Vereine die
Möglichkeit hätten, gegen ein geringes Entgelt den bestens
ausgestatteten Multi-Media-Saal (Pretzfelder Saal) im TAZ zu nutzen. „Was
wünschen Sie sich von uns, dass Sie Ihre Aufgaben leichter erfüllen
können?“, fragte Erhard Wawrzek den TAZ-Leiter. „Wir wünschen uns bei
Betrieben Offenheit gegenüber unseren Anfragen, so merkwürdig sie
zunächst auch klingen mögen. Wir brauchen möglichst viele Mitspieler
aus der Region“, antwortete Scharfe. Es sehe aber ohnehin ganz gut aus.
„70 Prozent stehen unseren Anfragen sehr positiv gegenüber, 30 Prozent
haben noch Vorbehalte. Aber Nein gesagt hat noch keiner.“ „Trägt
sich das TAZ?“, interessierte Ludwig Friedl. „Noch leben wir von der
Anschubfinanzierung. Dann muss es sich über Drittmittel und Projekte
tragen. Wir sind auf einem relativ guten Weg“, sagte Scharfe
abschließend.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 02. Februar 2015 „Wir
machen Projekte, nicht Produkte“ - Benedikt Scharfe, der neue operative
Leiter des Technologie-Anwenderzentrums Spiegelau, stellt sein
Aufgabengebiet vor
Von Ursula Langesee Spiegelau.
Seit Anfang des Jahres ist Benedikt Scharfe (31) neuer operativer
Leiter des Technologie-Anwenderzentrums (TAZ). Er sieht sich aber nicht
als der alleinige „Chef“. Vielmehr ist er Teil des Dreierbunds mit dem
wissenschaftlichen Leiter Prof. Raimund Förg (Technische Hochschule
Deggendorf) und Prof. Dr. Monika Willert-Porada vom Lehrstuhl für
Werkstoffverarbeitung an der Uni Bayreuth, die für die
Glasschmelztechnologie am TAZ zuständig ist. Von
der Uni Bayreuth kommt auch Scharfe. Der gebürtige Thüringer hatte
zuvor in Erlangen Materialwissenschaften studiert, ein Jahr in der
Industrie gearbeitet und war dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter an
den Lehrstuhl von Willert-Porada gekommen, die ihm eine Promotion
angeboten hatte. Seine
Aufgabe wird es sein, für verschiedene Projekte, die am TAZ erforscht
werden, finanzielle Mittel anzuwerben, um damit Mitarbeiter
beschäftigen, den Mitarbeiterstab auszubauen und wiederum weitere
Projekte bearbeiten zu können. Zur Zeit gibt es viele kleine Aufträge
von Industriepartnern, die zwei, drei Wochen lang im sehr gut
ausgestatteten TAZ mal etwas ausprobieren wollen. Der Idealzustand ist,
wenn Projekte zum Selbstläufer werden und sich eines aus dem anderen
entwickelt. Glas
hat zwar eine jahrhundertelange Tradition in Spiegelau - die
Kristallglasfabrik und das TAZ, im Volksmund auch „Glas-FH“ genannt,
eint dennoch nur der Werkstoff. „Wir machen Projekte, nicht Produkte“,
erklärt Scharfe den markantesten Unterschied. „Unser Job ist es,
Technologien zu entwickeln,um dann ein Projekt in ein Produkt
überführen zu können.“ Dazu
soll die Mitarbeiterzahl in der Forschungsstätte von derzeit acht
aufgestockt werden. „Eine Verdoppelung ist möglich“, betont der
operative Leiter. Mit dem neuen Jahr konnte eine Chemikerin neu
eingestellt werden, die in Spiegelau forscht und an ihrer Promotion
arbeitet. Mehr
Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit hat sich das TAZ auf die Fahnen
geschrieben und das ist natürlich auch Benedikt Scharfe ein Anliegen.
Deshalb soll es schon bald wieder einen „Tag der offenen Tür“ geben mit
eigenen „Forschungsaufträgen“ für Kinder. In Zusammenarbeit mit der
Kinder-Uni Bayreuth wird da an einem Programm getüftelt. Auch wer unter
der Zeit eine Führung durchs TAZ haben möchte, ist - bei vorheriger
Anmeldung - herzlich willkommen. Scharfes
Vision von der weiteren Zukunft ist, weltweit renommierte Unternehmen
nach Spiegelau zu ziehen, die hier ihre Forschung betreiben. „Sich hier
eine wissenschaftliche Reputation aufzubauen, das ist die
Herausforderung, der wir uns gerne stellen.“ PNP Grafenauer Anzeiger vom 17. November 2014 MGV überreichte einen bunten Melodienstrauß 200 Zuhörer beim Liederabend des Männergesangsvereins Spiegelau im Pretzfelder-Saal - Veranstaltung des TAZ-Fördervereins
Von Ursula Langesee Spiegelau.
Ins Gemüt und in die Herzen der 200 Zuhörer sang sich am Freitagabend
im TAZ der Männergesangsverein Spiegelau mit seinem bunten
Melodienstrauß aus der Welt der Volksmusik, der Oldies und Musicals.
Viel Applaus und die monetäre Anerkennung der Leistung in Form vieler
gespendeter Geldscheine belohnte den MGV mit seinem Leiter Josef
Kreutner für den schönen Abend. Der Förderverein
Technologieanwenderzentrum Spiegelau e.V. hatte zu der Veranstaltung
eingeladen und sein Vorsitzender, Bürgermeister Karlheinz Roth, war wie
der MGV überwältigt, dass der Pretzfelder-Saal bis auf den letzten
Platz gefüllt war. „Kultur ist ein Stück Heimat. Sie hält uns zusammen
und macht uns stolz“, sagte er einleitend. Er dankte dem Chor und den
Musikern Sandra und Michael Brunnbauer, die ohne Gage auftraten, und
den ehrenamtlichen Helfern des Fördervereins, die in der Pause das
„notwendige Manna“ zur Verfügung stellen würden. MGV-Vorsitzender
Max Reiß begrüßte Chöre aus der Umgebung, Gemeinderats-und
Fördervereinsmitglieder zum Liederabend, der natürlich auch eine
Werbeveranstaltung für den Männerchor sein soll. Seit 1911 werde dort
fast durchgehend das Liedgut gepflegt, aber Neuzugänge seien unendlich
schwer zu finden. Reiß warb mit „hervorragender Kameradschaft“, die
sein Verein biete, und lud Sangesfreudige zu den Proben jeden Freitag
um 20 Uhr ein. Unter den Gästen begrüßte der Vorstand Ehrenbürger
Pfarrer a.D. Hubert Gerstl, der sehr viele Lieder für den Chor
umgeschrieben habe. „Dafür sind wir heute noch dankbar und singen sie
gerne.“ Auf seine humorvolle Art moderierte Sänger Bruno Fischer den
Abend. „Es sind keine Gründungsmitglieder mehr dabei. Die Optik kann
täuschen...“, spielte er auf das hohe Durchschnittsalter der
Chormitglieder an, das dankenswerter Weise die Geschwister Brunnbauer
an diesem Abend auf 66,66 Jahre drücken würden. Dann ging’s ans
Singen und natürlich stand Heimatliches am Anfang. „Wisst’s, wo mei
Hoamat is’“, „Jeder Berg hod sei G’wicht“, „Traute Heimatmelodie“,
„Lang war da Sommer“ oder „Mein Wald, mein Leben“ vom Emerenz
Meierstanden für dieses Genre. Dann zog es die Männer aus’m Woid in
die weite Welt - nach Neapel („O mia bella Napoli“), nach Kroatien
(Volkslied), ins New York, Boston, Baltimore und New Orleans der 20- er
und 30-er Jahre („Sing a song of cities“) und nach Mexiko
(„Mexikanische Serenade“). Da muss den Chor dann endgütlig der „Jetlag“
erfasst haben, denn erst beim dritten Anlauf klappte die gewohnte
stimmliche Harmonie. Aber das nahmen die Zuhörer den Sängern nicht
krumm. Zum „Verschnaufen“ zwischen den Liedern spielten die Brunnbauers
mit Akkordeon und Gitarre und erzählte Moderator Fischer „Huderl“ vom
Dirigenten Kreutner oder die Glasmacher-Schnupfer-Geschichte aus dem
Buch „Hüttenstaub“ von Karl-Heinz Reimeier. Nach dem „Kriminaltango“
hatte Solist Gerhard Töpfl nur eine Bitte: „Bringt mich pünktlich zum
Altar!“ Dieser Wunsch aus dem Musical „My Fair Lady“ wurde ihm wohl
erfüllt und zum Ausklang dieses vorletzten Blocks ließ der Chor leise
die Gitarren durch die Nacht klingen. Mit ein paar Liedern aus dem
Medley „Sonne, Wein und Paprika“, wobei wegen der fortgeschrittenen
Zeit auf den „Paprika“, sprich Ungarn, verzichtet wurde, verabschiedete
sich der Männergesangsverein. Fischer gratulierte dem Auditorium zum
„extremen Kunstverstand“ und weil so eifrig geklatscht wurde, gab es
noch zwei Zugaben.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 10. Oktober 2014 „Wir haben ein Jahr verbummelt“ Neuer wissenschaftlicher Leiter, Prof. Raimund Förg, räumt Versäumnisse bei bisheriger TAZ-Politik ein
SAXNDI. . . ...Glas
steht für Transparenz. Auch das TAZ-Gebäude riegelt sich nicht nach
außen ab, sonder signalisiert mit seinen Standort mitten in Spiegelau
und seinen Glasflächen Offenheit. Dennoch hatte es bislang meist den
Anschein, als arbeite darin ein Geheimbund. Dabei lebt Forschung vom
Austausch, davon, dass Wissen transferiert wird und die Akzeptanz bei
den Bürgern, die für diese Einrichtung ja über ihre Steuern mitzahlen,
davon, sie von ihrem Haus nicht auszuschließen. Diese Versäumnisse in
der Vergangenheit wurden jetzt zum Glück erkannt und mit Prof. Förg ein
neuer Weg eingeschlagen. Wie formulierte er es so treffend: „Wir
gehören zur Gemeinde dazu“ - und stehen nicht mitten im Zentrum
eigentlich im Abseits. Ursula Langesee
Ursula Langesee: Spiegelau.
Anfang 2016 läuft die fünfjährige Anschubfinanzierung (5 Millionen
Euro) für das Technologie- und Anwenderzentrum (TAZ) aus. Dann soll es
sich selbst finanzieren. Wie dies gelingen kann, stellte Prof. Raimund
Förg dem Gemeinderat vor. Der Physiker ist seit elf Monaten berufener
Professor an der Technischen Hochschule Deggendorf und
wissenschaftlicher TAZ-Leiter für Warmumformung und Analytik. Neben
dem Blick in die Zukunft war bei seinem Bericht und vor allem in den
Fragen und Aussagen der Gemeinderäte auch viel
Vergangenheitsbewältigung dabei. Denn das Verhältnis TAZ/Gemeinde war
bislang nicht das beste. Das soll sich ändern. Förgs einziger Wunsch an
Bürgermeister Karlheinz Roth und die Gemeinde war am Ende seines
Besuchs: „Ich wünsche mir, dass Sie auf das TAZ stolz sind.“ Seinem
Sachstandsbericht schickte der Professor voraus, dass sich die
Selbstfinanzierung des TAZ ab 2016 aufs Personal beschränke. Zehn
Beschäftigte seien es derzeit. Die Finanzierung des Technologiecampus
übernehme der Freistaat. Geld sollen Förderprojekte und Drittmittel
bringen. Bei den Förderprojekten seien bisher nur bayerische Quellen
angezapft worden - keine deutschen, keine europäischen. „Wir müssen
uns noch mehr um Förderungen bewerben, denn die
Förderwahrscheinlichkeit liegt bei 95 Prozent“, sagte der TAZ-Leiter.
Als Beispiele für gestellte Anträge nannte er die Forschung zum 3
D-Glas in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut und den
Pressformenbau. „Die Form beim Glas ist das Wichtigste. Da ist es
zukunftsweisend, das Know-how für den Formenbau zu bekommen.“ In drei
Jahren sei ein Fördervolumen von 350 000 Euro zusammengekommen, nannte
er eine Zahl. Um an Drittmittel zu kommen, wird Firmen die
Möglichkeit gegeben, dem TAZ Auftragsarbeiten zu geben. „Wir sind offen
für alles und sitzen nicht auf einem hohen wissenschaftlichen Ross. Wir
gehn bei den Betrieben Klinken putzen“, signalisierte Förg. Ebenso
sieht sich das TAZ als Zentrum für Existenzgründer. „Wir würden neue
Impulse begrüßen.“ Das wäre natürlich auch im Sinne von Bürgermeister
Karlheinz Roth, aber „wir haben noch keine Flächen für
Existenzgründer“, wandte er ein. Förg sah das nicht so eng: „Wir haben
eine Laborfläche frei und rücken in den Büros enger zusammen. Da
schaffen wir schon Platz. Und mit den Innovationsgutscheinen von Bayern
innovativ bekommt man unsere Arbeit zur Hälfte und gleichzeitig sind
unsere Anlagen ausgelastet.“ Für Ernst Ertl hörten sich Förgs
Ausführungen so an, als ob man mit dem TAZ erst am Anfang stünde.
„Warum geht es jetzt erst an? Haben wir vier von den fünf Millionen
Euro verbummelt?“, wollte er wissen. Darauf antwortete der TAZ-Leiter,
dass viel davon ins Gebäude gesteckt worden sei. Aber er gab unumwunden
zu: „Ja, ein Jahr ist verbummelt worden.“ Für Erhard Wawrzek seien
Förgs offene Art und seine klaren Worte ein „wohltuender
Richtungswechsel“, der dringend notwendig geworden sei. „Das gefällt
mir außerordentlich. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.“ Auch Kurt
Hobelsberger zeigte sich dankbar: „Wir warten schon lange auf Infos aus
dem TAZ. Dass Sie die Tore öffnen, das ist super. Ich freue mich, dass
Sie an der Spitze sind.“ Florian Klante wollte von Förg wissen, wie
man sich das Klinkenputzen vorzustellen habe. „Wir gehen zu
ortsansässigen Firmen, die sich weiterentwickeln wollen, aber selbst
keine Forschungsmöglichkeiten haben. Unser Vorteil ist, dass wir
billiger sind als die Industrie. Aber wird dürfen dazu keine Konkurrenz
sein. Deshalb können wir nur Prototypen machen, aber keine Produktion
aufbauen. Am liebsten wären uns Firmen, die zwei, drei Jahre mit uns
zusammenarbeiten und dann auf dem TAZ-Parkplatz ein schönes Gebäude
bauen.“ Klaus Würzbauer regte an, dass es mit den vielen Firmen im
Industriegebiet Oberkreuzberg, die metallverarbeitend tätig seien, im
Pressformenbau sicher Schnittmengen gäbe. Das fand Förg einen „super
Vorschlag“. „Was Sie uns gesagt haben, das muss auch unter die
Leute. Tut sich da was?“, fragte Elke Proßer-Greß konkret nach „offenen
Türen“. „Natürlich, das TAZ ist ja eine öffentliche Institution und
keine Geheimniskrämerei. Wir können Interessierte zu uns einladen. Und
über Forschungsprojekte, die vom Auftraggeber aus geheim bleiben
sollen, da werf’ ma hoit a Deck’n drüber“, hatte der neue TAZ-Leiter
eine unkomplizierte Lösung parat.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 8. August 2014 Diese
Entscheidung tut uns sehr gut / Große Erleichterung bei
FRG-Politkern: Staatsregierung beschließt Grundfinanzierung für
Technologie Campi
Freyung-Grafenau. Mit großer
Erleichterung haben die Kommunalpolitiker im Landkreis die Nachricht
aus München aufgenommen: Die Bayerische Staatsregierung hat
beschlossen, im Doppelhaushalt 2015/16 die Voraussetzungen dafür zu
schaffen, dass erfolgreichen Technologietransferzentren auf Dauer eine
staatliche Grundfinanzierung gewährt werden kann, wie
Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler mitteilte. Damit geht
zumindest teilweise eine Forderung in Erfüllung, die in der Region
schon lange erhoben wird - nämlich dass nicht finanzschwache
Bayerwaldkommunen die eigentlich „staatliche“ Aufgabe der
Hochschulfinanzierung mittragen müssen. Bislang war Beschlusslage, dass
den Technologie Campi nur eine fünfjährige Anschubfinanzierung gewährt
wird und sie sich dann aus eigener Kraft weiterbringen müssen. „Dieser
Schritt der Staatsregierung ist richtig und für den Landkreis
Freyung-Grafenau mit seinen drei Forschungsstandorten sehr wichtig“,
kommentiert Landrat Sebastian Gruber die gute Nachricht aus München.
„Unsere Technologiecampi laufen gut und sind mittlerweile in den
Bereichen Wissenschaft und Technologie wichtige Partner für unsere
Unternehmen. Diese Entscheidung trägt unseren Forderungen aus der
Region Rechnung, die Staatsregierung hat ihre Verantwortung erkannt und
nimmt sie wahr.“ Die Übernahme der Grundfinanzierung aus dem
Staatshaushalt sei zudem eine wichtige finanzielle Entlastung. „Seit
2009 steht der Technologie Campus in der Kreisstadt Freyung für
qualifizierte Arbeitsplätze sowie erfolgreichen Know How-Transfer zu
den Betrieben in der Region“, sagt Freyungs Bürgermeister Dr. Olaf
Heinrich. Die Stadt Freyung unterstützte in den vergangenen fünf Jahren
die Ansiedlung der Außenstelle der Technischen Hochschule Deggendorf
mit einem jährlichen Zuschuss von 125 000 Euro. „Die Bayerische
Staatsregierung hat bei der Kabinettssitzung beschlossen, eine
Grundfinanzierung für die Technologiecampi in den Staatshaushalt
2015/16 aufzunehmen. Damit fällt mir ein großer Stein von Herzen“,
kommentiert der Freyunger Bürgermeister die Entscheidung. „Die
Finanzierung für die Campi war lediglich für fünf Jahre gesichert. Wir
haben alle auf ein positives Signal für die erfolgreichen
Forschungseinrichtungen im ländlichen Raum gehofft - dieses ist nun
gesetzt worden. Die Bestandssicherung der Technologiecampi bedeutet
Planungssicherheit für die kooperierenden Unternehmen in der Region und
entlastet die örtlichen Kommunen, die bisher trotz angespannter
Haushaltslage die Anschubfinanzierung stemmen mussten. Der Beschluss
ist ein sehr, sehr positives Signal für die Region“, so Heinrich. Er
verweist darauf, dass durch die Eröffnung des Technologie
Transferzentrums im Jahre 2009 „ein spürbarer, positiver Ruck durch die
Stadt Freyung“ gegangen sei. Es seien Unternehmen angesiedelt und
Arbeitsplätze geschaffen worden, die zu einem erkennbaren Aufschwung in
der Kreisstadt beigetragen hätten. „Dass die Erfolgsgeschichte
fortgeschrieben werden kann und unsere Wissenschaftler langfristig
bleiben werden, das ist ein weiterer Impuls für Freyung und die gesamte
Region“, freut sich Heinrich. Ganz besonders betroffen von der
Entscheidung sei laut Dr. Heinrich der Landkreis Freyung-Grafenau: Hier
befinden sich mit Freyung, Spiegelau und Grafenau drei Transferzentren
- mehr als in jedem anderen Landkreis Bayerns. „Gerade für unseren
Landkreis stellt die Entscheidung für eine Grundfinanzierung aus dem
Staatshaushalt eine wichtige finanzielle Entlastung dar, die uns sehr
gut tut.“ „Das ist eine gute Geschichte“, so Grafenaus Bürgermeister
Max Niedermeier auf Anfrage des Grafenauer Anzeiger. So werde nicht
alles auf die Kommunen abgeschoben. „Der Haushalt der Stadt Grafenau
wird dadurch merklich entlastet“, und zudem sicher auch der Haushalt
der Hochschule Deggendorf, die sich dann auf ihre Kernaufgabe, nämlich
die Forschung, konzentrieren könne. „Ich bin glücklich und
dankbar zugleich, dass die staatliche Grundfinanzierung der
Technologiezentren der Region, welche bereits der Finanzminister Dr.
Markus Söder bereits bei seinem Besuch in Spiegelau am 10. Februar 2014
in Aussicht gestellt hatte, nunmehr vom Bayerischen Kabinett
beschlossen wurde“, sagt Spiegelaus Bürgermeister Karlheinz Roth.
„Unsere gemeinsamen Bemühungen in dieser Sache haben sich damit
gelohnt. Durch die Gewährung einer staatlichen Grundfinanzierung nach
dem Ablauf der Anschubfinanzierung wird eine spürbare und zugleich
dringend notwendige Entlastung unseres Gemeindehaushalts erreicht
werden. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Staatsminister
Helmut Brunner, unserem örtlichen Landtagsabgeordneten Max Gibis und
dem Bezirkstagspräsidenten Dr. Olaf Heinrich, welche die Bemühungen der
betroffenen Gemeinden in den letzten Wochen und Monaten mit großem
Engagement unterstützt haben.“ (Hervorhebung vom Webmaster) Auf
verhaltene Freude stößt die Nachricht, dass im Doppelhaushalt 2015/2016
Mittel für die Technologietransferzentren geschaffen werden sollen, bei
MdL Alexander Muthmann (Freie Wähler): „Sollte unser jahrelanges Bohren
nun zu einem Einlenken der Staatsregierung geführt haben, ist dies gut.
Hätten wir das Thema nicht immer wieder aufgegriffen, wäre es sicher
nicht so weit gekommen.“ Zufrieden stellen könne die Aussage von
Staatssekretär Bernd Sibler die betroffenen Kommunen, Landkreise und
Technologiecampi jedoch nicht. „Die Kritik am System bleibt weiterhin.“
Denn nur mit einer „staatlichen Grundfinanzierung“ sei es laut Muthmann
nicht getan. „Es kann nicht darum gehen, nur eine Basis zu finden,
damit ein Teil der kommunalen Lasten übernommen wird.“ Vielmehr müsse
der Staat die Gesamtfinanzierung der Technologiezentren tragen. „Laut
Bayerischer Verfassung ist die Einrichtung und Verwaltung der
Hochschulen Sache des Staates. Dies muss auch für die Technologiecampi
gelten - und diese Forderung muss auch aufrechterhalten werden.“ Es
kann laut Muthmann nicht länger hingenommen werden, dass die Kommunen
und Landkreise bei der Finanzierung der Campi in die Pflicht genommen
werden. „Für den Landkreis Freyung-Grafenau wird derzeit ein
Konsolidierungskonzept für den eigenen Haushalt erstellt. Wie sollen in
so einer angespannten Lage noch freie Gelder für Technologiecampi
gefunden werden?“ Eine weitere Zahl: Die Stadt Grafenau muss den Bau
des Technologiecampi mit drei Millionen Euro mitfinanzieren. „Das Geld
muss erst einmal aufgebracht werden.“ Die Freie
Wähler-Landtagsfraktion habe im März dieses Jahres einen Antrag
gestellt, dass der Nachtragshaushalt 2014 geändert wird und fünf
Millionen Euro zur Finanzierung der Gebäude der Technologiecampi
eingeplant werden. Er sei von der CSU abgelehnt worden. - pp/an/ul
PNP Grafenauer Anzeiger vom 21. März 2014 TAZ Spiegelau - wichtige Serviceeinrichtung für Glasindustrie Tagung der Hüttentechnischen Vereinigung/Glastechnischen Gesellschaft dient der Eigenwerbung und der Kontaktpflege Spiegelau.
Während der Kommunalwahlkampf auf den Endspurt zuging, tagte im TAZ
Spiegelau fast unbeachtet einer der wichtigsten Zusammenschlüsse der
deutschsprachigen Glasindustrie, die HVG-DGG (Hüttentechnische
Vereinigung der deutschen Glasindustrie - Deutsche Glastechnische
Gesellschaft). Das TAZ war als Tagungsort gewählt worden, weil es
über eine hervorragende Tagungs-Infrastruktur verfügt und weil man den
über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die selbst wieder als
Multiplikatoren wirken, diese für die Zukunft der Glastechnologie
wichtige Einrichtung bekannt machen wollte, so Dr. Ulrich Roger,
Geschäftsführer und Organisator der Tagung. In der HVG-DGG sind
praktisch alle wichtigen Unternehmen der deutschen Glasindustrie
vertreten. Bei den Fachtagungen geht es um neueste Entwicklungen,
wissenschaftlich-technische Fragestellungen, Vernetzung der vorhandenen
Ressourcen aber auch nicht zuletzt um die persönlichen Kontakte, die
bei aller Technisierung immer wichtig bleiben werden. Die Teilnehmer
der Tagung waren Ingenieure, Techniker und Wissenschaftler, die sich
mit Glasformgebungstechnologie und der dazu nötigen Qualitätssicherung
befassen. Im Blickpunkt stand diesmal die Vorbereitung des Glases auf
dem Weg zur Einspeisung in die Weiterverarbeitung. Das aus einer
Schmelze kommende Glas muss ja mit der genau richtigen sehr hohen
Temperatur und einer genau berechneten Zähflüssigkeit (Viskosität)
eingespeist werden. Dabei dürfen je nach Qualitätsanspruch keinerlei
Schlieren etc. vorhanden sein. Das alles hat Auswirkungen auf das
Material der Maschinen (Korrosion/Verschleiß), die Art und Menge der
Energiezufuhr, die Bauweise von Rührwerken, den Energieverbrauch etc. Die
Referenten trugen ihre Forschungsergebnisse bzw. praktischen
Erfahrungen mit unterschiedlichen Isoliermaterialien, Beschichtungen,
Vorrichtungen zur Homogenisierung vor. Auch Alexandra Füller von
„Füller- Glastechnologie“ aus Spiegelau konnte einen wichtigen Beitrag
liefern. Interessant war auch die Vorstellung eines
dreidimensionalen rechnergestützten Simulationsprogramms. Dieses
Verfahren ist zwar hochkomplex — es müssen unzählige Parameter
berücksichtigt werden — kann aber dank seiner Genauigkeit viele
praktische Versuche sparen, bei denen sonst zwangsläufig Material
zerstört wird. Bei den teuren Maschinen in der Glasherstellung ein
nicht zu unterschätzender Vorteil. Natürlich gab es zu den Vorträgen
auch eine Führung durch das Haus, die mit großem Interesse aufgenommen
wurde. Insgesamt konnte man bei der Tagung den Eindruck gewinnen, die
Glastechnologie sei noch lange nicht bei ihren Möglichkeiten
angekommen. Ganz im Gegenteil — immer neue Materialien, Verbunde,
Anwendungsmöglichkeiten werden deutlich. Hier ist noch jede Menge
Potential vor allem im Bereich außerhalb des Gebrauchsglases und der
Optik vorhanden. Dass diese Entwicklungen zum Teil Jahrzehnte brauchen,
bestätigten auch die Referenten als Vertreter ihrer Firmen. Das TAZ
Spiegelau ist eine der Einrichtungen, welche bei der Weiterentwicklung
der Glastechnologie an vorderster Stelle mit dabei sind. Hausherr
Michael Fuchs freute sich sehr über die gelungene Tagung. Auch deshalb
weil er „so ganz nebenbei“ bestehende Kontakte auffrischen und neue
herstellen konnte. Die Zeit, in der ein Glashersteller seine Forschung
im eigenen Haus betreiben kann, ist lange vorbei. Da ist eine
Serviceeinrichtung wie das TAZ Spiegelau genau der richtige Partner für
die Glasindustrie. - hb
PNP Grafenauer Anzeiger vom 4. Dezember 2013 SAXNDI. . . .
. .wir kritisieren hier an dieser Stelle, wenn etwas so ist, wie es
nicht sein sollte. Wir loben aber auch, wenn wir meinen, dass das sein
soll. Die Verantwortlichen der Glas-FH haben aus ihren Fehlern in der
Anfangszeit gelernt. Jetzt informieren sie regelmäßig, was sich hinter
den Mauern des schmucken Neubaus tut. Woran wird geforscht? Wie viele
Mitarbeiter finden dort Lohn und Brot? Eine geeignete Plattform hierfür
ist auch der Förderverein, der erfolgreich die Rolle des Bindeglieds
zwischen Innen und Außen eingenommen hat. Und wenn jetzt auch noch die
große Politik den Wunsch nach einem eigenen Studiengang erhören würde,
dann hätten alle ihre Schuldigkeit getan. Andreas Nigl
Wunsch: Studiengang für die Glas-FH Jahresabschluss-Veranstaltung
des Fördervereins - „Wäre wichtiger Baustein der Bildungsregion
Bayerwald “
Foto Von Hermann Beiler Spiegelau.
Der nach dem Spiegelauer Unternehmer und Ehrenbürger benannte
„Pretzfelder-Saal“ im TAZ war bis auf den letzten Platz besetzt, als
Karlheinz Roth als 1. Vorsitzender des Fördervereins das Wort ergriff.
Für die Geistlichkeit konnte er Diakonin Gabi Neumann-Beiler begrüßen,
als Vertreter des Landrats war Helmut Behringer gekommen, Josef
Meininger und Eduard Schmid kamen als Kreisräte, Kurt Zettl vertrat die
Gemeinde als 2. Bürgermeister, vom Gemeinderat waren die 2. Vorsitzende
des Fördervereins, Elke Proßer-Greß, und Kurt Hobelsberger anwesend. Nach
einer Gedenkminute für den im Sommer verstorbenen Autor und
Unterstützer Ingolf Straßmann übernahm es der Leiter des TAZ, Michael
Fuchs, über die Arbeit des letzten Jahres und den Stand der Dinge zu
berichten. Die Erweiterung der Möglichkeiten im TAZ und die Beschaffung
weiterer spezieller Gerätschaften führen u.a. zu weiteren
Einstellungen. 15 Arbeitsplätze werden es im TAZ sein, wenn die
ausgeschriebenen Stellen besetzt sind. Die Auslastung ist weiterhin
gut, obwohl immer mit einem langsamen Anlaufen einer solchen
Einrichtung gerechnet werden muss. Neben den laufenden Projekten stehen
weitere mit über 800 000 Euro Volumen kurz vor dem Abschluss. Als
neuer wissenschaftlicher Leiter stellte sich Prof. Dr. Raimund Förg von
der Technischen Hochschule Deggendorf vor. Gar nicht professoral,
sondern gut verständlich vermittelte der nicht nur in der Forschung
sondern auch in der Industrie über viele Jahre sehr erfahrene
Wissenschaftler, worum es im TAZ geht. Forschung, sagte Prof. Förg,
findet an den Hochschulen statt und beschäftigt sich mit Grundlagen.
Außerdem kostet sie erstmal Geld. In den Anwenderzentren wird aus
diesen Forschungsergebnissen zusammen mit Industriepartnern
anwendungsbezogene Entwicklung. Und die bringt Geld. Sein Spezialgebiet
ist die Warmumformung. Für den Bereich Schmelztechnik ist Prof.
Willert-Porada von der Uni Bayreuth zuständig. Weiter sehe er es als
seine Aufgabe, geförderte Projekte nach Spiegelau zu bekommen. Prof.
Förg stellte dar, dass man bei Glas beileibe nicht nur an Trinkgläser
oder Optik denken darf. Es gibt ungezählte Aufgabenstellungen für
technische Gläser, vom Einsatz bei der weiteren Miniaturisierung der
Halbleitertechnik über den Bau von speziellen Sensoren bis hin zu
Fenstern, die Heizkörper ersetzen können. Entsprechend stellte er die
Themen der nächsten Zeit für das TAZ vor: Präzisionsblankpressen (die
Herstellung von Glasbauteilen, die nicht mehr geschliffen oder
anderweitig endbearbeitet werden müssen), neue technische Gläser,
Pressformenbau, Aufbau- und Verbindungstechnik, Kühlung/Heizung und
optische Analytik. Die neue Aufgabe wolle er mit Enthusiasmus angehen,
versprach Prof. Förg und wer seinen mitreißenden Vortrag erleben
durfte, hat daran keinerlei Zweifel. Karlheinz Roth blickte auf die
Tätigkeit des Fördervereins zurück. Der Verein verstehe sich als
Bindeglied zur Bevölkerung, organisiere deshalb
Informationsveranstaltungen, u.a. auch eine Fahrt zum
Technologie-Campus Cham, wo man es bereits geschafft hätte, einen
eigenen Studiengang (Mechatronic) in den Ort zu bekommen. Ein eigener
Studiengang sei auch ein Ziel für Spiegelau. Es wäre ein wichtiger
Baustein auf dem Weg zu einer Bildungsregion Bayerwald. Mit seinen
Spendengeldern konnte der Verein das TAZ bei der Beschaffung wichtiger
Geräte, wie z.B. einem geeigneten Digestorium, einer Absauganlage für
die Reinigung von Glasbauteilen. Elke Proßer-Greß hatte auch heuer eine
erfolgreiche Veranstaltung im Rahmen der „Kinder-Uni“ (Technik für
Kinder) begleitet, die vom Verein finanziert worden war. Dann
berichtete Roth noch von der Kooperation mit der Volkshochschule im
Rahmen der Erwachsenenbildung („Lerngemeinde Spiegelau“), bei welcher
die Seminarräume des TAZ genutzt werden sollen. Weitere Kooperationen
mit Wirtschaftsnetzwerken, IHK etc. sollen 2014 folgen. Der
Förderverein will aber auch kritische Fragen aus der Bevölkerung ernst
nehmen und sich weiter darum kümmern, dass es regelmäßige Information
über das TAZ-Spiegelau gibt. Alois Kasberger (Dipl. Ing. (FH),
Laboringenieur und Arbeitsgruppenleiter Warmumformung, erklärte seine
Tätigkeit recht unterhaltsam: „Kugel machen - aufwärmen -
draufdrücken“. Damit es bei einer Genauigkeit von besser als 1/1000 mm
gelingt, aus einer Kugel ein Präzisionsbauteil herzustellen, braucht es
doch einen gewissen Aufwand. Hier kann das TAZ auf eigenem Weg mit
selbst hergestellten Werkzeugen rasch eine Alleinstellung erreichen.
Die erforderlichen Maschinen und Geräte konnten inzwischen besorgt,
bestellt oder eigens für die gewünschten Zwecke umgebaut werden. Stefan
Menzel (Dipl.-Physiker und Arbeitsgruppenleiter Messtechnik/Analytik)
stellte seinen Arbeitsbereich vor, der für das TAZ besonders wichtig
ist. Es gehe ja schließlich immer darum, Kunden „glücklich zu machen“,
also die Anforderungen von Kunden absolut zu erfüllen, so Stefan
Menzel. Der Kunde muss eine „wertschöpfende Kette“ angeboten bekommen,
also sicher sein, dass er mit dem Verfahren, der entwickelten Technik
etc. Geld verdienen kann. Wie kann aber der Kunde wissen, ob die
angebotene Pressform wirklich die gewünschten Eigenschaften hat? Jetzt
greift die Messtechnik und Analytik im TAZ. Mit Röntgen-Fluoreszenz
können Inhaltsstoffe, Elemente und die Konzentration im Material
gemessen werden. Über Form und Geometrie gibt die Koordinaten-Messung
Aufschluss. Um Abbildungsfehler bei optischen Bauteilen (Linsen)
auszuschließen, wird die Wellenfront-Messung angewandt. Die
entsprechenden Geräte sind in jeweils auf den hiesigen Bedarf
zugeschnittenen Spezialausführungen im TAZ vorhanden und können zur
Messung im Haus hergestellter Bauteile, aber auch im Auftrag für
Firmenpartner genutzt werden. Nach den Vorträgen wurde es dann noch
praktisch: die Interessierten konnten an einer Führung durch die Labore
teilnehmen und die vorher vorgestellten Geräte und Maschinen mit
eigenen Augen begutachten. Dabei wurde auch deutlich, weshalb immer nur
ein oder zwei Mitarbeiter in den relativ großen Räumen zu sehen sind. Jeder
Mensch, so führte Stefan Menzel aus, ist im Sinne der Reinheitsvorgaben
für die Labore trotz größter alltagsbezogener Reinlichkeit eine enorme
„Schmutzschleuder“. Selbst kleinste Hautzellen oder Stäube können
Messungen oder auch Präzisionswerkzeuge völlig unbrauchbar machen. Der
Schaden kann in die Hunderttausende gehen. Je weniger Menschen im Raum
- desto sauberer, ist die Devise. Viele Messungen werden auch ganz ohne
Menschen im Labor durchgeführt. Sie werde eingerichtet und programmiert
und finden dann z.B. über Nacht oder übers Wochenende automatisch statt. Voll
mit Informationen und neuem Wissen und zufrieden mit den Leistungen des
Fördervereins im vergangenen Jahr widmete man sich anschließend noch
dem inzwischen vorbereiteten Abschlussessen.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 2. August 2013 Lebendiges
Lernen am TAZ
Foto Drittklässler sammeln praktische Erfahrung bei der Kinder-Uni Deutschland
braucht qualifizierte Arbeitskräfte im Bereich „MINT“ (Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften, Technik. Die Entscheidung für einen
technischen oder handwerklichen Beruf fällt nachweislich zu einem hohen
Prozentsatz bereits in der Kindheit. Damit uns der Nachwuchs nicht
ausgeht, ist es wichtig, bereits Kinder für Naturwissenschaft und
Technik zu begeistern. Die Kinder der 3a und 3b der Grundschule
Spiegelau waren deshalb mit ihren Lehrerinnen, Frau Wandtner und Frau
Lentner ins TAZ zur „Kinder-Uni“ gekommen. Katharina Zellner,
Assistentin am TAZ hatte die Hauptorganisation übernommen, als
Referenten waren Dipl. Physiker Stefan Menzel, Dipl. Ing. Alois
Kasberger und Christian Wistl, B. Eng. tätig. Das Ganze ist ein
Gemeinschaftsprojekt des TAZ-Spiegelau, der Hochschule Deggendorf,
finanziell unterstützt vom Förderverein TAZ Spiegelau e.V. Stand bei
der ersten Kinder-Uni die Optik als Teilgebiet der Physik im
Mittelpunkt, ging es diesmal schwerpunktmäßig um Mechatronik. Die
Kinder lernten die Funktionsweise von LEDs (Light-emitting-diods =
Leuchtdioden) kennen. Mit einer vom TAZ selbst hergestellten Platine
für die elektronische Steuerung und den weiteren nötigen Bauteilen,
konnten die Kinder schließlich unter Anleitung selbst eine
LED-Taschenlampe bauen, die sie schließlich auch mit nach Hause nehmen
durften. Nicht nur mit Theorie, sondern mit lebendigem Lernen
erschlossen sich die Kinder diesen Teil der Welt der Mechatronik. Und
das auch zur Freude von TAZ-Leiter Michael Fuchs. Er würde für die
Zukunft gerne ortsansässige Firmen für die Kinder-Uni ins Boot holen.
Möglicherweise ist unter den Schülerinnen und Schülern dann schon die
zukünftige Ingenieurin bzw. der zukünftige Ingenieur für den eigenen
Betrieb dabei.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 24. Juli 2013 Messen
wie sonst keiner
Foto Das Technologie-Anwenderzentrum bekommt eine Multisensor-Koordinaten-Messmaschine Wie
man schon beim Vorbeifahren sehen kann, sind die Arbeiten für den
Umgriff des TAZ bereits weit fortgeschritten. Eine gute Lösung wurde
dabei auch endlich für die besonders im Winter problematische Einfahrt
in die Hauptstraße gefunden. Gerade Auswärtige kamen mit der bisherigen
Lösung der Fahrbahnteilung mit Verkehrsinsel nicht zurecht, da zu
beiden Seiten zweispurig gefahren werden konnte. Auch die Außenanlagen
mit Platten, Steinen und angelegter Begrünung stehen kurz vor der
Fertigstellung. Wachsen müssen Gras, Sträucher und Blumen dann selbst. Erfreuliche
Nachrichten kommen auch aus dem Inneren des TAZ-Spiegelau: Ein weiteres
Projekt von ca 30 Monaten Dauer und einem Finanzvolumen von mehr als
600.000 EUR konnte „an Land gezogen“ werden. Um solche und ähnliche
Projekte umsetzen zu können, wurde eines der modernsten
Präzisionsmessgeräte der Welt angeschafft. Außerdem wurde der
Maschinenpark noch um eine moderne Schleifmaschine für den Formenbau
erweitert. Zusammen mit der Universität Bremen und zwei Partnern aus
der Industrie wird ein neues Projekt in Angriff genommen, das erheblich
zur Auslastung der nächsten zweieinhalb Jahre beitragen wird. Eine der
Hauptaufgaben des TAZ besteht darin, Entwicklungen im Bereich der
Glasindustrie, bei denen es auf allerhöchste Genauigkeit ankommt,
wissenschaftlich zu begleiten, bzw. die technologischen Möglichkeiten
zur bis zur Produktionsreife zu erforschen. Dies setzt vor allem
Spitzentechnologie in den Messverfahren voraus. Wenn man an Weltraum-
oder Medizintechnik denkt, spielen hier Messgenauigkeiten vom
hundertsten Teil eines tausendstel Millimeters (Mikrometers) eine
Rolle. Das sind Größenordnungen, die jenseits der praktischen
Vorstellung liegen. Bei Messungen dieser Genauigkeit kann bereits ein
Temperaturunterschied von nur 0,5°C bei verschiedenen Messungen
erhebliche Messfehler hervorbringen. Das ist auch der Grund, weshalb es
schon bei der Klimaanlage auf allerhöchste Genauigkeit ankommt, damit
die Messergebnisse verwertbar sind. Zusätzlich werden die Fenster mit
einer wärmeundurchlässigen Schicht versehen. Was passieren würde, wenn
bei einer solchen Messung bei einem normalen Bau ein LKW am Haus
vorbeifährt, kann man sich vorstellen. Deshalb sind die Messapparaturen
im TAZ auf raumgroßen 1,5m dicken Betonplatten aufgestellt, die in
einer mit Spezialschaum gefüllten Betonwanne schwingungsfrei gelagert
sind. Auch die Geräte selbst sind aus Materialien hergestellt, die
höchste Stabilität aufweisen. Die neue
Multisensor-Koordinatenmessmaschine wurde vom Messtechnik-Spezialisten
Werth in Gießen speziell für die Bedürfnisse des TAZ hergestellt und
ist damit einzigartig. Sie misst mit Zweidimensionaler
Bildverarbeitung, also optisch (berührungslos), mit einem speziellen
Laser (berührungslos) und mit einem „Fasertastsystem“ (taktil). Das
Fasertastsystem misst Zwei- und Dreidimensional. Die auftretenden
Kräfte sind so gering, dass man von einer „kraftlosen“ und deshalb
Oberflächen schonenden und superpräzisen Messung ausgehen kann. Der
Körper des Messgeräts und der Messtisch sind aus hochdichtem Granit,
wobei letzterer spielfrei auf Luftlager bewegt wird. Aus der
Beschreibung wird vielleicht auch deutlich, dass kaum ein
Wirtschaftsbetrieb vor allem aus dem mittelständischen Bereich, es sich
leisten kann, solchen Aufwand für Forschung und Entwicklung zu treiben.
Deshalb werden dies Entwicklungsaufträge an die Hochschulen und die
daran angeschlossenen Technologie-Anwenderzentren vergeben, die darauf
eingerichtet sind. So wird die Wissenschaft auch für
Produktionsverfahren Partner der Wirtschaft. Man muss dabei auch an
Aufträge denken, die nicht direkt mit der Produktion zu tun haben,
sondern wo es darum geht, z.B. zugelieferte Teile auf Genauigkeit und
damit auf Auftragserfüllung zu kontrollieren. Von außen gesehen,
betreiben relativ wenig hoch spezialisierte Mitarbeiter das TAZ.
Forschung und Entwicklung erfordern entsprechendes Fachwissen und
spezifische und deshalb meist sehr teure Geräte und Maschinen. Zudem
findet ein großer Teil der Arbeit in der Vernetzung mit anderen
Instituten und Hochschulen statt. Für die Entwicklung von Industrie und
Wirtschaft im Allgemeinen wird dadurch ein großer Beitrag geleistet.
Für noch mehr Arbeitsplätze in Spiegelau selbst ist es mittel- und
langfristig nötig, geeignete Firmen zur Ansiedlung im Umfeld des TAZ zu
gewinnen, so wie es in Teisnach bereits der Fall ist. Die räumliche
Nähe zu Wissenschaft und Forschung ist für das produzierende Gewerbe
sehr interessant. Aber es dauert auch seine Zeit, wie man ebenfalls in
Teisnach sehen kann.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 28. Februar 2013 Das
TAZ ist keine Hütt’n
Foto Förderverein der Glas-FH zieht positive Bilanz und reagiert auf Kritik - auch 2013 wieder Kinder-Uni geplant / Von Hermann Beiler Spiegelau.
Recht erfreulich war die Beteiligung an der Mitgliederversammlung des
Fördervereins TAZ-Spiegelau, die am Samstagabend bei „Paolo in den
Bräustub’n“ stattfand. Diakonin Gabi Neumann-Beiler vertrat die
Geistlichkeit, Bürgermeister Luksch die Gemeinde, Michael Fuchs das
TAZ-Spiegelau. Karlheinz Roth zog als 1. Vorsitzender über die
geleistete Arbeit des Vereins in den letzten drei Jahren Bilanz. Als
besondere Aufgabenstellung stelle sich immer wieder die Information der
Öffentlichkeit heraus. So kann man von der geleisteten Arbeit im TAZ
nur wenig mit den eigenen Augen erkennen. Nur selten fahren LKW’s mit
Rohmaterial vor, es wird nur wenig produziert, selbst der für
Glashütten typische Kamin raucht oft nicht. Einfach ausgedrückt: „Das
TAZ ist keine „Hütt’n!“ Die Mitarbeiter im TAZ sind vielmehr mit
Messungen, Experimenten, Berechnungen, Material- und
Verfahrensforschung befasst. Produziert wird nur, um
Herstellungsprozesse zu erforschen und zu optimieren. Das eigentliche
Produkt, das dann an die verschiedenen Firmen und andere Auftraggeber
verkauft wird, ist beispielsweise das jeweilige Forschungsergebnis. Das
erklärt auch die hohe Geheimhaltung in einer Zeit, in der
Industriespionage zum Alltag gehört. So ist nicht immer und überall ein
offener Zugang möglich. Vor diesem Hintergrund hat es sich der
Förderverein unter anderem zur Aufgabe gemacht, die Informationsarbeit
zu fördern und zu unterstützen. Von der ausführlichen Bautafel über
Besuche in bereits bestehenden Technologie Campi, vom Glaswettbewerb
bis zum Tag der offenen Tür, von der aktiven Pressearbeit bis zur
„Kinder-Uni“ reichten die Aktivitäten. Gerade von der „Kinder-Uni“, bei
der über 70 Kinder optisch-physikalische Experimente durchführen
konnten und eine Menge gelernt haben, wird bis heute gesprochen. Dazu
kamen noch vielfältige Kontakte zur Hochschule Deggendorf, zu
Staatsminister Helmut Brunner, zu andern Fördervereinen und anderen
Technologiecampi. Eine „Bausteinaktion“, bei der man sich mit von
Klaus Büchler gravierten Glassteinen in einem Glaskunstwerk mit seinem
Namen „verewigen“ konnte, war ein großer Erfolg und erbrachte fast 8000
Euro. Die Ehrung des Spiegelauer Vorzeigeunternehmers und Gründer
der Kristallglasfabrik Spiegelau Kommerzienrat Fritz Pretzfelder war
eine weitere Aktivität, die viel Beachtung fand. Dabei wurde der große
medientechnisch hervorragend ausgestattete Konferenzsaal in
„Pretzfelder-Saal“ umbenannt. Der Verkauf des Buches über die
Geschichte Fritz Pretzfelders und der Spiegelauer Kristallglasfabrik
füllte nicht nur den großen Saal sondern auch die Vereinskasse. Aus
dieser Geschichte geht auch hervor, dass der Gründer der KSS seinen
großen Erfolg auch der Zusammenarbeit mit der „chemisch-technischen
Versuchsanstalt an der Glasfachschule Zwiesel“, praktisch einem
Vorläufer des TAZ-Spiegelau, verdankte. Damals galt die Forschung der
Entwicklung für Gravur, Schliff und Politur geeigneter Glassorten. Das
ging auch damals nur mit wissenschaftlichen Methoden. Karlheinz Roth
gab noch einen Ausblick auf die Zukunft: Die „Kinder-Uni“ soll wieder
stattfinden. Ein Tag der offenen Tür soll Einblicke ins TAZ
ermöglichen. Daneben sollen weitere Informationsveranstaltungen zu dem
Aufbau und den Aufgaben im TAZ Spiegelau angeboten werden. Außerdem
sollen gemeinsam mit noch einzubindenden weiteren Trägern regelmäßige
Workshops zu verschiedenen Themen für die Bevölkerung durchgeführt
werden. Ein Fernziel ist und bleibt die Schaffung von anerkannten
Workshops für Studenten und ein eigener Studiengang in Spiegelau. Nach
dem Bericht über die Aktivitäten folgte der Bericht des Schatzmeisters,
der ebenfalls mit großem Beifall aufgenommen wurde. Der alte Vorstand
konnte entlastet werden. Im Anschluss daran leitete Anton Seibold
gekonnt und routiniert die Neuwahlen. Die Ergebnisse: 1. Vorstand:
Karlheinz Roth, 2. Vorstand: Elke Proßer-Greß, Schriftführer: Ludwig
Friedl, Schatzmeister: Hans Küblböck, Beisitzer: Tanja Boxleitner-Weiß,
Klaus Büchler, Wolfgang Haas, Josef Hackl, Josef Luksch, Kassenprüfer:
Anton Lechl, Hermann Praus. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde
Hermann Beiler geehrt. Dank der guten Vorbereitung und der guten
Arbeitsdisziplin konnte der alte und neue 1. Vorsitzende Karlheinz Roth
den offiziellen Teil der Sitzung wie gewohnt bereits nach nicht einmal
eineinhalb Stunden abschließen. So blieb noch Zeit für einen kurzen
Ausblick über die nächsten Aktivitäten des TAZ durch dessen Leiter
Michael Fuchs. Neue Aufträge sind bereits in Arbeit, berichtete dieser,
andere werden vorbereitet. Dabei wurden die Fühler nach Wien und in die
tschechische Republik ausgestreckt, wo sich vielversprechende
Kooperationen anbahnen. Mit der Regierung von Niederbayern und der
IHK-Passau wird verhandelt. Auch die Themen Umwelttechnik und
Nachhaltigkeit zeichnen sich für zukünftige Forschung ab.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 31 . Dezember 2012 „Die
Glas-FH darf nicht zum Politik-Spielball werden“ Die
SPD-Kreistagsfraktion Freyung-Grafenau besuchte das TAZ in Spiegelau -
Einrichtung sei nicht für gemeindliche Streitereien geeignet Spiegelau.
Kürzlich besuchte die SPD-Kreistagsfraktion FRG mit interessierten
Mitgliedern das Technologie Anwenderzentrum in Spiegelau. Auch die
SPD-Bundestagskandidatin Rita Hagl und SPD-Kreisvorsitzende Bettina
Blöhm und Bürgermeister Josef Luksch konnten dazu begrüßt werden.
Fraktionsvorsitzender Helmut Behringer stellte fest, dass dieser Campus
eine wichtige Einrichtung für den Raum Spiegelau und den Landkreis FRG
darstelle. Diese bedeutsame Einrichtung wird vom Landkreis FRG zu 75
Prozent und von der Gemeinde Spiegelau zu 25 Prozent getragen. Die
Nettoprojektkosten belaufen sich auf rund 5,5 Millionen Euro mit einer
Bruttogeschossfläche von 2700 Quadratmeter. Die Mitglieder der
SPD-Kreistagsfraktion seien ohne Wenn und Aber für diese Einrichtung
eingetreten, weil davon in Zukunft wichtige Impulse in die Wirtschaft
und sicherlich auch für Arbeitsplätze ausgehen würden. Diese
Einrichtung läuft unter der Führung der Hochschule Deggendorf und Uni
Bayreuth. Das Anwenderzentrum ist zwischenzeitlich über acht Monate in
Betrieb und hat bereits eine gute Anlaufphase hinter sich. Bürgermeister
Josef Luksch und Fraktionsvorsitzender Helmut Behringer waren sich auch
darin einig, dass das TAZ nicht für politische Querelen geeignet sei,
weil damit nur Schaden angerichtet werden könne. Alle seien gefordert,
diese Einrichtung zum Erfolg zu führen. Der Leiter des TAZ
Spiegelau, Michael Fuchs, stellte das TAZ vor und führte die Besucher
durch das Anwenderzentrum. So werden derzeit acht Personen beschäftigt
und dazu kommen noch Mitarbeiter vom Kooperationspartner der
Universität Bayreuth und der Firma Füller aus Oberkreuzberg. Im
Bereich der Präzisionspressen seien die ersten aufwendigen optischen
Bauteile für einen Projektpartner aus der Industrie gefertigt worden.
Das Ergebnis sei als sehr gut eingestuft worden, erklärte Michael
Fuchs. Ein Folgeprojekt ist bereits für 2013 geplant. Mit der
Inbetriebnahme der Präzisionspresse konnten auch die Labore um weitere
Geräte ergänzt werden. So fanden z.B. ein Sterio-Untersuchungsmikroskop
inkl. Bildauswertung sowie eine Laminar-Flow-Box Platz im Labor. Laut
Michael Fuchs sei vom TAZ auch die Anschaffung eines
Multi-Sensor-Koordinaten-Messgerätes zur hochgenauen Vermessung von
unsymmetrischen Bauteilen geplant. Auch wurde ein Antrag für die
Beschaffung eines Röntgen-Fluoreszenz-Spektrometers an die Deutsche
Forschungs-Gemeinschaft weitergereicht. Dieses Gerät werde vor Ort
dringend benötigt, damit die Zusammensetzung von Gemenge, Gläsern und
Formenmaterialien schnell und genau detektiert werden kann. Michael
Fuchs erläuterte auch, dass im Bereich Schmelztechnologie eine
besondere Infrastruktur erforderlich sei, die nach und nach ausgebaut
werden müsse und die einen erheblichen Investitionsaufwand benötigt. Es
sei daher sehr positiv zu werten, dass die Firma Füller einen eigenen
MiniMelter - eine miniaturisierte Glasschmelzwanne mit angeschlossenem
Läuterungskanal und Ausarbeitungsfeeder, sowie die erforderliche
Kühlperpherie - bereits bei der Eröffnung des TAZ zur Verfügung
gestellt hat und direkt im Anschluss an die Eröffnungsfeier am TAZ
Industrie-Kooperationsprojekte bis in den Sommer hinein durchgeführt
habe. Damit konnten im Bereich Schmelztechnologie bereits in der
Anfangsphase erste Einnahmen aus Industrieprojekten verbucht werden. Um
die Glasschmelz-Wannen betreiben zu können, mussten auch die
Betriebsgenehmigungen beantragt werden. Mit gemeinsamen Kräften der
Firma Füller, des TAZ und der Uni Bayreuth konnte dies den zuständigen
Ämtern vorgelegt werden. Weitere Anschaffungen stünden an. Trotz des
nicht abgeschlossenen Aufbaus sei bereits ein Forschungsprojekt
angelaufen. Die SPD-Besuchergruppe war von den Ausführungen und
Vorstellung des TAZ durch Michael Fuchs sehr beeindruckt. Die
SPD-Kreisräte sind davon überzeugt, dass mit dieser
Hochschuleinrichtung eine bedeutsame Entwicklung für die
wirtschaftliche Entwicklung für den Standort Spiegelau und darüber
hinaus geschaffen wurde. Verständnis zeigten die SPD’ler dafür, dass die Forschungs- und Wissenschaftseinrichtung nicht ständig für Jedermann zugänglich sei. - eb
PNP Grafenauer Anzeiger vom 11 . Dezember 2012 Glas-FH
Spiegelau meldet erfolgreiche Bilanz - Nach der Debatte um kaputten
Ofen, fehlende Aufträge und ehemalige Partner beruhigt Geschäftsführer
Michael Fuchs Spiegelau. Es gab in den vergangenen Wochen viel
Aufregung um das TAZ Spiegelau. Ist da nichts los? Gehen die
Forschungsaufträge aus? Ist der Ofen aus und der stärkste Partner weg?
Solche Fragen tauchten auf. Der Grafenauer Anzeiger hat bei
Geschäftsführer Michael Fuchs nachgefragt. Der antwortete nun mit einer
Pressemitteilung. Darin heißt es: „Das Technologie-Anwender-Zentrum
in Spiegelau kann sieben Monate nach der Einweihungsfeier eine
erfolgreiche Bilanz im Bereich Personal, Ausstattung, Schmelze und
Präzisionsblankpressen aufweisen. Zurzeit sind im TAZ-Spiegelau acht
Personen beschäftigt. Dazu kommen noch Mitarbeiter von unserem
Kooperationspartner Universität Bayreuth und der Fa. Füller aus
Oberkreuzberg.“ Michael Fuchs listet in der Mitteilung verschiedene
Projektbereiche auf, die für ein positives Signal in der Entwicklung
sprechen würden. So seien beim Präzisionsblankpressen die ersten
aufwendigen optischen Bauteile für einen Projektpartner aus der
Industrie gefertigt worden. Das Ergebnis wurde als sehr gut eingestuft.
Für das laufende Projekt ist ein Folgeprojekt ab Juni 2013 geplant. Der
wissenschaftliche Leiter des TAZ Spiegelau, Prof. Dr. Rolf Rascher gab
bekannt, dass weitere Projektpartner eine technologische Partnerschaft
mit dem TAZ schließen wollen. Dies ermöglicht eine sinnvolle und
erfolgsträchtige Forschungsarbeit, welche drei weitere Förderprojekte
zur technischen Optimierung des Präzisionsblankpressprozesses und zur
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit nach sich zieht. Nach
erfolgreicher Inbetriebnahme der Präzisionsblankpresse konnten die
Labore um weitere Geräte ergänzt werden. Zudem ist die Beschaffung
weiterer hocheffektiver Geräte geplant oder bereits in Vorbereitung,
die weitere Forschungsmöglichkeiten auf den Weg bringen sollen. Im
Bereich Schmelztechnologie ist eine besondere Infrastruktur
erforderlich, die nach und nach aufgebaut werden muss und die einen
erheblichen Investitionsaufwand benötigt. Es sei daher sehr positiv zu
werten, dass die Firma Füller einen eigenen „MiniMelter“ bereits bei
der Eröffnungsfeier des TAZ zur Verfügung gestellt hat und direkt im
Anschluss an die Eröffnungsfeier am TAZ-Industrie-Kooperationsprojekte
bis in den Sommer hinein durchgeführt hat. Damit konnten im Bereich
Schmelztechnologie bereits in der Aufbauphase erste Einnahmen aus
Industrieprojekten verbucht werden. Um auch Glasschmelz-Wannen mit mehr
als 100 kg/Tag Kapazität zukünftig betreiben zu können, musste nach den
Vorgaben des Bundes-Immisions-Schutz-Gesetzes ein Antrag auf
Betriebsgenehmigung gestellt werden. Mit gemeinsamen Kräften der Fa.
Füller, des TAZ und der Uni Bayreuth sind die erforderlichen Daten
zusammengetragen und die notwendigen, umfangreichen Akten den
zuständigen Ämtern vorgelegt worden. Weitere Investitionen in Technik
und Sicherheit sind beabsichtigt. Unabhängig vom noch nicht
abgeschlossenen Aufbau der Infrastruktur ist bereits ein
Forschungsprojekt angelaufen. Das Projekt „Schmelze basierte Werkstoff-
und Prozessinnovationen für optische Bauteile aus Glas“ wird für den
Zeitraum Mai 2012 bis Juni 2015 mit insgesamt 600 000 Euro vom
Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
gefördert. Zukünftig wird ein hochwertiger MiniMelter, den die Uni
Bayreuth und die HDU gemeinsam als Forschungsgerät beschaffen, für die
Herstellung des Glases genutzt. Dabei wir eine neue Technologie zur
variablen Einstellung der Glaszusammensetzung erprobt, die derzeit an
der Uni Bayreuth in einem Forschungsprojekt mit der Fa. Füller
entwickelt wird. Ein weiteres Vorhaben, bei dem die Uni Bayreuth im
kommenden Jahr Unteraufträge an das TAZ vergeben wird, ist am 1.
Oktober angelaufen, bei dem Glasflakes eine wichtige Rolle spielen. Die
Ergebnisse eines von Prof. Dr. Willert-Porada koordinierten
Forschungsverbundes aus 14 Industrieunternehmen und drei
Forschungsinstitutionen waren Grundlage des erfolgreichen EU Antrages.
Nach Auskunft von Frau Prof. Willert-Porada sind bereits zwei weitere
EU-Anträge gestellt, die im Falle erfolgreicher Begutachtung zu einer
wesentlichen Auslastung der TAZ-Schmelzhalle führen würden. Gemeinsam
mit zwei Firmen aus Bayern ist zudem das Projekt „Smart Batch“ bei der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt vorgestellt und zur Antragstellung
aufgefordert worden. Die Antragstellung erfolgt noch in diesem Jahr.
Bei den mehr als 10 Projekttreffen und Veranstaltungen, die am TAZ im
Jahr 2012 unter Beteiligung der Uni Bayreuth durchgeführt wurden, ist
von den Besuchern die Konzeption eines TAZ für die
Glasschmelztechnologie hochgelobt und als absolut notwendig bewertet
worden. Zusammenfassend könne festgestellt werden: Themen und
Kooperationspartner sind zahlreich vorhanden, auch finanzielle Mittel
sind da, so Michael Fuchs. Der Leiter des TAZ-Spiegelau betonte: „Wir
schauen alle sehr positiv in die Zukunft, weil sich Fleiß und
Kreativität aller beteiligten Personen im TAZ-Spiegelau in aktuell sehr
erfolgreichen Ergebnissen widerspiegelt.“ - eb
PNP
Grafenauer Anzeiger vom 28 . November 2012
Foto 120
Glaswürfel leuchten für das TAZ - Bausteinaktion des Fördervereins
brachte bisher fast 7900 Euro - Kuben wurden in einem Edelstahlrahmen
gefasst Spiegelau. Mit einem kleinen Festakt wurde am
vergangenen Freitag im TAZ Spiegelau das Glasbaustein-Kunstwerk des
Fördervereins „enthüllt“. Fertiggestellt kann man nicht sagen. Denn
selbst wenn jetzt 120 Glaskuben in einem Edelstahlrahmen gefasst sind,
der im Eingangsbereich aufgestellt wurde, beendet soll das Werk damit
nicht sein. Aber eine stolze Zwischenbilanz gab Vorsitzender Karlheinz
Roth ab. 84 Steine, graviert von Klaus Büchler, waren bis zu diesem
Zeitpunkt verkauft worden. 7865 Euro gingen dadurch an den Förderverein
und von dort an verschiedene Zwecke im TAZ. So sollen über den
Förderverein Forschung, Kulturelles und Veranstaltungen unterstützt
werden. Das Werk steht jetzt als „Dauerleihgabe“ im Eingangsbereich
und ist auch deshalb nicht fertig, weil einige der 120 gefassten Steine
noch mit Namen zu belegen sind. Dennoch wurden, so Karlheinz Roth, auch
jetzt schon die Erwartungen übertroffen. - hpd Der CSU-Ortsverband
aus Spiegelaus Nachbargemeinde St. Oswald-Riedlhütte besucht am
Mittwoch, 5. Dezember, das TAZ. Er wird durch TAZ-Leiter Dipl.-Ing.
Michael Fuchs durch das Gebäude geführt. Beginn ist um 17 Uhr,
Treffpunkt ist vor dem TAZ. Teilnehmen können alle interessierten
Mitbürger. Im Anschluss kann der Abend bei einem Glas Bier einen
gemütlichen Ausklang finden. - eb
PNP Grafenauer Anzeiger vom 28 . November 2012 SAXNDI. . . .
. . auf seinem Grabstein steht Frederick Preston. Dieser Name war in
England leichter auszusprechen. Aber selbst wenn das in seinem Ausweis
stand, nachdem ihm die braunen Schergen Heimat, Existenz und guten
Namen genommen, einen großen Teil seiner Familie ermordet oder durch
die Tragik der Umstände geraubt hatten, in seiner Orientierung blieb er
stets der Spiegelauer Glashüttenbesitzer Fritz Pretzfelder mit
Unternehmerdrang und hohem sozialem Engagement. Er hätte Deutschland
hassen können. Er hätte es am Boden liegen lassen können. Weggehen,
sich nicht mehr umschauen. Er kam zurück und stellte sich lieber der
Zukunft als der Vergangenheit. Es gingen über 40 Jahre seit dem Tod
Pretzfelders ins Land, bis daran neu erinnert wurde. Gut, dass es jetzt
passiert ist, in einer Zeit, in der zwei Generationen nach dem Krieg
der beruhigende Friede langsam am Verständnis von historischer
Verantwortung schleift und kalte Bilanzzahlen an einem
unternehmerischem Selbstverständnis, das Fritz Pretzfelder nicht nur
ausgeübt, sondern gelebt hat. Hermann Haydn
Das
TAZ hat jetzt einen Pretzfelder-Saal - Umbenennung des Multimediaraumes
erinnert an Unternehmerpersönlichkeit mit großer Bedeutung für Spiegelau Spiegelau.
Die grundsätzliche Anforderung ist gleich geblieben: Wie kann man sein
Unternehmen gestalten, um am Markt erfolgreich zu sein? Innovation war
schon die treibende Kraft bei Fritz Pretzfelder, der die Glashütte in
Spiegelau zum Aufblühen brachte. Das erhoffen sich die Initiatoren des
TAZ Spiegelau auch, dass es Impulsgeber werden möge, für sich und seine
forschenden Auftraggeber. Deshalb passte es gut, dass ein Saal in
Spiegelaus neuer „Hütte“ jetzt den Namen des Gründers der ehemals
produzierenden Glasfabrik am Ort trägt. „Wer ist eigentlich
Kommerzienrat Fritz Pretzfelder?“ Das fragte
TAZ-Fördervereinsvorsitzender Karlheinz Roth in seiner Begrüßung. Die
Antwort gab Hermann Beiler. Unterstützt mit dokumentarischen Bildern,
erzählte er vom Leben des Spiegelauer Vorzeigeunternehmers Fritz
Pretzfelder und seiner herausragenden Bedeutung für Spiegelau. Als
junger Mann hatte dieser in einer der modernsten und erfolgreichsten
englischen Glasfabriken gelernt und für diese gearbeitet. Mit seinem
Können und Wissen leitete er im Auftrag des Nürnberger Multikonzerns
Bing den Aufbau der Spiegelauer Glasfabrik nach Jahren des Stillstands.
Auch damals ging es bereits darum, eine Glaskrise zu bewältigen,
nachdem geschundene Schnupftabakbüchserl und andere klassische Produkte
aus der Mode gekommen waren. 1926 kaufte Pretzfelder die Fabrik und
gründete die „Kristallglasfabrik Spiegelau GmbH“ („KSS“ - Das zweite
„S“ stammt übrigens aus einer Wiederholung des Ortsnamens in der
offiziellen Firmierung) und machte sie bald zum führenden
Hohlglashersteller in Europa. An dieser Stelle machte Hermann Beiler
deutlich, dass bereits damals ein erfolgreiches Bestehen auf dem immer
schwierigen Glasmarkt nur möglich war, wenn man sich mit Wissenschaft
und Forschung zusammen tat, so wie es heute mit dem TAZ Spiegelau
möglich ist. Der inzwischen zum Kommerzienrat ernannte Fritz
Pretzfelder arbeitete deswegen eng mit einem „Vorläufer“ des TAZ, der
Chemisch-Technischen Versuchsanstalt an der Glasfachschule Zwiesel
unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ludwig Springer zusammen. Der
Erfolg der Kristallglasfabrik wurde 1938 jäh unterbrochen, als man
Kommerzienrat Pretzfelder wie tausende anderer deutsch-jüdischer
Unternehmer zuerst ins KZ-Dachau steckte und ihnen dann ihr Eigentum
abpresste. Pretzfelder gelang es gerade noch, völlig verarmt mit seiner
Frau nach England zu fliehen. Seine Geschwister wurden ermordet. Trotz
dieser schrecklichen Erfahrungen kehrte Kommerzienrat Pretzfelder nach
dem Krieg in seine deutsche Heimat zurück und baute die
Kristallglasfabrik Spiegelau wieder zu alter Größe auf, nachdem er sie
in einem langen zähen Prozess zurückerhalten hatte. Fast 800
Arbeitsplätze bot die „KSS“, über 250 Mitarbeiter konnten in
werkseigenen Wohnungen leben und es gab eine eigene Unterstützungskasse
für die Belegschaft. Hermann Beiler erinnerte daran, dass Fritz
Pretzfelder nicht nur unternehmerisch dachte, sondern auch einen hohen
sozialen Anspruch in sein Lebenswerk einflocht. Wie wichtig es ihm war,
dieses trotz der Erfahrung des Nationalsozialismus wieder anzupacken
und weiter zu führen, zeigte sich auch daran, dass er selbst einen
Bruch in der eigenen Familie in Kauf nahm, weil diese ihm vorwarf, in
dieses verbrecherische Deutschland zurück zu kehren, um dort als
ehemals Verfolgter zum Wiederaufbau beizutragen. Für seine
Verdienste erhielt Kommerzienrat Frederick Preston, wie der inzwischen
zum britischen Staatsbürger gewordene Unternehmer jetzt hieß, die
Ehrenbürgerschaft seiner Gemeinde und das Bundesverdienstkreuz 1.
Klasse. Am 31. Oktober 1961 starb der Spiegelauer Vorzeigeunternehmer
und wurde auf dem Waldfriedhof in München begraben. Hermann Beiler
war sich sicher: Dass jetzt ein Saal in einem Forschungszentrum seinen
Namen trägt, würde ihm, der immer besten Kontakt zur Wissenschaft
hielt, gewiss gefallen. Allerdings sei es auch bereits nötig geworden,
mit so einer Benennung die Erinnerung nicht nur lebendig zu halten,
sondern neu aufzufrischen. Es gab schon längere Zeit Anfragen an die
Kommune, etwa eine Straße oder einen Platz nach dem höchst verdienten
Bürger zu benennen. Allerdings hätte sich da keine bauliche Gelegenheit
ergeben. Nun schließe sich dieser Kreis aber in perfekter Hinsicht mit
einem starken sachlichen und zukunftsorientierten Bezug. Für die
Erinnerung steuerte Hermann Beiler zusammen mit Ingolf Strassmann ein
Buch bei, das anlässlich der Namensgebung präsentiert wurde. „Der Mann,
der die Kristallglasfabrik Spiegelau gründete - Kommerzienrat Fritz
Pretzfelder“ lautet der Titel. Es ist nicht nur für historisch
Interessierte ein lesenswertes Werk, sondern auch ein Beispiel gebendes
Streiflicht darauf, wie persönliches Engagement und Kompetenz den Weg
aus Krisen bahnen kann, die heute gleiche Aktualität haben, wenn auch
längst nicht die historische und soziale Dramatik der Zeit Pretzfelders. Der
Erlös aus dem Verkauf geht wiederum an den Förderverein des TAZ, der
sich indirekt auch für die Zielsetzung Pretzfelders stark macht,
Wissenschaft und Forschung zu unterstützen, um wirtschaftlichen Schwung
zu erzeugen und Kultur, Kommunikation und Soziales zu fördern. - hb/hpd
PNP Grafenauer Anzeiger vom 20 . November 2012 TAZ Spiegelau bekommt Fritz-Pretzfelder-Saal Spiegelau.
Im TAZ gibt es am Samstag, 24. November, ab 17 Uhr drei Anlässe zum
Feiern. Der Konferenz- und Seminarraum wird nach dem Ehrenbürger und
Gründer der Kristallfabrik Spiegelau, Fritz Pretzfelder, benannt. Die
Raumbenennung erfolgt durch Aufsichtsratsvorsitzenden Landrat Ludwig
Lankl. Hermann Beiler und Ingolf Straßmann gewähren in ihrem Buch
Einblicke in das Leben und Wirken Pretzfelders. Und der dritte Anlass:
Aus 120 gravierten Glasquadern der erfolgreichen Bausteinaktion ist ein
Glasobjekt entstanden, das in der Eingangshalle aufgestellt und
eingeweiht wird. Der TAZ-Förderverein als Veranstalter bittet um
Anmeldung unter koalax@t-online.de oder email@beiler-spiegelau.de - red
PNP
Grafenauer Anzeiger vom 27. Oktober 2012
Foto Glas-FH
- drumherum wird’s jetzt schön - Kommune und Städtebauförderung
finanzieren das Umfeld des Spiegelauer TAZ mit 517 000 Euro - Von Hermann Haydn Spiegelau.
Es bedurfte erheblicher Diskussionen, die schließlich aber zum
tragbarsten Ergebnis geführt haben. Die Gestaltung des Umfelds der
Glas-FH in Spiegelau wird heuer noch begonnen und voraussichtlich im
Sommer 2013 fertig gestellt. Gestern hatte die Kommune zum
„Spatenstich“ mit Plan eingeladen. Sehr zufrieden war Bürgermeister
Josef Luksch damit, dass trotz später Ausschreibung und allgemein
voller Auftragsbücher sogar eine günstigere Vergabe zu erzielen war,
als ursprünglich geschätzt. Dennoch bleibt es eine stolze Summe, die
jetzt mit 517 000 Euro an die Firma Bachl dafür geht, dass Zufahrt und
Umfeld neu angelegt werden. Darin enthalten ist eine Straße in das
Gelände hinein - etwas südwestlich der heutigen Einfahrt - , die nicht
förderfähig ist, da sie Erschließungsbeiträge auslöst, die dann zum
Teil auf das TAZ oder andere künftige Grundstückswerber umgelegt werden
müssten. Die weiteren Bereiche um das TAZ herum konnten dagegen
insgesamt in das Städtebauförderprogramm aufgenommen werden, das mit 55
Prozent bei den förderfähigen Kosten mitzahlt. Insgesamt hat Spiegelau
350 000 Euro in den Haushalt für das TAZ-Umfeld eingestellt. Noch nicht
in die Summe von 317 000 Euro eingerechnet sind Pflanzungen, Lampen
oder auch Architektenhonorare, so Bürgermeister Josef Luksch. Die
Baumaßnahme beginnt jetzt damit, die Zufahrt zu ermöglichen, damit um
das TAZ herum öffentliche und auch multifunktionale Flächen entstehen
können. Eigens wurde noch an der Nordwestseite eine Treppe zur
Bahnhofsstraße eingeplant, damit auch dort der öffentliche Charakter
für die Städtebauförderung erfüllt ist. Für heuer ist neben der
Zufahrt auch die Böschungssicherung an der Nordseite zur Umsetzung
geplant. Dort hat sich eine deutliche Kostenminderung daraus ergeben,
dass statt Stützmauern eine Erdbewehrung mit überlappenden Geogittern
als ausreichend betrachtet wurde. Dabei werden eine Art Matten als
seitliche Laschen immer wieder am Böschungsrand über aufgetragenes
Erdreich geschlagen. So kann schließlich eine steile Struktur
entstehen, ohne dass sie seitlich ausgeschwemmt wird. Dabei erreicht
die Tragfähigkeit die geforderte Norm, falls bei einem Brand
tatsächlich die Feuerwehr einmal an der Gebäuderückseite anrücken muss. Sobald
der Frost im Frühjahr aus dem Gelände weicht, geht es um die optische
Perfektion des Ost- und Südbereichs vor dem TAZ, wo soziale
Begegnungsräume entstehen sollen, ohne funktionale Aspekte zu
behindern. Dann wird auch an der Westseite die vieldiskutierte Rampe
zum Nordtor aufgeschüttet und befestigt werden.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 1. Oktober 2012 Ein Saal für den Glas-Papst - Glas-FH ehrt Fritz Pretzfelder Spiegelau.
Ein Jahr nach dem 50. Todestag des Spiegelauer Ehrenbürgers Fritz
Pretzfelder wird dem Gründer der Kristallglasfabrik Spiegelau eine
besondere Ehrung zu Teil. Der Konferenzsaal im Erdgeschoß des TAZ wird
nach einem der wichtigsten Spiegelauer Unternehmer benannt. Er hatte
die KSS aus dem Nichts zum größten Hohlglashersteller Europas gemacht.
Wohl aufgrund der wechselvollen Geschichte der KSS nach seinem Tod,
wäre er beinahe in Vergessenheit geraten. Jetzt hat der
TAZ-Förderverein (Verein der Freunde und Förderer des Technologiecampus
Spiegelau der Hochschule für angewandte Wissenschaften Deggendorf e.V.)
an den Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft ganz offiziell den Antrag
gestellt, den Konferenzraum nach dem „Glaspapst“ Fritz Pretzfelder zu
benennen. Der Unternehmer würde sich über diese Ehrung sicher freuen,
arbeitete er doch selbst immer gut mit Forschungseinrichtungen zusammen. Karlheinz
Roth überreichte als Vorstand des Fördervereins Landrat Ludwig Lankl
als Aufsichtsratsvorsitzendem der Betreibergesellschaft den Antrag. Da
dieser von allen Seiten unterstützt wird und auch die Hochschule
Deggendorf Zustimmung signalisiert hat, dürfte einer Benennung nichts
entgegen stehen. Die Feier ist für Ende November geplant. Dabei soll
auch ein Buch über den Gründer der Kristallglasfabrik vorgestellt
werden, das zugunsten des Fördervereins verkauft wird. Der Förderverein
hat u.a. die Aufgabe übernommen, wissenschaftliche Veranstaltungen, wie
Treffen und Seminare zu unterstützen, Informationsveranstaltungen für
die Bevölkerung durchzuführen und bedürftigen Studenten Hilfe zu
gewähren. Die Satzung sowie die neuen Förderrichtlinien lassen sich auf
der Homepage des Vereins www.fv-taz.de abrufen. - hb
PNP Grafenauer Anzeiger vom 28. September 2012 Oberstufen-Koordinatoren informieren sich im TAZ Spiegelau TAZ ist wichtiger Bestandteil für Entwicklung in FRG FRG.
Die Hochschulen in der Region sind ein wichtiger Ansprechpartner für
die Gymnasien. Aus diesem Grund stand beim zweiten Treffen der
Oberstufen-Koordinatoren der drei Landkreis-Gymnasien die Besichtigung
des Technologieanwenderzentrums (TAZ) Spiegelau auf dem Programm.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Regionalmanagement
Freyung-Grafenau. Zunächst erläuterte Michael Fuchs, Leiter des TAZ,
die Organisationsstruktur und die Einbindung Spiegelaus in die
Hochschullandschaft Ostbayerns. Das TAZ Spiegelau ist neben dem
Technologie Campus Freyung und dem Logistikzentrum in Grafenau die
dritte Hochschuleinrichtung im Landkreis. Des Weiteren erklärte Fuchs,
dass sich die Forschungsschwerpunkte in zwei Bereiche aufteilen lassen:
Zum einen beschäftigt man sich mit dem Präzisionsblankpressen von
optischen Substraten und zum anderen mit dem Glasschmelzen und dem
Verarbeiten von Glas. Nach einem kurzen Rundgang in den
Räumlichkeiten des TAZ Spiegelau war man sich einig, dass diese
Einrichtung ein wichtiger Bestandteil für die Entwicklung des
Landkreises zu einer Technologieregion ist. Im Anschluss daran
sprach Regionalmanager Sebastian Gruber verschiedene Themen im
Zusammenhang mit dem Schwerpunkt „Bildung und Wirtschaft“ an. Dabei
verwies er auf die Ausbildungs- und Arbeitsbörse am 13. Oktober im
Freyunger Kurhaus. Dort besteht die Möglichkeit, sich bei über 40
Ausstellern aus der Region über die beruflichen Perspektiven zu
informieren. Gerade auch Absolventen der Gymnasien sollen diese
Veranstaltung nutzen, um sich über die Potenziale in der Region im
hochqualifizierten Bereich zu informieren. Außerdem ging Gruber auf die
Themen „mail back“, „woid-njus“ und „woid-card“ ein und bedankte sich
in diesem Zusammenhang für die Unterstützung von Seiten der Gymnasien. Die
Oberstufenkoordinatoren tauschten sich sehr rege über die einzelnen
Veranstaltungen im Rahmen des BuS-Seminars (Berufs- und
Studienorientierung) aus. Dabei war man sich einig, dass man hier in
Zukunft noch viel besser miteinander kooperieren kann. Aus diesem Grund
wurde für Anfang des Jahres 2013 ein weiteres Treffen vereinbart, bei
dem verschiedene Schwerpunkte festgelegt werden. - pnp
PNP Grafenauer Anzeiger vom 25. Juni 2012 Der exklusive Einblick in die Glas-FH verheißt gute Aussichten Der
Leiter des TAZ-Spiegelau Michael Fuchs erstattet dem Gemeinderat
umfassenden Bericht - Kooperation mit dem Fraunhofer Institut / Von Ursula Langesee Spiegelau.
Was sich zwischen den Mauern des Technologieanwenderzentrums (TAZ) tut,
das schilderte dessen Leiter Michael Fuchs dem Gemeinderat. Denn diese
Arbeit ist in der Öffentlichkeit nicht mehr so offensichtlich, wie es
zum Beispiel früher Großaufträge in der Kristallglasfabrik waren und
interessieren dafür umso mehr. Gemeinderat Kurt Hobelsberger hatte
diese Einladung angeregt, um Einblicke in die Tätigkeiten und
Entwicklungen dieser Forschungsstätte für Heißglastechnologie zu
bekommen, die unter einem Dach mit der Glastechnologie-Firma Füller
zusammenarbeitet und mit wissenschaftlicher Unterstützung durch die Uni
Bayreuth. Künftig soll Fuchs regelmäßig zum Rapport geladen werden. „Die
Auftragslage ist gut. Bis Ende 2013 sind wir mit Sicherheit damit
ausgestattet und ich rechne damit, dass es auch bis 2016 gut
weiterläuft“, schilderte Fuchs die derzeitige Situation.Neben dem
Auftrag für die Präzisionsblankpressanlage, der Ende diesen Jahres
abgewickelt sein müsse, gäbe es einen Forschungs- und
Entwicklungsauftrag einer Firma aus Traunreut, die weltweit 8000
Mitarbeiter beschäftige und als Stiftung betrieben werde. „Die haben
Geld ohne Ende“,nannte Fuchs einen wichtigen Faktor gerade bei der
Erprobung neuer Technologien. Der Auftrag geht über asymmetrische
Linsen, so genannte „Prismen-Spiegellinsen“ und sei, so der TAZ-Leiter,
„schon die hohe Schule“ in der Optik. Eine Firma in Regen habe das TAZ
beauftragt, ein neues, kleines Schmelzaggregat zu entwickeln. „Das ist
eine interessante Aufgabe auch für uns, einen neuen Mikromelter kennen
zu lernen, denn damit lässt sich die Grundlagenforschung der
Glasentwicklung betreiben “, so Fuchs. Zwischen 200 000 und 400 000
Euro koste so ein Gerät. Unterstützung sollen die Spiegelauer
Forscher dabei vom Fraunhofer-Institut in Würzburg bekommen. „Die
können Geld loseisen“, sagte Fuchs. Demnächst ist ein
Kooperationsgespräch an der HDU in Deggendorf. Es soll den Weg ebnen
für eine Partnerschaft mit dem Institut. Die Zusammenarbeit soll sich
nicht nur auf den Minimelter beschränken, sondern auch in Richtung
Bauindustrie ausgeweitet werden. Ein weiteres Projekt ist mit der
Fa. Hirschmann vorgesehen. Der auf der Schwäbischen Alb ansässige
Betrieb soll mit seiner automatischen Palettierung dem TAZ dabei
helfen, die Zyklen an der Präzisionsblankpresse kürzer und damit
wirtschaftlicher zu gestalten. Mit der Fa. IMM Photonics ist, so
Fuchs, eine „hochinteressante Zusammenarbeit“ bei der Ausstattung von
Nachtsichtgeräte und Head-up-Displays vorgesehen. Zur weiteren
Ausstattung der Labore im TAZ wurde bei der Deutschen
Forschungsgesellschaft (DFG) eine Koordinatenmessmaschine beantragt.
Wird sie genehmigt, könnte das Gerät im Februar/März nächsten Jahres
geliefert werden. „Das ist in der Kürze der Zeit eine beeindruckende
Geschichte“, kommentierte Bürgermeister Josef Luksch die Ausführungen
des TAZ-Leiters und fragte ihn, ob sich er und das TAZ-Team von der
Gemeinde Spiegelau aufgenommen fühle. „Wir werden besucht von vielen
politischen Gruppierungen und konnten die Finissage zur Via Artis SpiRi
in diesem Jahr bei uns abhalten. Das Interesse beim ‘Tag der offenen
Tür‘ war enorm und das, obwohl wir mit Glas ganz was anderes machen,
als es die Leute hier gewöhnt sind“, beantwortete Fuchs die Frage zur
Integration. Zur Zeit arbeite er mit ca. 15 Mitarbeitern. „Und die
sind sehr motiviert. Wenn woanders längst Feierabend ist, sieht man im
TAZ noch Licht brennen“, ist Gemeinderat Karlheinz Roth aufgefallen.
Fuchs konnte dies bestätigen: „Du hast als Chef ein großes Glück, wenn
du deine Mannschaft nicht antreiben musst. Und das ist hier der Fall.
Die ziehen richtig mit. Dabei bedeutet Forschung die ständige
Konfrontation mit vielen Unbekannten, eine unheimliche Denkleistung und
eine oft große Anspannung.“ „Wie finanziert Ihr Euch?“, wollte
Gemeinderat Erhard Wawrzek wissen. „Je zur Hälfte durch Aufträge von
Firmen und Industriepartnern, bei Förderprojekten über die Deutsche
Forschungsstiftung und über eine Anschubfinanzierung mit ca. 400 000
Euro pro Jahr, die fünf Jahre vom Wissenschaftsministerium Bayern
bezahlt wird. Und dann müssen wir uns selbst tragen“, so Fuchs. Dann
seien Projekte wichtig, die Geld in die Kasse bringen. So ein Projekt
wäre z.B. die Entwicklung von speziellen Innen-und Außenwänden aus
Glas, mit denen sich die Luftfeuchtigkeit gut regulieren lasse. Als
Voraussetzungen für eine gelungene Firmenakquise nannte Fuchs, dass das
TAZ attraktiv, erfolgreich, bekannt sein müsse und ein anständiges
Baugebiet notwendig sei. Bekanntheit erreiche man u.a. durch Workshops.
So werden demnächst zum Beispiel Vertreter der weltbekannten Glasfirma
Swarowski eingeladen. In diesem Zusammenhang interessierte
Hobelsberger, ob das TAZ bei der Glastec, der weltweit größten
Glasmesse von 23. bis 26. Oktober in Düsseldorf vertreten sei. „Ich
selbst bin dort, die Fa. Füller ohnehin, aber vielleicht machen wir
auch einen eigenen TAZ-Stand. Das ist eine gute Idee“, nahm Fuchs eine
Anregung aus dem Gemeindegremium mit nach Hause.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 20. Juni 2012 Geo-Gitter statt Stützmauer Planer Heintz: Nur Erdbewehrung an Ostseite des TAZ nötig - Gesamtpaket Außenanlage auf den Weg gebracht / Von Ursula Langesee Spiegelau.
Nun hat der Gemeinderat das Gesamtpaket „Außenanlage TAZ“ endlich auf
den Weg gebracht. Mehrheitlich wurde dem überarbeiteten Entwurf von
Landschaftsplaner Michael Heintz zugestimmt und die Verwaltung
beauftragt, schnellstmöglich die Bewilligungsanträge zu stellen.
Gemeinderat Erhard Wawrzek weigerte sich abzustimmen, weil er keine
Unterlagen erhalten hatte. Heintz hatte dem Gremium zuvor die drei
Hauptpunkte Feuerwehrsituation an der Ostseite des Gebäudes, die
Anlieferung an der Schmelzhalle und die Straßensituation in Abstimmung
mit dem Staatlichen Bauamt geschildert. Die Zufahrt für die
Feuerwehr und den Servicewagen der TAZ wird auf einem 3,50 Meter
breiten Weg geführt, der mit Schotterrasen oder Rasengittersteinen
befestigt wird, dann sind noch 50 cm Bankett vorgesehen und eine
Leitplanke zur Absicherung am zur Bahnhofstraße hin abfallenden Gelände. Auf
die lang und breit diskutierte Stützmauer kann verzichtet werden. Wo
die Böschung stabilisiert werden muss - das ist hauptsächlich an der
Stirnseite der Schmelzhalle - werden Erdbewehrungen, so genannte
„Geo-Gitter“ eingesetzt. Auch der Anlieferungsweg der Lastzüge wurde
geändert. Bisher war von der Anfahrt über die Stirnseite der
Schmelzhalle ausgegangen worden. Das hätte an dieser sensiblen Stelle
mit der Böschung auf jeden Fall eine Wendemöglichkeit vorausgesetzt und
einen so stabilen Untergrund, der auch einen 40-Tonner trägt. Jetzt
halten die Lastzüge parallel zur Schmelzhalle an der Westseite. Die
Ware wird mit dem Gabelstapler in die Halle transportiert. Die
Schwierigkeit bei dieser Anfahrt ist ist die Schräge von sieben
Prozent, bedingt durch den Höhenunterschied von mehr als zwei Metern.
„Doch nach den Aussagen von TAZ-Leiter Michael Fuchs und den
Lieferfirmen kommen diese mit der Situation klar“, sagte Heintz. Bei
Eisglätte halten die Lastzüge im Süden der Halle. Der Weg für
Fußgänger wird von der Hauptstraße über die Bahnhofstraße direkt auf
den TAZ-Eingang geführt. Dort wird statt der ursprünglich mal
angedachten ansteigenden Sitzreihen in Form eines Amphitheaters eine
grüne Böschung aufgeschichtet mit nur mehr einer Sitzreihe zum
Abschluss. Auf 976 000 Euro brutto inklusive der Nebenkosten kommen
jetzt diese Maßnahmen und sind damit 219 500 Euro günstiger als die
bisherigen Vorschläge. Davon sind 879 000 Euro förderfähige Kosten
(Förderung 55%). Der Eigenanteil der Gemeinde liegt bei 346 000 Euro.
Das störte 3. Bürgermeister Hans Damböck: „Der Anteil der Gemeinde
bleibt immer gleich, obwohl die Baukosten sinken. “ Das liege im
Wesentlichen an einem Teil der Erschließungsstraße, die nicht
förderfähig sei, erklärte Bürgermeister Josef Luksch. Er schlug vor,
dass die 55 000 Euro, die beim Bau der TAZ-Gebäude für die
Höhenanpassungen (Planie) eingestellt worden sind, für die Außenanlagen
zu verwenden. Über die lange Verzögerung bei dieser Baumaßnahme, die
ja noch heuer abgeschlossen werden soll, ärgerte sich Gemeinderat
Karlheinz Roth. „Wir brauchen zwei Monate, bis wir so was Wichtiges auf
die Tagesordnung bringen. Und dann auch erst, nachdem die CSU-Fraktion
beantragt hatte, endlich einen Beschluss zu fassen.“ Kopfzerbrechen
bereiten einigen Gemeinderäten die sieben Prozent Gefälle bei der
Anlieferung. „Das ist lebensgefährlich, da quer zum Lkw abzuladen“,
sagte Erhard Wawrzek. Deshalb wurde in den Beschluss mit aufgenommen,
noch abzuklären, ob bei dieser Geländesituation die Anlieferung möglich
ist. Damböck findet die Situation für die Fußgänger beim geplanten
Übergang über die Bahnhofstraße gefährlich. Denn dies sei eine sehr
unübersichtliche Stelle. Man sollte den Weg über die Staatsstraße
führen. „Da wäre der Übergang aber drei Mal so breit wie unten. Das
hatte die Verkehrsschau ergeben. In der Abwägung aller Möglichkeiten
ist die wohl die Beste“, erklärte Heintz.
PNP
Grafenauer Anzeiger vom 19. Mai 2012
Foto Das TAZ Spiegelau öffnete seine Türen Über 50 Interessierte nutzten die Chance, die Forschungseinrichtung aus der Nähe zu betrachten Spiegelau.
Nach den zahlreichen offiziellen Veranstaltungen hatten nunmehr auch
die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, das
Technologieanwenderzentrum (TAZ) Spiegelau zu besuchen. Über 50
Spiegelauerinnen und Spiegelauer waren der Einladung des
TAZ-Fördervereins gefolgt und konnten sich bei Vorträgen und einem
Rundgang ein eigenes Bild von der neuen Forschungseinrichtung machen. Zunächst
erläuterte der Leiter Michael Fuchs die Organisationsstruktur und die
daraus folgende Einbindung Spiegelaus in die Hochschullandschaft in
Ostbayern. Spiegelau ist einer von sechs Standorten der Hochschule
Deggendorf, die auch noch in Cham, Teisnach, Freyung, Mariakirchen und
bald wohl auch in Grafenau Technologiecampi unterhält. Dass man in
Spiegelau von „Anwenderzentrum“ spricht, erklärt sich aus der
Industrienähe der Forschung im TAZ. Für die „heiße Glastechnologie“
sind zuständig: Prof. Dr. Monika Willert-Porada, Prof. Dr. Rolf Rascher
und Dipl. Ing. (FH) Michael Fuchs. Gemeinderat und
Fördervereinsvorsitzender Karlheinz Roth betonte die Wichtigkeit der
Ansiedlung dieses Projekts für Spiegelau. „Durch das TAZ Spiegelau
fließen in den nächsten Jahren insgesamt ca. 12 Millionen Euro an
Forschungsgeldern und Fremdmitteln in die Gemeinde.“ Das
Entwicklungspotenzial für die Gemeinde, das sich selbstverständlich
nicht nur in Geld darstellen lasse, sei daneben nicht hoch genug
einzuschätzen. Nunmehr gelte es, aus der großen Chance auch etwas zu
machen und gemeinsam dafür Sorge zu tragen, dass das TAZ Spiegelau auch
die gewünschten Effekte erzielen könne. „Die Arbeit hört mit der
Fertigstellung des Gebäudes nicht auf, sondern fängt gerade erst an“,
so Roth weiter. Bei der Vorstellung und auch der Führung wurde für alle
sehr schnell deutlich, dass es sich beim TAZ nicht um eine herkömmliche
Glashütte handelt. Hier geht es um Forschung und Entwicklung ganz
spezifischer Glastechnologien, hauptsächlich für optische und
technische (z.B. medizintechnische) Zwecke. Als Beispiel wurde die
Herstellung von hochpräzisen Glaslinsen vorgestellt, die bereits bei
sehr niedrigen Temperaturen verformt werden können. Dabei geht es
insbesondere um die Beschaffenheit und Verarbeitungsfähigkeit
unterschiedlicher Glassorten und deren Verarbeitungstechnologie. Eine
besondere Rolle spielen dabei die modernen messtechnischen
Möglichkeiten, die bis in den Nano-Bereich gehen. Eine Forschungswanne
ist bereits in Betrieb, zwei weitere kommen noch dazu. Außer Forschung
und Entwicklung soll auch Fort- und Weiterbildung in Form von Seminaren
stattfinden. Auch an Studienplätze ist mittelfristig gedacht. Bisher
sind im TAZ sechs Mitarbeiter in Vollzeit, zwei Mitarbeiter in Teilzeit
und zwei Praktikanten tätig. Fünf Arbeitsplätze entstanden durch das
TAZ allein bei der Firma Füller, die ein enger Kooperationspartner ist.
Weitere Firmen sollen - ähnlich wie in Teisnach - noch als Partner
gewonnen werden. Dabei hofft man natürlich auch auf direkte
Ansiedlungen. Was die Forschung angeht, ist das TAZ bereits jetzt in
Deutschland und auch international bestens vernetzt. Nach der
Veranstaltung war allen Teilnehmern klar, dass die Gemeinde Spiegelau
nach dem Zusammenbruch der Kelchglasindustrie mit dem
Technologieanwenderzentrum mittel- und langfristig eine neue Chance für
eine positive Entwicklung erhalten hat, die das Thema Glas in Spiegelau
weiterleben lässt. - hb
PNP Grafenauer Anzeiger vom 26. April 2012 Zweite
Via Artis SpiRi war ein Riesenerfolg - Alle 23 Veranstaltungen waren
sehr gut besucht - Finissage mit „Tabak und Glas“ im TAZ / Von Martina
Höf-Keim Spiegelau. Mit der Ausstellung „Tabak und Glas“
endete die zweite Kunst- und Kulturreihe Via Artis SpiRi der Gemeinden
Spiegelau und St. Oswald-Riedlhütte im TAZ in Spiegelau. Zur
Finissage begrüßte Nachbarbürgermeister Helmut Vogl zahlreiche
Ehrengäste und Kunstfreunde. Gemeinsam mit seinem Amtskollegen aus
Spiegelau, Josef Luksch, ehrte er alle Beteiligten, die geholfen haben,
die 23 Ausstellungen, Konzerte, Wanderungen und anderen Veranstaltungen
der Via Artis SpiRi zu einem Riesenerfolg werden zu lassen. Das
große Interesse und die Resonanz sind ein Ansporn für das nächste Mal
im Jahr 2014 und freuen alle, die mit so viel Elan und Engagement
geholfen haben. Als kleine Erinnerung erhielten über 60 Künstler,
Organisatoren, Sammler und Helfer einen Glaswürfel mit Gravur. Die
Kunst verändert den Blick auf den Alltag und erspürt Tendenzen, wohin
die Zeit uns führt. So betonte Vogl in seiner Rede, dass die Via Artis
SpiRi die Qualität der Region mit dem Thema Glas in Verknüpfung mit
Kunst, Kultur, Gastronomie und Aktivitäten hervorheben soll. Die
Konzentration aller Veranstaltungen auf das Thema Glas ist auch ein
Kriterium, das im Anforderungskatalog des Glasstraßenpreises steht.
Vogl hat daher eine Bewerbung um diesen Preis in die Wege geleitet, und
die Via Artis SpiRi hat gute Aussichten, diesen Glasstraßenpreis auch
zu erhalten. Aber wichtiger noch als ein Preis, war der große
Zuspruch bei allen 23 Veranstaltungen. Die letzte Ausstellung mit dem
Titel „Tabak und Glas“, die noch bis 29. Mai besichtigt werden kann,
lockte noch einmal so viele Besucher ins Technologiezentrum, dass gar
nicht alle einen Sitzplatz bekamen. Gebannt lauschten sie dem Laudator
Heiner Schaefer, der über die Geschichte von Glas und Tabak in
Spiegelau und Riedlhütte referierte. Schon in der Mitte des 18.
Jahrhunderts wurden in Klingenbrunn und in der Flanitzhütte
medizinische Fläschchen gefertigt. Nach dem Bankrott des
Glasfabrikanten Hellmeier wurde die Witwe eines Maurers mit allerlei
Glas, darunter auch ein Fass mit Schnupftabakgläschen, abgefunden. Auch
der spätere Besitzer der Klingenbrunner Hütte, der Bierbrauer Stangl,
fertigte dort 1839 Apothekergefäße und Brasiltabaksgläser. Die enormen
Mengen der Massenproduktion sieht man aus den Preislisten von 1900.
Angeblich wurden die Gläschen sogar mit Heugabeln verladen, um mit den
Massen schneller fertig zu werden. Der Bogen von Spiegelau nach
Landshut zur Schnupftabakfabrik Pöschl spannt sich auch durch erhaltene
Preislisten aus der Zeit. Der Laudator hat über dieses Thema ein Buch
mit dem Seniorchef der Firma Pöschl geschrieben, der sich mit seinen 92
Jahren trotz Tabakschnupfens bester Gesundheit erfreut. Oder gerade
wegen des Schnupfens? Soweit wollte sein Sohn Dr. Ernst Pöschl nicht
gehen, aber er betonte in seiner Ansprache, die Schwierigkeiten, mit
denen die Tabakindustrie heute in Sachen Werbung und Image zu kämpfen
habe. Mit einem Zitat von Moliere eröffnete er seine Geschichte des
Tabaks. Zu Zeiten des Dichters teilte man schon gern einmal eine Prise
Schnupftabak, der dazu in immer schönere Gefäße gefüllt wurde. Das
Kulturgut Tabak erfahre heutzutage andere Realitäten. Ähnlich wie in
der hiesigen Glasindustrie sei auch in Landshut von den ehemals fast 20
Tabakfabriken keine mehr übrig, außer der 1902 gegründeten Firma
Pöschl. Somit sei die Verbindung von Tabak und Glas auch in dieser
Hinsicht eine Interessengemeinschaft. Aus der Verbundenheit mit der
Glasindustrie verleihe die Firma Pöschl jedes Jahr den Gletscherprise-
Glaspreis.
PNP
Grafenauer Anzeiger vom 3. März 2012
Foto Die Glas-FH sucht das schönste Bixl „Tabak und Glas“ im TAZ in Spiegelau im Rahmen der Kunstveranstaltung Via Artis SpiRi Von Martina Höf-Keim Spiegelau/Riedlhütte.
Auch dieses Jahr steht bei der Veranstaltung Via Artis SpiRi die Kunst
und Kultur in und um Spiegelau und Riedlhütte wieder im Mittelpunkt.
Vom 4. bis 22. April 2012 gibt es wieder mehr als 20 hochkarätige
Veranstaltungen, Ausstellungen, Workshops, offene Ateliers und vieles
andere Interessante wird geboten werden. Ein Mittelpunkt der
diesjährigen Veranstaltungen ist natürlich das neu eröffnete
Technologie Anwender Zentrum der Fachhochschule Deggendorf - die
Glas-FH. Schon seit der Eröffnung möchte der Leiter des TAZ, Michael
Fuchs, die Bevölkerung dazu einladen, jederzeit die öffentlichen
Bereiche des TAZ zu besuchen. Daher gibt es auch neben den
Dauerausstellungen immer wieder Veranstaltungen in den Räumlichkeiten
des Zentrums. Im Rahmen der Kunstausstellung Via Artis SpiRi findet
dieses Jahr die Sonderausstellung „Tabak und Glas“ statt. Bei der
Finisage am 22. April präsentieren über 25 Bayerwald-Glaskünstler
„Gläserne Kostbarkeiten“ und einheimische Sammler zeigen ihr „schönstes
Bixl“. Die Ausstellung ist dann noch bis zum 19. Mai im TAZ zu sehen. Einen
Grundstein für die Vitrinen legten die Glaskünstler der Gruppe
„Gläserner Winkel“, Michael Schreiner und Rudolf Weber aus Frauenau und
die Sammler Hans Weißhäupl, Josef Weny und Michael Schreiner und Alfred
Resch aus Riedlhütte und Spiegelau. Wunderschöne kleine Kunstobjekte
brachten sie Michael Fuchs mit ins TAZ. Fast zu schade zum Benutzen
sind diese kleinen Kostbarkeiten, von denen mancher Sammler mehr als
600 Stück zusammengetragen hat. Der Künstler Michael Schreiner
erklärte die Bedeutung dieser Miniaturen in früheren Zeiten. Gleichsam
ein Beweis für das Können eines Glasmachers oder eines Schleifers waren
die „Bixl“. Denn, wer diese Kleinode schaffen konnte, für den waren
auch größere Arbeiten kein Problem. In vielen Ausstellungen kann man
daher auch „Bixl“ bewundern, unter anderem beim Marktführer, der Firma
Pöschl in Landshut. Heutzutage widmen sich viele freie Künstler im
Bayerischen Wald der Herstellung der kleinen Fläschchen, die damit zu
einem Kulturgut geworden sind. In Zwiesel wird schon seit 10 Jahren
jedes Jahr ein „Bixl“ in der Galerie der Künstlergruppe „Gläserner
Winkel“ bei der Firma Schott gekürt. Das TAZ möchte dazu beitragen die
„Bixl“ einer breiten Öffentlichkeit in und um Spiegelau zu zeigen. Die
Prämierung des schönsten Stückes und viel interessantes
Hintergrundwissen rund um „Tabak und Glas“ findet daher währen der Via
Artis Veranstaltungen im TAZ statt. Die Einreichung von ein oder
zwei gläsernen Schnupftabaks „Bixln“ von Sammlern und Liebhabern läuft
noch und ist noch bis zum 31. März in den beiden Touristinfos in
Spiegelau und Riedlhütte möglich. Theresa Resch von der Touristinfo
Spiegelau und Martin Biebl von der Touristinfo Riedlhütte hoffen, dass
noch möglichst viele Bixl von Sammlern und Liebhabern abgegeben und für
die Vitrinen im TAZ zur Verfügung gestellt werden! Dem Gewinner winkt
ein attraktiver Preis, wie Theresa Resch verriet.
Eigener Studiengang für Glas-FH? Landtagsabgeordneter Zellmeier zu Gast bei der CSU Spiegelau Spiegelau.
Beim politischen Frühschoppen der CSU Spiegelau stand neben aktuellen
Entwicklungen in der Gemeindepolitik auch die Landespolitik im Fokus.
Ortsvorsitzender Karlheinz Roth konnte hierzu den Landtagsabgeordneten
des Stimmkreises Straubing-Bogen, Josef Zellmeier in der Runde
willkommen heißen. Zellmeier berichtete eingangs über seinen
persönlichen Werdegang vom politikinteressierten Jugendlichen zum
Abgeordneten des Bayerischen Landtages. Für Zellmeier ist aber bei all
dem politischen Engagement auch eines klar geworden, dass man auch aus
Niederlagen lernen könne und sollte. Als besonders wertvoll betrachtete
er dabei seine langjährige Erfahrung als Kommunalpolitiker. In
seinem politischen Bericht ging Zellmeier zunächst auf die auf die
anstehenden Änderungen im kommunalen Wahlrecht ein. So verbleibe es bei
der Altersgrenze von 65 Jahren für kommunale Wahlbeamte, auch die
Verdoppelung der Gemeinderatskandidaten in Kommunen mit weniger als
3000 Einwohnern sei vom Tisch. Zudem genüge künftig der Zweitwohnsitz
für die Ausübung des passiven Wahlrechts. Daneben ging Zellmeier auch
auf die Besoldungsanpassungen und die Anhebung der Zuverdienstgrenze
für kommunale Wahlbeamte ein. Als besonderen Erfolg bezeichnete
Zellmeier, dass im aktuellen Doppelhaushalt 1000 zusätzliche Stellen
für Polizeibeamte geschaffen werden konnten. Zellmeier unterstrich
dabei die Forderung der Niederbayern-CSU, hiervon mindestens 250
Stellen in Niederbayern zu schaffen. Abschließend dankte Zellmeier den
anwesenden Vertretern der Jungen Union um den JU-Ortsvorsitzenden
Florian Klante für deren großes Engagement im Jugendbereich. Durch die
interaktive Gestaltung seines Vortrages, kam es im Anschluss an
Zellmeiers Ausführungen zu einem regen Austausch zwischen den
Ortsverbandsmitgliedern und dem Landtagsabgeordneten. Einen umfassenden
kommunalpolitischen Bericht stellte Ortsvorsitzender Karlheinz Roth
vor. Zudem gratulierte er Thomas Robl zu seiner Berufung in den
Stiftungsrat der Dr. Ludwig und Johanna Stockbauer-Stiftung. Bei
Gemeinderat und Wirtschaftsreferenten Kurt Hobelsberger bedankte sich
Roth für dessen großes Engagement zur Realisierung der Gemeinsamen
Schlauchpflege der drei Gemeindefeuerwehren. Für die weitere
Entwicklung des TAZ Spiegelau sei es zudem weiterhin oberstes Ziel der
CSU- Fraktion im Gemeinderat, sich für einen eigenen dualen Studiengang
am Technologieanwenderzentrum in Spiegelau einzusetzen. Erste
Vorgespräche hierzu seien bereits geführt worden. Zudem müsse in den
nächsten Monaten ein besonderer Schwerpunkt auf den Bereich der
Firmen-Akquise gelegt werden. - khr
PNP
Grafenauer Anzeiger vom 3. März 2012
Foto 1 Foto 2 In der „Champions League“ der Glasindustrie Wissenschaftsminister Heubisch weiht das „TAZ-Glas“ in Spiegelau ein und betont dessen Bedeutung für die Region / Von Ursula Langesee Spiegelau.
Mit dem Technologie-Anwenderzentrum für Glas (TAZ) ist Spiegelau nach
dem Untergang der traditionellen Glasproduktion wieder in die
„Champions League der Glasindustrie“ aufgestiegen. Darüber freuten
sich gestern bei der Einweihungsfeier für das 5,54-Millionen-Projekt
mit Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch und über 120 Gästen
Architekt Klaus Bauer und Projektmanager Thomas Häringer. In einer
Rekordzeit von elf Monaten war der Bau des im Volksmund als „Glas-FH“
bezeichneten Gebäudes auf dem Gelände des früheren Staatlichen
Sägewerks hochgezogen worden - mit einem Trakt für die Verwaltung, vier
Laboren und der Schmelzhalle. In Zusammenarbeit mit der Hochschule
Deggendorf und der Uni Bayreuth wird im TAZ zu den Themen Glas- und
Blankpresstechnologie und Prozessentwicklung geforscht. „Ziel ist
es, durch die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft diese
Forschungsergebnisse schnell marktfähig zu machen und über die
Ansiedlung innovativer Unternehmen Arbeitsplätze für eine vitale Region
zu schaffen und zu erhalten. Das ist unsere Antwort auf die
Herausforderungen des demographischen Wandels“, betonte Minister
Heubisch. In drei Jahren das vierte Anwenderzentrum nach Cham, Freyung
und Teisnach eröffnen zu können - diese Erfolgsgeschichte sei eng mit
der Hochschule Deggendorf verbunden. Dafür dankte Heubisch Prof. Dr.
Reinhard Höpfl und Vizepräsident Prof. Dr. Peter Sperber. Dieser
bezeichnete Spiegelau als sein „schwierigstes TAZ“, aber als „Traum in
der Zusammenarbeit“. Jetzt wünscht er sich, dass es hier boomt und das
TAZ Spiegelau deutschlandweite Aufmerksamkeit erregt. Deutschlandweit
Aufmerksamkeit in Zusammenhang mit Glas erregt hatte Spiegelau schon im
Jahr 2008. Damals schloss der österreichische Glasbaron Riedl endgültig
die KSS-Glasfabrik. Eine hundertjährige Glastradition ging somit zu
Ende.
PNP
Grafenauer Anzeiger vom 2. März 2012
Foto Das TAZ Spiegelau wird feierlich eröffnet Eine ganz heiße Sache für die Zukunft: Damit Glas wieder Zukunft hat. So
werden im Labortrakt bereits jetzt aus kleinen Glaskügelchen in einer
gefrästen Form Linsen gepresst, ohne dass die bis zum Schmelzen erhitzt
werden müssten. Dipl.-Ing. (FH) Alois Kasberger erklärt es: Es wird
vielmehr nur bis zu einem Punkt erwärmt, wo das Material wie Knetgummi
wird. Es lässt sich formen, ohne zu fließen. Das kann viele Vorteile
haben. Weniger Energieverbrauch oder auch technische Vereinfachungen im
Produktionsablauf. Und damit ist man dann bei den weiteren Punkten des
TAZ beispielhaft angelangt. Eine Firma hat eine Idee, aber selbst
nicht die Möglichkeit der Forschung. Geht das, wie lässt sich die
Produktion umsetzen? Die Antwort gibt das TAZ-Team entweder an
exklusive Auftraggeber oder bei Förderprogrammen auch mit breiterer
Veröffentlichung. Hat etwa ein künftiger Existenzgründer die Idee, aber
keine Firma, dann kann er auch mit Betreuung von Standortfragen über
Marketing bis zu Finanzfragen rechnen. Gerne auch im TAZ-Umfeld, wo
Wege kurz und das innovative Image gut sein sollen. Dabei bleibt eine
Verbindung zum traditionellen Glas auch erhalten. In einer
energieintensiven Sparte kann auch in Einsparpotenzialen,
Prozessoptimierung und Ablaufsicherheit der entscheidende
Zukunftsfaktor gefunden werden, um weiter konkurrenzfähig zu bleiben.
An vorderster Stelle steht aber der Qualitätsaspekt. Die optische
Industrie könnte hier bei Linsen, Brillen oder Lasertechnik bis hin zur
mikroinvasiven Medizintechnik in Spiegelau anklopfen, hofft Michael
Fuchs. Die ersten Kontakte sind geknüpft. Man trifft sich auf Messen
und das TAZ selbst bietet auch durch seine Räume Möglichkeiten für
Seminare, Präsentationen oder Gedankenaustausch. 2300 Quadratmeter sind
es insgesamt. Modern die Verwaltung, bestens ausgestattet die
Seminartechnik. Die Labors sind gegen äußere Einflüsse per
Klimatechnik, Filter, gegen Erschütterung und per Staubschleuse bestens
abgekoppelt. Und die Schmelzhalle bietet mit 300 Quadratmetern Platz
etwa für Öfen und Abkühlband. Denn trotz niedrigerer
Arbeitstemperaturen geht es immer noch um heiße Glastechnologie,
während Teisnach mit kalter Bearbeitung etwa mit Schleifen und Ätzen
sinnvoll ergänzen kann. Auch die Autoindustrie benötigt Designerglas
etwa für Scheinwerfertechnik, die später auch hohe Recyclingquoten
eröffnet. Da kann es gerade in der Masse ein großes Anliegen sein, von
Inhaltsstoffen weg zu kommen, die heute noch eingesetzt werden müssen,
aber als seltene Stoffe auch großen Preisschwankungen unterworfen sind.
Die Arbeit des TAZ ist also nicht nur reine Forschung, sondern ganz
konkret finanziell „etwas wert“. Daraus muss auf mittlere Sicht auch
das Kapital erwachsen, damit sich der Betrieb selbst trägt. Mit einer
halben bis einer Million Umsatz rechnet Michael Fuchs bis zum Jahr
2016. Dann soll aber nicht nur dieses große Ziel erreicht sein. Um auch
die immer noch vorhandene Kompetenz der alten Glasregion mit ihren
ehemaligen Mitarbeitern einbinden zu können, hofft die TAZ auch auf
Ansiedlungen im Umfeld. Platz am ehemaligen Sägewerksgelände wäre
jedenfalls vorhanden. - Hpd.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 29. Februar 2012 Ein Glasstein im Wert von 1000 Euro Spiegelau.
Mit 150 alten Glaswürfeln möchte der Förderverein des neuen
Technologieanwenderzentrums in Spiegelau ein Kunstwerk für das TAZ
gestalten. In Form eines veredelten Glassteins will auch die VR-Bank
Spiegelau ein Teil des Kunstwerks sein und unterstützte dieses Projekt
mit einer Spende von 1000 Euro. Mit großer Freude nahm
Fördervereinsvorsitzender Karlheinz Roth (r.) den Spendenscheck an und
bedankte sich recht herzlich bei Privatkundenberaterin Claudia
Wildfeuer (l.) für die großzügige Unterstützung. - eb/Foto: Greipl
PNP
Grafenauer Anzeiger vom 21. Februar 2012
Foto Ein
Blick ins gläserne Allerheiligste - Am 2. März wird das TAZ Spiegelau
offiziell eröffnet - der letzte Baustaubkrümel ist aus den Labors
verbannt / Von Hermann Haydn Spiegelau. Vielleicht war es eine
der letzten Möglichkeiten für „Normalsterbliche“, den Laborbereich des
Technologie-Anwender-Zentrums zu betreten. Wo künftig die Wissenschaft
sich in möglichst störungsfreier Umgebung darum sorgt, wie perfektes
Glas produziert werden kann, ist z.B. Staub ein absolutes „No-go“! Die
Luft kommt nur gefiltert herein. Eine Klimaanlage sorgt für
gleichmäßige Atmosphäre in Temperatur und Feuchte. Zusätzliche
Filtersäcke durchziehen die Decken. Putzen müssen die Laboranten
selbst. Auch für den Fotografen heißt es: Nur durch eine Schleuse ist
der Raum zu betreten, eine weiße Weste bekommt man verpasst, ebenso
blaue Plastiküberschühchen und eine Tütenmütze auf den Kopf, damit
Gütetests an hochauflösenden Mikroskopen oder Spektralanalysen keine
haarige Angelegenheit werden. Dass überhaupt noch ein Bild gemacht
werden darf, liegt daran, dass die Bauphase noch nicht ganz
abgeschlossen und der Wissenschafts- und Forschungsbetrieb nicht
durchgängig angelaufen ist. Das soll sich in den kommenden fünf Jahren
gewaltig verändern, so Geschäftsführer Michael Fuchs. Dann soll sich
der Betrieb selbst tragen, wenn das TAZ Entwicklungsarbeit für die
Wirtschaft übernimmt und so seine Kosten auch für Gebäude und
Ausstattung einnimmt. An der Schmelzhalle wird noch gearbeitet. Wenn
das Wetter wärmer wird, kommt der Putz drauf und der erste Ofen steht
neben langem Abkühlband zur ersten Befeuerung fast fertig parat. Dann
kehrt wieder Hütten-Atmosphäre in Spiegelau ein, wenn auch unter
anderen Vorzeichen. Der Markt für edles Kelchglas ist begrenzt. Da
hat eine Marktbereinigung der vergangenen Jahre immerhin einen
hoffentlich stabilen Rest im Bayerischen Wald bewahrt, so Fuchs. Aber
Glas ist vielfältig. Besonders in Optik und Prozessoptimierung liegen
die Schwerpunkte in Spiegelaus neuer Spezialglasschmiede. So müssen
kleine Glaskügelchen von Werkmeister Egon Goldmann und Dipl.-Ing. (FH)
Alois Kasberger auch nicht mehr auf flüssig geheizt werden, sondern auf
nur auf „Knete-Status“, bevor eine Presse eine Linse daraus macht. Das
spart Energie, das macht Prozesse flüssiger, das kann der kleine
Prozentsatz Vorteil am Markt sein, der Glas aus Spiegelau wieder „heiß
begehrt“ machen soll.
SAXNDI. . . . . . könnte man sagen: Das
wird ja nun doch ein gläserner Elfenbeinturm, der da in Spiegelau in
den Himmel wächst. Eine Glashütte ohne Einblicke, steril abgepackt und
abgeschottet? Nein, auch wenn die Labors eine besondere Atmosphäre
brauchen, wenn es um Nanobereiche geht, wo jede Störung vermieden
werden muss. Geschäftsführer Michael Fuchs sagt dennoch, dass es auch
darum geht, die Kompetenz der Glasregion zu nutzen und zu bewahren.
Wenn der Forschungsbetrieb anläuft, dann wird es vom Praktiker am Ofen
und in der Technik bis zum Chemiker, Analytiker und Marketingfachmann
vielleicht bald 15, 20 oder mehr Leute brauchen, die wiederum die
Grundlagen dafür bilden, dass die anwendende Wirtschaft Kenntnisse in
zukunftsfähige Arbeitsplätze umsetzt. Möglichst natürlich angesiedelt
um das TAZ herum. Das wird ein spannender Prozess, der vielleicht mit
einem kleinen Glaskügelchen angefangen hat und doch große Bausteine
schafft. Hermann Haydn
PNP Grafenauer Anzeiger vom 14.
Februar 2012
Foto SAXNDI. . . .
. . es hat das Glas so seine verschiedenen Seiten. Es ist schön, klar,
vielfältig. Es kann einen großen Genuss bergen, fokussieren, streuen,
kompakt oder zerbrechlich sein. Es hat Stil und es kann schmerzhaft
schneiden. Scherben hat es auf dem Weg zum TAZ wahrlich genug
gegeben. Auch jetzt ist noch vieles im Fluss, manches noch ein wahrlich
heißes Thema. Aber es geht eben darum, Stein auf Stein zu setzen, bis
sich ein klares Bild ergibt. Der Förderverein ist gerade dabei, ein
symbolstarkes Modell zu schaffen: Das soll wortwörtlich
„aufbauen“. Hermann Haydn
Gemeinsame Sache: Stein auf Stein TAZ-Förderverein
schafft mit Glaskunst Identifikation und eine finanzielle Basis für
studienbegleitende Aktionen Von Hermann Haydn Spiegelau.
„Aufbauen“ ist das Thema. Spiegelau will aus den Ruinen früherer
Glasmacherherrlichkeit wieder aufstehen. Es ist ein neues Glas, es ist
aber auch eines, das an die alte Zeit anknüpft. Noch ist das
Bewusstsein einer Glasregion da. Noch gibt es Menschen mit Erfahrung
und Begeisterung für den Rohstoff. Noch gibt es sogar alte Bausteine
aus Glas, die sich der Künstler Klaus Büchler vor Jahren bereits
sicherte. Jetzt werden die zu neuen Bausteinen für ein Kunstwerk am
TAZ. Der Förderverein startet mit ihnen eine Spendenaktion. Elke
Proßer-Greß hatte die Idee eingebracht, möglichst viele Bürger und
Engagierte in einem Projekt zu sammeln, bei dem auch erkennbar wird,
dass die Spiegelauer hinter ihrem TAZ stehen. Namentlich können sie es
jetzt, sichtbar für eine lange Zukunft des Glases, in Glas und zudem
kunstvoll verziert. Dabei sind die Würfel, die Klaus Büchler vor Jahren
aus einer Glasschmelze bei der Firma Füller holte, sozusagen der
anfängliche „Abfall“, der aufgefangen und in diese eigentlich völlig
profane Form gebracht wurde, bevor die Glaskonsistenz die Homogenität
erreichte, die für die Produktion nötig war. Dennoch sind die Würfel
kein Wegwerfprodukt. Auch in ihnen steckte schon die Grundidee des
Wertes, weil sie Energie benötigten, Form und Schaffen, einen langen
Prozess des Abkühlens ohne Spannungen und „Zerwürfnis“. So viele Bilder
stecken in diesem gläsernen Kubus, dass man sie allesamt für das
Gemeinschaftswerk TAZ verwenden könnte. Vordergründig geht es aber
zunächst einmal um die Wertigkeit, die sich auch finanziell einsetzen
lässt, um später Studenten zu fördern oder auch Workshops und Aktionen
für die Bevölkerung, so Fördervereinsvorsitzender Karlheinz Roth. Wer
sich einen Baustein für das TAZ erwerben will, der muss für sein
exklusives Stück mindestens 75 Euro zu geben bereit sein. Dafür erhält
er ein Zertifikat, eine Quittung, seinen Namen auf einem Stück für die
Ewigkeit geschaffener Glaskunst. Denn die weiteren Seiten der Kuben
graviert Klaus Büchler in seiner weithin bekannten Art zu lauter
Unikaten. Der Spender erhält nur eines nicht: Den Stein selbst. Den
muss er statt dessen als Dauerleihgabe für das Kunstwerk zur Verfügung
stellen, Draus wird dann voraussichtlich eine Wand aus Glas errichtet. Etwa
150 Steine sollen zusammenkommen, aufgerichtet in einem Gesamtbild, das
zudem von einer Ader aus Würfeln durchzogen wird, die mit Glaspartikeln
beschmolzen sind, ein Band, das so auch für den gemeinsamen Glasweg
stehen kann. Der Anfang ist bereits gemacht. Schon vor dem eigentlichen
Start sind an die 30 Steine bereits vergeben. Personen, Vereine,
Betriebe können sich hier verewigen. Wer sich dafür interessiert, auch
ein Stück TAZ persönlich mit aufzubauen, der findet demnächst in
Sparkasse und VR-Bank am Ort einen Musterstein. Und auch zur
feierlichen Eröffnung des TAZ soll es eine Präsentation geben. Der
Förderverein rät also: rechtzeitig zugreifen, wer ein Teil der neuen
Glaszukunft in Spiegelau sein will.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 26. Januar 2012 Was kann an der „Uni Spiegelau“ studiert werden? Ausbildungsmöglichkeiten
wurden dem Gemeinderat vorgestellt - Kommune muss die Schwerpunkte
selbst festlegen Von Ursula Langesee Ausbildungsmöglichkeiten
wurden dem Gemeinderat vorgestellt - Kommune muss die Schwerpunkte
selbst festlegen Von Ursula Langesee Spiegelau. Zu einem
Vortrag über die Möglichkeiten der Weiterbildung an der HDU Deggendorf
mit Schwerpunkt TAZ Spiegelau war Herbert Lichtinger vom
Weiterbildungszentrum „dimt“ in Deggendorf zur jüngsten
Gemeinderatssitzung gekommen. Er stellte die verschiedenen Angebote vor
und zeigte auf, welche auch in Spiegelau vorstellbar wären. Das
Weiterbildungszentrum bietet berufsbegleitende Bachelor-Studiengänge
für Betriebliche Managementlehre (BWL) und Pflegepädagogik an und in
Wochenend-Studiengängen sieben Master- und Master of Business
Adminstration-Programme von Betriebswirtschaftslehre und
Personalführung über öffentliche Verwaltung bis zum Management im
Gesundheitswesen und Risiko-Management, interessant für Rechtsanwälte
und Banker. „Wir vermitteln fachliche Kenntnisse und legen viel Wert
darauf, dass dieses Wissen auch in der Praxis angewandt und erprobt
werden kann. Aber auch die Persönlichkeitsentwicklung ist uns wichtig.
So werden Verhandlungstechniken, Möglichkeiten der Konfliktbewältigung,
überhaupt der Umgang mit Menschen ‘unterrichtet’. Und nach dem
Abschluss des Studiums soll nicht einfach Schluss sein, sondern sollen
die Kontakte in Netzwerken weiter geknüpft werden“, stellte Herbert
Lichtinger die Intentionen des Weiterbildungszentrums vor. Weil die
Ausbildungsprogramme modulmäßig aufgebaut sind, kann man einzelne
Fächer ausgliedern und in Wochenendkursen auch in
Technologieanwenderzentren wie in Spiegelau anbieten. Als
Zertifikatsprogramme gibt es z.B. eine Management-Werkstatt,
Betriebliches Sicherheitsmanagement, Innovationsmanager, Betriebswirt
im Gesundheitswesen oder „Usability Engineering“, das ist ein Lehrgang
über die Benutzerfreundlichkeit von Computerprogrammen. Was das
Weiterbildungszentrum an der HDU Deggendorf von vielen anderen
Anbietern unterscheidet, ist das Punktesystem. So gibt es z.B. für den
Kurs Personalführung 5 ECTS-Punkte. „Das sagt nichts über die Leistung
aus, sondern nur über den Zeitaufwand. So entspricht ein ECTS-Punkt 30
Stunden Arbeit. Für den Bachelor-Studiengang braucht man 210
ECTS-Punkte, für die Master 90. Bei den einzelnen Kursen sammelt man
Punkte und stottert so das Studium ab, ist also zeitlich flexibler, als
wenn man sechs Semester für den Bachelor und drei bis vier Semester für
den Master in einem Stück absolvieren müsste“, erklärt Lichtinger. Möglich
wäre auch, die „Kinder-Uni Deggendorf“, in Kooperation mit der
Studienberatung und der Passauer Neue Presse, nach Spiegelau zu bringen. „Was
sind die Zugangsvoraussetzungen für einen Bachelor-Studiengang?“,
wollte Bürgermeister Josef Luksch wissen. Abitur oder Fachabitur,
Handwerksmeister oder Geselle mit einigen Jahren Praxis, antwortete der
Referent. Als weiteren Fahrplan legte der Gemeinderat fest, dass
sich noch vor der nächsten Gemeinderatssitzung am 6. Februar die
Fraktionsführer zusammensetzen und überlegen, welche Bereiche für
Spiegelau interessant sein könnten. So wurden schon
Qualitätsmanagement, Sicherheitsingenieur, Wertstoffkunde in
Zusammenarbeit mit der metallverarbeitenden Industrie genannt, das
Gesundheitswesen, Glasfachwirt und Touristikfachseminare. Und natürlich
sollte es oberstes Ziel sein, in Zukunft sogar einen eigenen
Studiengang in Spiegelau zu etablieren.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 17. Januar 2012 Ideenschmiede
soll Bayerwald-Glas wieder zukunftsfähig machen
Foto Technologieanwenderzentrum Spiegelau als jüngste
Ausgründung der FH Deggendorf hat großen Rückhalt in der Bevölkerung -
Teil IV der PNP-Serie - von Sabine Süß Spiegelau. Um qualifizierte
Arbeitsplätze zu erhalten oder neue zu schaffen, hat die „Hochschule
für Angewandte Wissenschaften Deggendorf“ in Ostbayern mehrere
Technologiecampi (TC) gegründet. Die in Freyung, Teisnach und Cham hat
die PNP bereits vorgestellt, heute folgt Spiegelau. Derzeit herrscht
Umzugsstress - und die Eröffnung Ende Februar will geplant werden.
Dennoch ist das neue Technologieanwenderzentrum (TAZ) Spiegelau bereits
jetzt bei Unternehmen beliebter Ansprechpartner, wenn es um
Glasforschung geht. Als „Ableger“ des Teisnacher TC, wie es der
ehemalige Hochschul-Präsident Prof. Reinhard Höpfl nennt: „Hier wird
neues Material im Glasbereich erforscht.“ Acht Büros sind
bezugsfertig, „sie werden erst im Laufe des nächsten Jahres komplett
belegt“, erklärt TAZ-Leiter Michael Fuchs. Vier Labore werden mit
gefilterter und temperaturkonstanter Luft versorgt. Damit bei Messungen
mit hochempfindlichen Geräten Störungen wie Vibrationen die Ergebnisse
nicht beeinträchtigen, sind alle Böden mechanisch von den Wänden
entkoppelt. Im nicht komplett ausgebauten zweiten Geschoss stehen
weitere Büros für 20 Mitarbeiter zur Verfügung, die Anlage erstreckt
sich über 2300 qm. Aktuell arbeiten fünf Mitarbeiter in Spiegelau.
Einer der Forschungsschwerpunkte liegt auf Präzisions-Blank-Pressen von
optischen Substraten. „Wir forschen zur Entwicklung extrem genauer
Glaslinsen für die Lasertechnik, wie sie etwa in der Medizin- oder
Messtechnik eingesetzt werden“, so Fuchs. Weiterer
Forschungsschwerpunkt sei Schmelzen sowie Be- und Verarbeiten von Glas.
„Momentan wird eine Glasschmelzhalle gebaut, in der mit speziellen
Schmelzwannen neue Glassorten entwickelt werden.“ Daneben steht
Umweltschutz ganz oben auf der Prioritätenliste: So wird an einer
Optimierung des Energiebedarfs beim Aufschmelzen des Glasrohstoffs
gearbeitet. „Für aktuelle Anfragen, die auch außerhalb einer üblichen
Problemstellung angesiedelt sind, sind wir bestens gerüstet“, sagt
Fuchs. Anders als die TC Freyung, Teisnach und Cham ist Spiegelau
nicht nur wichtiger Partner der Hochschule Deggendorf, sondern arbeitet
eng mit der Universität Bayreuth als Kooperationspartner zusammen. Seit
Januar koordiniert ein Erstsemester-Student des Masterstudiengangs die
Zusammenarbeit. Der Bereich Vorlesungen und Ausbildung für Studenten,
Praktikanten und Doktoranden wird erst heuer konkretisiert. Auf das
Entstandene ist Michael Fuchs sehr stolz. „Für die Zukunft wünsche ich
mir, dass sich die Komplettierung des Gebäudekomplexes weiter so rasch
und unfallfrei entwickelt, und dass wir mit Partnern wie der Firma
Füller Glastechnologie aus Oberkreuzberg (vertreten durch Alexandra
Füller) und der Uni Bayreuth (vertreten durch Prof. Monica
Willert-Porada) auch künftig so vertrauensvoll und erfolgreich
arbeiten.“ Besonders wichtig sei ihm, dass die hochmotivierten
Mitarbeiter komplexe Aufgaben absolut professionell lösen. Er ist
sicher: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir dem großen Vertrauen,
welches der Landkreis Freyung-Grafenau und die Gemeinde Spiegelau in
uns gesetzt haben, gerecht werden.“
FÖRDERVEREIN DES TAZ SPIEGELAU - DAS SAGEN DIE MITGLIEDER Unterstützung erhalten die Mitarbeiter des TAZ von einem eigenen Förderverein. Er beschafft nicht
nur Mittel für die Förderung von Wissenschaft und Technik, sondern auch
für die Studentenhilfe. Vorsitzender ist Organisationsberater Karlheinz
Roth (31): „Ich engagiere mich im Förderverein, weil ich mit all meinen
Kräften dazu beitragen möchte, dass das TAZ Spiegelau zum
Erfolgsprojekt wird.“ Er sieht darin eine Zukunftschance für die
Gemeinde. Und die soll umfassend über die Arbeit des TAZ informiert
werden - durch den Verein. „Wir haben zum Beispiel eine Infofahrt zum
TC Teisnach organisiert sowie einen Infoabend mit TAZ-Leiter Michael
Fuchs“, sagt Roth. Auch Seminare, Fort- und Weiterbildungen sollen das
Interesse der Bevölkerung wecken. Und so haben sich die Mitglieder im
Weiterbildungszentrum „dimt“ der Hochschule Deggendorf informiert. „Wir
sind unter den Fördervereinen der TC der jüngste, der mit dem teuersten
Beitrag, aber den meisten Mitgliedern“, sagt Roth. 94 Mitglieder sind
seit der Gründung im vergangenen Jahr eingetreten. „Das ist für mich
ein Zeichen, dass das TAZ gut angenommen wird.“ Um die Möglichkeiten
des TAZ noch zu erweitern, fördert der Verein Netzwerke in der Region.
Er übernahm etwa die Schirmherrschaft für den Wettbewerb „Schönstes
Spiegelauer Glas“. Auch Vize-Vorsitzende Elke Proßer-Greß sieht im
TAZ Spiegelau „die“ entscheidende Chance, den Ort zu entwickeln und die
Weichen für die Zukunft zu stellen. „Die Idee von Prof. Sperber hat
mich von Anfang an begeistert. Mit Klaus Büchler ist auch ein
praktischer Anwender Mitglied: Der Hohlglasfeinschleifermeister
engagiert sich, weil er es wichtig findet, dass die Gemeinde Spiegelau
mit dem TAZ eine Zukunft für die Jugend bietet. „Das
Technologieanwenderzentrum ist für mich die Gewähr, dass der Begriff
Glas, der mit Spiegelau über Jahrhunderte verbunden war, weiterhin
positiv erhalten bleibt.“ - sas
DER BÜRGERMEISTER Bürgermeister Luksch: „Glas als Zukunft“ Dieses
TAZ eröffnet der Gemeinde Spiegelau und der ganzen Region die
Möglichkeit, hochqualifizierte Arbeitsplätze anzubieten und
anzusiedeln. In diesem Zusammenhang hat die Gemeinde ein größeres
Gewerbe- und Industriegebiet erschlossen. Das TAZ bietet Gemeinde und
Region zudem die Möglichkeit, der Lethargie zu entfliehen, die nach der
Schließung der Glasfabriken entstanden ist. Ich sehe auch den großen
Vorteil, dass durch das breite Bildungsangebot der Hochschule
Deggendorf Hochschul- und Weiterbildung für bestimmte Erwerbs- und
Berufszweige ermöglicht wird. Durch die enge Zusammenarbeit mit der
Universität Bayreuth erreichen unsere Gemeinde und unsere Region
höheren Bekanntheitsgrad und davon profitieren Wirtschaftszweige wie
Catering, Beherbergung, aber auch Maschinen- und Metallbau, Mechatronik
und EDV. Nachdem sich das TAZ Spiegelau hauptsächlich um
Glastechnologie kümmert, sehe ich persönlich die Chance, dass die
Glasherstellung und Glasbearbeitung die über Jahrhunderte unsere
Geschichte war, nun auch unsere Zukunft sein kann.“ Josef Luksch (49) ist seit 1996 Bürgermeister von Spiegelau.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 29. Dezember 2011 Start-Schuss im TAZ Spiegelau Erster
Workshop im Technologieanwenderzentrum Spiegelau
Foto Spiegelau. Im winterlich verschneiten Bayerischen Wald
herrscht große Aktivität: das Kooperationsvorhaben
Technologieanwenderzentrum Heiße Glastechnologie in Spiegelau,
abgekürzt TAZ, das gemeinsam von der Hochschule Deggendorf und der
Universität Bayreuth wissenschaftlich betreut wird, hat im gerade
fertig gestellten Büro- und Laborgebäude seinen Forschungsbetrieb
aufgenommen. Die offizielle Einweihung des Technologiezentrums wird
zu Beginn des nächsten Jahres erfolgen, die Werbung um Studierende der
Hochschule Deggendorf und der Universität Bayreuth, sich der
Glastechnologie zuzuwenden und Abschlussarbeiten oder Promotionen auf
diesem Gebiet anzustreben, muss sich aber am akademischen Jahr
orientieren und daher noch im laufenden Wintersemester 2011/2012
beginnen. Mit der Einrichtung des TAZ wird eine traditionsreiche
Glasregion belebt, in der zahlreiche Arbeitsplätze verloren gegangen
sind. Durch Schaffung eines attraktiven Forschungs- und
Technologie-Entwicklungsumfeldes soll diese Region auch wieder zum
Anziehungspunkt für junge Menschen und neue Unternehmen werden. Der
erste TAZ-Workshop hat diese Anziehungskraft bereits gezeigt:
Wissenschaftler und Doktoranden der Uni Bayreuth unter Leitung von
Prof. Dr. Monika Willert-Porada und Professoren, Mitarbeiter und
Studierende der Hochschule Deggendorf unter Leitung von Prof. Christine
Wünsche und Prof. Rolf Rascher, aber auch Firmenvertreter aus der
Region kamen zu einer wissenschaftlichen Vortragsreihe mit
anschließenden Diskussion zusammen. Insgesamt waren es 29 Teilnehmer,
die sich lebhaft einbrachten und sich bei dieser Gelegenheit auch
kennenlernten. Nach der Begrüßung durch Spiegelauer Bürgermeister
Josef Luksch und den TAZ-Geschäftsführer wurde es „heiß“:
Glasschmelztechnologie“, Formgebung aus der Schmelze, Herstellung von
Glaskugeln und -Flakes, Produktionsintegrierter Umweltschutz in der
Glasindustrie waren die Themen der Fachvorträge. In der Mittagspause
erklärten Laboringenieur Alois Kasberger und Werkmeister Egon Goldmann
die Präzisionsblankpressmaschine. Christian Wistl erläuterte, was es
mit dem Shack-Hartmann Wellenfrontsensor auf sich hat. Ziel des
Workshops ist es, gemeinsame Projekte zu generieren und die Kompetenzen
der bereits in weiteren Technologiezentren verfügbaren optischen
Technologie mit der neuen Einrichtung im TAZ zu verknüpfen. Diese
Veranstaltungen sollen in Zukunft regelmäßig vierteljährlich
stattfinden. Die Themen des nächsten Workshops sind entlang der
Prozesskette auf die Füge- und Trennverfahren, die Messtechnik, die
Glasentwicklung und die Prozesssimulation ausgerichtet. Weitere Themen
sind u. a. Beschichtungstechnologie, Presstechnik,
Präzisionsblankpressen. Neben dem zunächst eher an wissenschaftlich
interessierten Teilnehmern ausgerichtetem Workshop wird das TAZ auch
zahlreiche Veranstaltungen mit Beteiligung von Firmen durchführen, um
aktuelle F&E Themen mit regionaler und überregionaler Bedeutung zu
Identifizieren und mit der am TAZ vorhandenen Ausstattung
Projektarbeiten zu initiieren. - pnp
PNP Grafenauer Anzeiger vom 15. November 2011 Die
schönsten Stücke Spiegelauer Glasgeschichte - Favoriten:
Kugel-Freundschaftsbecher aus Rubinglas und Freundschaftskelch mit
einem birnenförmigen Hohlstiel / Von Martina Höf-Keim Spiegelau.
Eine Würdigung der traditionellen Glasmacherkunst und zugleich die
Verbundenheit mit Traditionen und dem Blick in die Zukunft - dafür
steht das neue Technologie und Anwenderzentrum der Glasindustrie in
Spiegelau. In diesem Sinne wurde der Wettbewerb um das schönste Stück
Glasgeschichte aus Spiegelau ins Leben gerufen. Zusammen mit dem
Förderverein des TAZ und der Firma Füller Glastechnologie aus Spiegelau
suchte man für die Gegend typische Exponate. Das Gewinnerstück soll in
einer Kleinauflage von 30 Stück reproduziert werden, um später an
Ehrengäste verschenkt zu werden. Eine kleine Ausstellung der fünf
schönsten Exponate wird nach der Eröffnung des neuen
Technologiezentrums im TAZ zu bewundern sein. Die vielen
Einreichungen von Bürgern aus der Umgebung des Glaszentrums Bayerischer
Wald standen einer hochkarätigen Jury zur Auswahl, die angesichts der
schönen Stücke nicht leicht fiel. Der Hauptpreis des Wettbewerbs ist
eine Reise in die Glasmacherwerkstätten in Murano bei Venedig. Der oder
die Gewinner/in muss sich noch bis zur offiziellen Eröffnung des TAZ
gedulden, bei der die Ehrung dann im Rahmen der Feierlichkeiten
stattfinden wird. Zunächst hatte die Jury also einen ersten Wahlgang
vor sich, um ein Stück zu ermitteln, das nicht nur die Glasgeschichte
in Spiegelau und Umgebung widerspiegeln sollte, aber auch für die
Neuauflage geeignet sein musste. Das hohe handwerkliche Niveau früherer
Glasmacherkunst machte die Wahl nicht einfach. Die Experten der Jury
waren der Leiter der Glasfachschule Zwiesel, Hans Wudy, Ulrich Roger
von der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft in Offenbach, der
ehemalige Werksleiter der Firma Nachtmann, Willy Steger, Georg Höltl
vom Glasmuseum in Passau und Karin Rühl vom Glasmuseum Frauenau, die
ihr Votum schon vorher abgegeben hatte, da sie nicht persönlich
anwesend sein konnte. Unter Leitung des Vorsitzenden des Fördervereins
des TAZ, Karlheinz Roth, kamen nach zahlreichen Fachgesprächen zwei
Exponate in die engere Wahl. Der Kugel-Freundschaftsbecher aus
Rubinglas und ein wunderschöner Freundschaftskelch mit einem
birnenförmigen Hohlstiel könnten das Rennen bis zur Eröffnungsfeier
noch unter sich entscheiden. Beide Stücke repräsentieren die
ausgeprägte Handwerkskunst der Glasmacher aus Spiegelau hervorragend.
Der Kelchpokal aus Rubinglas besitzt einen Innenüberfang mit
birnenförmigem Hohlstil, zwei Ringscheiben-Dekor und einen 10-teiligen
Flächenschliff. Auch bei seiner Erstherstellung wurde nur eine
Kleinserie von 30 Stück gefertigt. Gefertigt hat ihn 1985
Glasmachermeister Max Marik, geschliffen wurde er von
Glasschleifermeister Waldemar Seidl. Eingereicht wurden beide Stücke
von Christa Steger aus Riedlhütte. Gute Chancen haben auch die Gläser
von anderen Einreichern. Zur engeren Auswahl für den Sieger gehören
Alois Stadler aus Altschönau, Christine Fruth aus Spiegelau, Sylvia
Nodes aus Spiegelau und Theo Schönberger, der ebenfalls in Spiegelau
wohnt. Ihre eingereichten Stücke sind auf jeden Fall Teil der geplanten
Dauerausstellung im TAZ. So kunstfertig wurde früher schon mit Glas und
Farben gearbeitet, dass eine Reproduktion heute nicht einfach ist.
Daher ist auch die Machbarkeit ein Kriterium für das Siegerstück. Die
Glasmacherarbeit und Veredelung können heute nur noch einige
Facharbeiter umsetzen. Der Leiter der Glasfachschule Zwiesel
betonte, dass die Fertigung selbstverständlich von einer Firma im
Bayerischen Wald vorgenommen werde müsse. Die Fachschule biete
natürlich gerne Unterstützung mit Rat und Tat, denn in Zwiesel werden
begabte junge Leute in die Lage versetzt auch so komplizierte und
anspruchsvolle Glaskunstwerke zu erstellen, die mit billiger Massenware
ungefähr soviel gemeinsam haben wie ein Werbeplakat mit der Mona Lisa. Im
zweiten Wahlgang bestimmten die Fachleute der Jury fünf Gruppen von
Exponaten, die in Zukunft das TAZ verschönern werden und allen
Besuchern die große Glasmachertradition des bayerischen Waldes anhand
von typischen Beispielen vor Augen führen. Neben einer Kelchgruppe,
typischem farbigen Gläsern mit Veredelungen durch Schliff und einer
Goldrandserie sind auch die „Schinder“-gläser ausgewählt worden.
Typisch für die Region und wirtschaftlich wichtig sollten die Exponate
sein. Als Sonderausstellungsstück wurde noch eine imposante Glasscherbe
mit der eingeschliffenen Glasfabrik Spiegelau hinzugenommen. Der
Leiter des Technologiezentrums, Michael Fuchs bedankte sich bei den
Jurymitgliedern auch im Namen der Firma Füller, die dem Gewinner des
Wettbewerbs die Reise nach Murano ermöglichen. Bekannt gegeben wird der
oder die Glückliche bei der Eröffnungsfeier des TAZ, aber eine
Benachrichtigung erreicht den Sieger selbstverständlich rechtzeitig
vorher, sobald die endgültige Entscheidung, die auch mit der Klärung
technischer Details der Reproduktion zusammenhängt, gefallen ist.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 21. Oktober 2011 Wunsch:
Ein eigener Studiengang am TAZ - CSU-Fraktion bittet Gemeinderat um
größtmögliche Unterstützung - Zufahrtswege wurden festgelegt Von Ursula Langesee Spiegelau.
Die Vorplatzgestaltung am Technologie- und Anwenderzentrum (TAZ) war
Thema bei der Gemeinderatssitzung und der Wunsch der CSU-Fraktion,
einen eigenen Studiengang in Spiegelau anzubieten. Nachdem bereits
in der August-Sitzung festgelegt worden war, nicht die bisherige
Zufahrt zum früheren Sägewerksgelände zu nutzen, weil sie zu steil ist,
sondern die Zufahrt gegenüber der Pfarrer-Schweikl-Straße und oberhalb
des Anwesens Döringer, wurde diese „Favorisierung einer großräumigen
Zufahrt“ per einstimmigen Beschluss jetzt auch manifestiert. Was in
der Planung bislang noch ausstand, waren die Zufahrtsmöglichkeiten für
Feuerwehr, Servicedienste und Schwerlaster, die die Schmelzhalle und
die Labors beliefern. Architekt Klaus Bauer, freier
Landschaftsarchitekt Michael Heintz vom Büro Plankreis und TAZ-Leiter
Michael Fuchs stellten dazu ihre Überlegungen vor. Bauer formulierte
die Anforderungen an die Zufahrts- und Rettungswege. Die Anlieferung
für die Schmelzhalle muss zwei Mal pro Woche von der Nordseite her für
40-Tonner möglich sein, der Labortrakt hat mehrere drei Meter breite
Tore. Jedes einzelne muss ein Mal pro Woche von einem 20-Tonner
angefahren werden können. Im Norden des Gebäudes sind die
Elektroinstallationen und Trafos. Diese müssen für ein Serviceteam mit
einem Sprinter, Ducato o.ä. erreichbar sein. Diesen Anfahrtsweg braucht
auch die Feuerwehr, um bei einem Brand Anleitern zu können und das 1.
Obergeschoß des Verwaltungsgebäudes zu erreichen. „Im Prinzip müsste
man rund ums Haus befestigen. Aber das ist weder schön, noch
topographisch einfach“, gab Heintz zu bedenken. Eine erste Überlegung
war, den 40-Tonner von der Bahnhofstraße her aufs Gelände fahren zu
lassen. Aber an der Nordseite ist ein Höhenunterschied von 2,30 Metern.
Der Laster müsste eine Rampe mit 11,6 Prozent Steigung
überwinden.Deshalb sah Heintz‘ wohl praktikablerer Vorschlag vor, vom
Bahnhof aus nur eine Stichstraße, die mit Rasengittersteinen belegt
ist, in Richtung Schmelzhalle zu bauen und diese mit einem Wendehammer
abzuschließen. Den Höhenunterschied zu den restlichen Gebäuden könnte
über eine Mauer abgeschlossen werden. „Wir hätten dadurch weniger
versiegelte Flächen, weniger Kosten und bei den Nutzern von der TAZ
sind wir mit diesem Vorschlag auch auf offene Ohren gestoßen“, bemerkte
Heintz. Bei „Kosten“ wurde auch Bürgermeister Josef Luksch
hellhörig. Doch der Landschaftsarchitekt konnte dazu noch keine näheren
Angaben machen, weil die Berechnung des Statikers noch ausstehe.
Mangels Zahlenmaterial wurde dann auch der Tagesordnungspunkt
„Programmaufstellung 2012 zur Städtebauförderung “ nur am Rande
behandelt, denn da nehmen TAZ-Vorplatz und -Kreuzung den Löwenanteil
bei den Kosten ein. „Die spitze Zufahrt und wenn dann auch noch
Schneewände die Sicht behindern - das könnte gefährlich sein.“ Er
schlug vor, die Fahrzeuge über die Hoffläche vor dem Campus zu leiten.
„Am Campus in Teisnach haben wir das mit einem Pfosten gelöst, den man
bei Bedarf umlegen kann“, nahm Fuchs den Vorschlag auf und stellte den
„Fuchs-Weg“ vor. „Die 40-Tonner fahren direkt von der oberen Zufahrt
zur Schmelzhalle und Feuerwehr und Serviceteam fahren eine
Schlangenlinie von der oberen Zufahrt, entlang des Labortrakts und der
Verwaltung über den Campus an die Nordseite.“ Diese Lösung fand die
Zustimmung des Gemeinderats. Nach der Abwicklung der
Vorplatzgestaltung berichtete der TAZ-Leiter über die Vorhaben, die
heuer noch anstehen: „Am 3. November wollen wir das Bürogebäude
beziehen, Mitte bis Ende November das Labor. Da wollen wir eine Form
für die Präzisionsblankpresse zur Verfügung haben, die derzeit in
Teisnach gebaut wird. Bei der Schmelzhalle, der ‘kleinen Glashütte‘,
geht es in die Feinplanung. Die Abgasregelung und die Sauerstofftanks
bedürfen noch der Klärung. Durch den Besuch von Vertretern der Uni
Bayreuth (PNP berichtete) konnten wir zwei Projekte auf den Weg
bringen. In der ersten Dezemberwoche wollen wir ein Seminar für
Studenten der Hochschule Deggendorf (HDU) und der Uni Bayreuth anbieten
und ihnen damit die Möglichkeit eröffnen für ein zusätzliches Studium
im Glasbereich. Außerdem soll heuer noch ein Fachsymposium für
Maschinenbauprofessoren oder Chemiker stattfinden.“ In diesem
Zusammenhang brachte CSU-Fraktionssprecher Karlheinz Roth einen Antrag
ein, dass der Gemeinderat eine enge Kooperation zwischen dem TAZ
Spiegelau und dem Weiterbildungszentrum der HDU, DIMT, so weit wie
möglich unterstütze. Langfristig solle, ähnlich dem Studiengang
Mechatronik in Cham, ein eigener Studiengang in Spiegelau etabliert
werden. Der gesamte Gemeinderat sicherte die Unterstützung zu. Gemeinderat
Kurt Hobelsberger bat TAZ-Leiter Fuchs, beim Einstellen von Personal,
ein Auge darauf zu werfen, ob Feuerwehrleute zum Zuge kommen könnten.
„Wir haben untertags wirklich Personalprobleme, wenn wir zu Einsätzen
ausrücken müssen, weil einfach zu viele auswärts arbeiten. So hätten
wir im Fall der Fälle schon Feuerwehrleute vor Ort im TAZ.“ Fuchs
sicherte zu, darauf zu achten.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 24. September 2011 Glas-FH:
Region blickt wieder nach oben - TAZ-Richtfest in Spiegelau mit den
Staatsministern Helmut Brunner und Dr. Wolfgang Heubisch Foto Von
Hermann Haydn Spiegelau. Praxis und Forschung können hier Hand in Hand
gehen, betonte der Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und
Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, als er am Freitag zum Richtfest des
Technologieanwenderzentrums (TAZ) in Spiegelau sein Grußwort sprach.
Nach nur einem Jahr Projektplanung und sechs Monaten Bauzeit steht der
erste Teil fast vor dem Einzug von Verwaltung und Lehre, der
Mitteltrakt soll im November mit seinen Laboren starten und im Dezember
könnte der Glasofen in der Schmelztechnik glühen. „Nur Wenige im
Raum können wohl nachfühlen, wie es mir heute geht,“ meinte
Bürgermeister Luksch zu dieser Perspektive. Es hatte viel zähen Ringens
bedurft, das Projekt in dieser Form realisierbar zu machen. Eine
gewaltige Belastung für Kommune und Kreis würdigte Heubisch als
außergewöhnliches Engagement, das zu einem wertvollen Gebäude, nicht
aber zu einem Elfenbeinturm geführt habe. Nachdem die Zeit der
gläsernen Massenproduktion im Bayerischen Wald abgelaufen war, könne
nun wieder mit Spezialprodukten für Schlüsselindustrien wie der Solar-,
Medizin- oder Biotechnologie Forschung betrieben werden, die nicht am
Markt vorbei gehe. Er sprach seine Anerkennung den Hochschulen in
Deggendorf und Bayreuth aus, die so auch mit Lehre und Forschung auf
das Land hinaus gingen. Denn so werde auch dem demographischen Wandel
begegnet, indem Perspektiven für Menschen mit hoher Qualifikation
eröffnet würden. Der Präsident der FH Deggendorf Professor Reinhard
Höpfl fügte dazu an, für gute Projekte gebe es eben auch gute
Förderung. Man habe schon länger Kontakt zwischen Wissenschaft und
Glasindustrie gehabt. Mit der Einrichtung von Technologiezentren sei
das die Antwort auf die Frage gewesen, dass man nicht wieder zentral in
Deggendorf das hätte umsetzen wollen. Dem ländlichen Raum
verpflichtet sehe sich auch Helmut Brunner, weshalb er weniger als
Landwirtschaftsminister gekommen sei, sondern als
Wahlkreisabgeordneter. Einrichtungen in Bildung und Wissenschaft seien
immer auch zukunftsträchtige Investitionen. Wer sich nicht um die
Arbeitsplätze kümmere, die daraus entstehen sollen, der wäre dem Wandel
ausgeliefert. Bei einem Abstecher mit Fraktionskollegen nach Teisnach
habe man sich tief beeindrucken lassen, wie dort seit dem Spatenstich
einer FH-Außenstelle eine Magnetwirkung eingesetzt habe, der bereits
300 hochqualifizierte Arbeitsplätze zu verdanken seien. Selbst
Betriebe, die nicht mit den Forschungsschwerpunkten zu tun hätten,
würden mittlerweile die Attraktivität eines Ortes mit bestem Ruf
anziehen. So stünden die Chancen gut, zusammen mit dem Standort
Spiegelau wieder zur Glasregion Nummer Eins in Europa zu werden, weil
die handwerklichen und künstlerischen Fertigkeiten noch vorhanden seien
und die technologische Spezialisierung nun begonnen hätte. Dabei sei es
zweitrangig, in welcher Gemeinde die Einrichtung stehe, weil sie für
die ganze Region bedeutend sei. Landrat Ludwig Lankl fügte noch an,
dass die nächsten Projekte des Technologie- und Kompetenztransfers
bereits in den Startlöchern stünden, wie das Logistikzentrum für
Grafenau, für das er auch um eine Anschubfinanzierung bei den Ministern
warb. Denn einfach sei es natürlich nicht gewesen, das gemeinsame Kind
von Kreis und Kommune aus der Taufe zu heben. Es habe viele
Unterstützer gebraucht, Pioniere der Europaregion, und zwischenzeitlich
habe man auch mal die Köpfe hängen lassen, wenn Hoffnungen nicht sofort
erfüllt wurden. Aber seit der Kreistag am 4. Oktober 2010 die Gründung
der Betriebs-GmbH beschlossen hatte, ging es mit großen Schritten in
Organisationsstruktur, Planung und schließlich auch Bau in engem Zeit-
und Kostenrahmen mit großen Schritten auf die Realisierung des 5,5
Millionen teuren Bauwerks zu. 2700 Quadratmeter Geschossflächen und 15
000 Kubikmeter umbauter Raum bieten Platz für Transparenz und
Begegnung, so Architekt Dr. Klaus Bauer, das umliegende Gelände aber
zudem Platz für jede wirtschaftliche Entwicklung. Es ist mit dem
Richtfest eine wichtige Etappe geschafft. Erste Aufträge zur Forschung
seien bereits vorhanden, so Heubisch. Bürgermeister Luksch brachte
seine Hoffnung zum Ausdruck, dass, nachdem Glas Grund für die
Besiedelung der Region und lange Zeit Lebensgrundlage der Menschen
gewesen sei, Glas nun so auch wieder zur Zukunft werde. Helmut Brunner
zitierte dazu den französischen Autor Victor Hugo: „Nichts ist so
stark, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“
PNP Grafenauer Anzeiger vom 21. September 2011 Minister-Gipfel
bei Glas-FH-Richtfest - Heubisch und Brunner haben ihr Kommen für den
Festakt am Freitag zugesagt - 30 Arbeitsplätze bis 2014 geplant
Foto Spiegelau. Das ambitionierte
Projekt Technologiezentrum für Glasschmelztechnologie in Spiegelau
(Volksmund: Glas-FH) hat nun einen weiteren wichtigen Meilenstein
erreicht. Nur fünf Monate nach dem ersten Spatenstich kann nun am
Freitag das Richtfest gefeiert werden. Die beiden Minister Heubisch und
Brunner haben ihr Kommen zugesagt. Michael Fuchs, der Leiter des
Technologiezentrums, zeigt sich zufrieden über den zügigen und
zeitplanmäßigen Fortschritt am Bau. Das Technologiezentrum gehe aus
einer Initiative der Fachhochschule, namentlich Prof. Sperber,
Vizepräsident der Fachhochschule Deggendorf, hervor und könne mit der
finanziellen und tatkräftigen Unterstützung der Gemeinde Spiegelau, des
Landkreises Freyung-Grafenau und des Freistaates Bayern realisiert
werden. Insbesondere dem persönlichen Engagement des Landrats Ludwig
Lankl und der Bayerischen Regierung, vertreten durch
Wissenschaftsminister Dr. Heubisch und Ministerialdirigent Dr. Zeitler,
sowie der Unterstützung durch die neu gegründete Betriebs-GmbH TAZ
Spiegelau, sei es laut Fuchs zu verdanken, dass sich für die
Glasindustrie in Niederbayern, durch ein Zentrum für Forschung und
Entwicklung, neue Zukunftsperspektiven und neue Arbeitsplätze eröffnen. Inhaltlich
setze das Technologiezentrum Spiegelau auf drei Schwerpunkte. Die
Präzisionsblankpresstechnologie, die von den bereits bestehenden
Technologiecampus in Teisnach, Freyung und Cham unterstützt werde. „Für
die Bereiche Schmelze und Heißformgebung konnte die Universität
Bayreuth als Partner gewonnen werden. Am Lehrstuhl für
Werkstoffverarbeitung der Universität Bayreuth werden bereits seit mehr
als zehn Jahren Verfahren und Werkstoffe für Glasprodukte und die
Glasindustrie erforscht und entwickelt“. Neben Labor- und
Seminarräumen werde das Technologiezentrum über eine Schmelzhalle
verfügen, deren Ausstattung den Anforderungen wissenschaftlicher
Forschungs- und Lehrbedingungen genauso genügen, wie einer
industrienahen Produktionsanlage im Kleinformat. Um die gesamte
Prozesskette der Glasfertigung abzubilden, werde schrittweise eine
industrienahe Infrastruktur analog zu einer Mini-Plant aufgebaut, die
unmittelbar nach Fertigstellung des Gebäudes ihren Betrieb aufnehmen
solle. So wird das Zentrum über eine kontinuierliche Schmelzanlage mit
einer vollelektrischen Beheizung sowie einem Speisersystem verfügen.
Diese Schmelzanlage stelle Glas für alle gängigen Formungs- und
Nachbearbeitungsverfahren in der Glasindustrie zur Verfügung. „So
können Glasbauteile gepresst, im Injektionsverfahren gespritzt oder
Hohlglas ausgeblasen werden und entsprechende Halbzeuge oder Prototypen
gefertigt werden“. In der technologischen Umsetzung dieser
Mini-Glasschmelzanlage führe die Universität Bayreuth die zehnjährige
Zusammenarbeit mit der Firma Füller Glastechnologie fort. Neben der
langjährigen Kooperation in laufenden und geplanten Forschungsprojekten
mit der Uni Bayreuth, unter anderem im BFS Forschungsverbund FORGLAS
und im BFS-Projekt Flexi-Plant, werde die Firma Füller auch Partner in
der Ausstattung der Schmelzhalle sein. „Es ist schon eine fantastische
Entwicklung“, so Alexandra Füller, die Geschäftsführerin der Firma
Füller Glastechnologie, „dass mit der Kooperation zwischen der
Fachhochschule Deggendorf und der Universität Bayreuth die Forschung
sich auch nach Spiegelau orientiert und mit der Nähe zu unserem eigenen
Unternehmen eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen Praxis und
angewandter Forschung und Wissenschaft ermöglicht wird“. Getestet
und erforscht würden im Technologiezentrum Glasanwendungen vom
technischen oder optischen Glasbauteil bis hin zum anspruchsvollen
farbigen Designobjekt. Dabei werde es nicht immer darum gehen,
Neuentwicklungen hervorzubringen, denn auch das Bewahren des
jahrhundertalten Wissens als überlieferte Glasrezepturen oder
traditionelle Techniken diene dazu, wertvolles Spezialwissen und
Kulturkapital den Glas produzierenden Standorten zu erhalten. „Die
Zielstellung des Technologiezentrums ist es“, so Dr.-Ing. Thorsten
Gerdes vom Lehrstuhl Werkstoffverarbeitung der Universität Bayreuth,
„an der Schnittstelle zwischen industrienaher Forschung und
akademischer Ausbildung mittelständischen Betrieben der Glasindustrie
eine Plattform für Innovationen bereitzustellen“. Gerdes sieht die
Aufgabe des Zentrums jedoch auch darin, die vorhandenen Kompetenzen in
und außerhalb der Glasindustrie sowie der wissenschaftlichen
Einrichtungen zu bündeln und zu nutzen. Wenn Glas in
zukunftsweisenden Technologien, wie beispielsweise in der
Energietechnik, Medizintechnik und in der Biotechnologie eingesetzt
werde, so seien die Anforderungen so vielschichtig, dass die Einbettung
in Kompetenznetzwerke, wie sie das Technologiezentrum darstelle, einen
entscheidenden Wettbewerbsvorteil bringe. Ein weiterer Schwerpunkt
liege in der Bereitstellung von herausragenden Aus- und
Weiterbildungsmöglichkeiten. Das Technologiezentrum verbindet
bestehende Bildungs- und Ausbildungsangebote in einem industrienahen
Umfeld mit akademischer Ausbildung durch die Hochschule Deggendorf und
die Universität Bayreuth. Damit würden zusätzlich regional und
überregional neue Weiterbildungsmöglichkeiten mit dem Schwerpunkt
Qualitätssteigerung und produktionsintegrierter Umweltschutz geschaffen. „Profitieren
soll jedoch in erster Linie die Region mit ihren glasverarbeitenden
Betrieben sowie die industrienahen Firmen“, so Prof. Dr. Monika
Willert-Porada, Lehrtuhlinhaberin des Lehrstuhls für
Werkstoffverarbeitung an der Universität Bayreuth. Denn das Zentrum
solle sich zu einem Ort entwickeln, in dem bestehende
Fertigungsverfahren verbessert, Einsparpotentiale ausgelotet und
innovative Produkte entwickelt werden. In der Schmelzhalle des
Technologiezentrums stehen die Versuchsmöglichkeiten und das Personal
hierfür bald zur Verfügung. Dies schaffe und erhalte Arbeitsplätze in
den Industriebetrieben der Region. Das Technologiezentrum entwickle
sich auch selbst zu einem Arbeitgeber mit geplanten 30 Arbeitsplätzen
bis 2014 und damit zu einem Motor für die Zukunft der Gemeinde. -
pnp-
PNP Grafenauer Anzeiger vom 22. August 2011 So
soll das TAZ-Umfeld aussehen - Michael Heintz vom Büro Plankreis stellt
Gemeinderat Entwurf vor - Zufahrt wird nach oben verlegt Von
Ursula Langesee
Foto Spiegelau.
Das Technologie-Anwenderzentrum (TAZ) am Eingang zum früheren
Staatlichen Sägewerk wächst in die Höhe. Nun wurde vom Büro Plankreis
ein Gestaltungsvorentwurf für die umliegenden Flächen und die
Einmündung der Bahnhofstraße in die Staatsstraße 2132 erstellt. Freier
Landschaftsarchitekt Michael Heintz stellte den Plan im Gemeinderat zur
Diskussion. Gewisse Schwierigkeiten in der Gestaltung ergäben sich
aus der Topographie des Gebäudekomplexes mit seinem Höhenunterschied
von bis zu elf Metern, schickte Heintz voraus: „Es liegt wie ein Brett
in der Landschaft“. Vorne, zur Hauptstraße hin, liegt der Kopfbau
tiefer als die Straße, hinter der Schmelzhalle muss das Gelände
angeschüttet werden. An der Verwaltung soll ein vertiefter Campus
entstehen. Dazu wird eine Stützmauer hochgezogen, in die Sitzreihen wie
bei einem Amphitheater eingearbeitet sind. Von der Bahnhofstraße her
soll eine Treppe zum Verwaltungsgebäude führen. Als Zufahrt hatte der
Plankreis die bisherige Einfahrt angedacht. Gestaltet werden soll der
Umgriff mit Asphalt und Granitpflaster. Je nachdem, wie sich die TAZ
entwickelt und welche Ansiedlungen sie anzieht, soll später eine zweite
Zufahrtstraße gegenüber der Pfarrer-Schweikl-Straße gebaut werden. Die
ganze Maßnahme, so Heintz, komme auf gut 700 000 Euro, davon würden 55
Prozent gefördert. Auch der passende Ort für eine Bushaltestelle
wurde diskutiert. Am besten sei wohl die direkt vor dem Bahnhof, so der
Vorschlag von Bürgermeister Josef Luksch. Das sei ein guter Knotenpunkt
von Igelbus und der Waldbahn, noch dazu, wenn der Ein-Stunden-Takt auf
der Bahnlinie Zwiesel-Grafenau Realität werden sollte. Erhard
Wawrzek fand die Zufahrt mit 13 Prozent Gefälle - vor allem im Hinblick
auf die Winter in Spiegelau - sehr ungünstig. Zudem seien durch das
Anheben des Straßenniveaus die Garagentore am Anwesen Döringer nicht
mehr zu öffnen. Außerdem führe die neu zu bauende Treppe am
Verwaltungsgebäude direkt in der Kurve auf die Bahnhofsstraße, ohne
Anbindung an einen Gehweg - eine gefährliche Situation. Ob die
Treppe überhaupt nötig sei, daran zweifelte Elke Proßer-Gress. „Wir
haben doch gegenüber dem Bahnhof ohnehin eine Treppe. Die wäre in
keiner Kurve und wenn man sie herrichtet, kann man sie wieder nutzen.“ Karlheinz
Roth störte, dass wieder Pflaster als Straßenbelag vorgesehen ist. „Mir
ist klar, dass das Pflaster den Platzcharakter betonen soll. Aber wir
haben eine Beschluss, dass wir kein Pflaster mehr auf Straßen wollen“. Josef
Wanninger fragte, ob denn zwei Zufahrten nötig seien. Besser sei wegen
des geringeren Gefälles die obere Zufahrt gegenüber der
Pfarrer-Schweikl-Straße und oberhalb des Anwesens Döringer. Mit
diskutiert wurde auch die Gestaltung des Gehweges in Fortführung der
bisherigen Städtebauförderung ab dem Anwesen Mandl/Schleinkofer entlang
der Hauptstraße in Richtung Bahnhofstraße und TAZ. Hier ist wieder ein
Kleinsteinbelag vorgesehen. Das störte 3. Bürgermeister Peter
Hinterberger: „Darauf können die Leute nicht gehen. Mit Rollator oder
Kinderwagen tut man sich sehr schwer“. Er schlug gesägtes Pflaster vor.
Weil aber zu befürchten ist, dass durch einen Belagwechsel die
Finanzierung über die Städtebauförderung gefährdet ist, sah man davon
ab. Der Gemeinderat beschloss, die Bushaltestelle am Bahnhof
einzurichten, die alte Treppe nutzbar zu machen und auf eine neue
Treppe zu verzichten. Die Zufahrt aufs TAZ-Gelände soll über die obere
Zufahrt erfolgen, die untere fällt weg. Der Straßenbelag wird Asphalt
und kein Pflaster. Die Verschwenkung zur Pfarrer-Schweikl-Straße wird
zurückgestellt.
PNP
Grafenauer Anzeiger vom 6. August 2011
Foto Die Glas-FH wächst - Die Arbeiten liegen voll im Zeitplan - Richtfest ist am 23.September Alles im Zeitplan - heißt es derzeit bei den Verantwortlichen für den Bau der Glas-FH in Spiegelau So
soll der Kopfbau, der die Verwaltung aufnehmen soll, am 30. September
fertig sei. Der Mittelteil - dort werden gerade Erdarbeiten
durchgeführt - ist für den 30. Oktober geplant. Und die Fertigstellung
der Schmelzhalle ist für den 15. Dezember vorgesehen Das Richtfest
findet am 23. September um 11 Uhr in Spiegelau statt, kündigt
Kreiskämmerer Siegfried Wilhelm, der Geschäftsführer der Betriebs-GmbH,
an. - an
Neue
Woche vom 3. August 2011
Foto Glas hat Zukunft in Spiegelau - Der Förderverein des Technologiezentrums informierte sich Spiegelau.
Schon optisch ist in Spiegelau zu sehen wie die Gebäude des
Technologie¬zentrums in die Höhe wach¬sen. Auf 85 Metern Länge und mit
einer Fläche von knapp 2400 qm entsteht eine Ein¬richtung, die
ihresgleichen im Bayerischen Wald sucht. Nach den bestehenden
Technologie Campi in Teisnach, Freyung und Cham ist das
Technologiezentrum in Spiegelau ein weiterer Baustein im Netz
„Wissenschaft trifft Wirtschaft". Noch heuer sollen die Gebäude in
Spiegelau bezugsfertig werden. Aber geforscht wird bereits, und zwar
momentan noch im Technologie Campus Teisnach. Hierarbeiten bereits die
ersten Mitarbeiter unter Michael Fuchs dem Chef des neuen
Technologiezentrums Spiegelau. Sie haben schon eine
Präzisionsglaspresse und einen Wellenfrontsensor in Betrieb genommen
und sind derzeit mit den ersten Tests beschäftigt. Diese Geräte wer¬den
nach Fertigstellung des TZ Spiegelau dort ihren endgül¬tigen Platz
finden.Der Förder¬verein des Technologiezen¬trums Spiegelau, angeführt
von Karlheinz Roth informierte sich kürzlich im Technologie Campus
Teisnach über den momentanen Stand der Din¬ge. Mit im Boot ist hier die
Uni¬versität Bayreuth, die das Tech¬nologiezentrum mit Rat und Tat
unterstützt. rd
PNP Grafenauer Anzeiger vom 25. Mai 2011 Das TAZ liegt gut in der Zeit - Förderverein informiert über Baufortschritt - Inbetriebnahme für 15. Dezember geplant / Von
Ursula Langesee
Foto Spiegelau.
Vor knapp zwei Monaten war Spatenstich für das
Technologie-Anwenderzentrum (TAZ) auf dem Gelände des früheren
Staatlichen Sägewerks. Was hat sich seither getan? Und wie geht es
weiter? Das erfuhren am Montag an die 40 Interessierte bei einem
Informationsabend des TAZ-Fördervereins in der Sportgaststätte Trossel
von Architekt Klaus Bauer und TAZ-Leiter Dipl. Ing. Michael Fuchs. „In
so einem Technologie-Anwenderzentrum steckt ein großes Potenzial“,
sagte Fördervereinsvorsitzender Karlheinz Roth einleitend und machte
seine Behauptung an neuen Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung fest.
Demnach lebten bis 2021 immer weniger Menschen im Bayerischen Wald -
mit einer Ausnahme. Im Markt Teisnach, der jetzt schon einen
erfolgreichen Technologiecampus der FH Deggendorf betreibt, nimmt die
Bevölkerung um 0,9 Prozent zu. Dort Arbeitsplätze zu schaffen, wo sich
die Menschen wohlfühlen, das soll laut Karlheinz Roth auch in Spiegelau
das Ziel sein. Die Architektur des dreiteiligen Baukörpers mit
Verwaltung, Labors und Schmelzhalle auf einer Gesamtfläche von knapp
2300 Quadratmetern stellte Klaus Bauer vor. Sie sei der Kompromiss
zwischen finanzieller Machbarkeit und den Wünschen der FH. Die
besondere Vorgabe bei der Planung dieses Forschungs- und
Entwicklungszentrums war, dass es immer um Wissenstransfer gehe, der
Austausch zwischen Verwaltung und Forschung jederzeit möglich sein
müsse: „Keiner arbeitet hier isoliert.“ Der Kopfbau (Verwaltung) hat
Erdgeschoß und Obergeschoß mit Option auf den Ausbau eines 2. Stockes.
Büros, Seminarräume und die Cafeteria gruppieren sich um eine zentrale
Halle. Der mittlere Bau bietet Platz für fünf Labors im Erdgeschoß und
darüber das Technikgeschoß. Kernstück der Anlage ist die Schmelzhalle
mit einer lichten Höhe von zehn Metern und einer flexiblen
Infrastruktur, damit die FH bei Bedarf jederzeit nachrüsten kann. Aus
topographischen Gründen muss die Schmelzhalle unterkellert werden. Der
Bau des TAZ liegt gut in der Zeit. Ende der Woche werde, so Bauer, die
Bodenplatte für den Kopfbau betoniert, für Ende September sei der
Abschluss des ersten Bauabschnittes vorgesehen, für 15. Dezember die
Inbetriebnahme der Schmelzhalle. Das Gerücht, dass es einen Baustopp
gegeben habe, konnte der Architekt schnell widerlegen: „Wir waren trotz
vorangegangener Bodenuntersuchungen auf Fels gestoßen, der gesprengt
werden musste. Dazu mussten natürlich alle Bagger und sonstigen
Baugeräte abgezogen werden“. TAZ-Leiter Fuchs stellte die
Hauptforschungsfelder in der Heißglastechnologie vor, die in Spiegelau
bestellt werden. Für die Präzisionsblankpresstechnologie ist die aus
den USA gelieferte Maschine am Technologiecampus Teisnach
„zwischengeparkt“, weil bereits der erste Forschungsauftrag akquiriert
werden konnte. Mit dieser Maschine können hochgenaue optische
Komponenten und Bauteile hergestellt werden, die in der Lasertechnik
und in der abbildenden Optik eingesetzt werden. Wenn ihr festes Dach
über dem Kopf fertig ist, zieht sie nach Spiegelau um. „Diese sehr
hohe Genauigkeit im Nanometer-Bereich verlangt natürlich, dass es so
gut wie keine negativen Außeneinwirkungen geben darf und das wirkt sich
wieder auf die Bauweise aus. So wird in den Labors der Boden von den
Wänden abgekoppelt, die Raumtemperatur muss möglichst konstant sein,
die Luft wird gefiltert“, verdeutlicht Fuchs. Eine gute Nachricht
hatte er am Montag aktuell von der Uni Bayreuth bekommen: die
Bestätigung für die Ausschreibung der Elektrowanne („Minimelter“) in
der Schmelzhalle, die in Modultechnik entsteht und sehr flexibel
eingesetzt werden kann mit dem Ziel, hochreine Gläser herzustellen. In
der Anlaufphase rechnet Fuchs mit 13 bis 18 Mitarbeitern, die bevorzugt
direkt aus der Region kommen sollen. Dass sich die Beschäftigtenzahl
schnell verdoppeln kann, beweist die FH-Außenstelle Freyung. Hier sind
es schon über 30, gerechnet hatte man nur mit 15. Studenten wird es die
erste Zeit nicht am TAZ geben, wohl aber Bachelors, Master und
Doktoranden. Pfarrer Rupert Wimmer interessierte, ob an eine Kantine
im TAZ gedacht sei? „Nein, es gibt nur eine Cafeteria, denn die Leute
sollen ja das gastronomische Angebot in Spiegelau nutzen“, antwortete
Fuchs. Umgekehrt können die Spiegelauer den Multimediaraum im
Verwaltungsbau für Veranstaltungen nutzen. Der TAZ-Leiter wurde auch
gefragt, wie lange die Forschungsaufträge laufen. „Wir sind auf jeden
Fall bis 2014 beschäftigt, so lange läuft schon allein das Projekt an
der Uni Bayreuth mit der Firma Füller. Und da es die Glasschmelze und
die Verarbeitungsmaschine sonst nirgendwo so gibt wie bei uns, rechnen
wir damit, dass wir auch darüber hinaus gut ausgelastet sind.“ „Des
woll‘n ma hör‘n“, äußerte sich dazu ein Zuhörer zufrieden.
SAXNDI. . . ...beim
Infoabend zum TAZ sprach Bürgermeister Josef Luksch in seiner
Eigenschaft als Fördervereins-Kassier Gerüchte an, die zum Bauprojekt
die Runde machen. Etwa, dass ein Baustopp verhängt worden sei, dass
befürchtet werde, dass zwar die Schmelzhalle gebaut, die Schmelzwanne
dann aber nicht geliefert bzw. wegen zu hoher Emmissionswerte nicht
betrieben werden dürfe, dass sich die Fa. Füller aus dem Projekt
verabschiedet habe... Durch die hieb- und stichfesten Informationen von
Architekt und TAZ-Leiter konnten sie entkräftet werden. Gegen die
Fakten kommen böse Zungen nicht an. Ursula Langesee
PNP Grafenauer Anzeiger vom 01.04.2011 TAZ bringt Glas wieder zum Glänzen Gestern
war der Spatenstich für das 5,5-Mio.-Euro-Projekt für Schmelztechnik am
Sägewerksgelände
Bild Von Ursula Langesee Spiegelau.
Nach einer schwierigen und langwierigen Planungsphase kann es nun
endlich losgehen mit dem Technologie-Anwenderzentrum (TAZ) Glas auf dem
Gelände des früheren Staatlichen Sägewerks. Gestern erfolgte der
Baubeginn durch einen symbolischen Spatenstich mit Vertretern aus
Politik, Wissenschaft und den Planungs- und Baufirmen. Bereits Ende
dieses Jahres sollen die drei Gebäude (Kopfbau, Labore, Schmelzhalle)
bezugsfertig sein. Die Gesamtkosten für dieses Projekt belaufen sich
auf 5,5 Millionen Euro, die reinen Baukosten liegen bei 4,3 Mio. Euro. Staatsminister
Helmut Brunner sprach an diesem „wahrlichen Sonnentag“ vom Beginn einer
positiven Entwicklung. Nach einem schmerzhaften Strukturwandel würden
die früher wichtigsten Produkte der Region, Holz und Glas, wieder eine
Renaissance erleben. Mit den Einrichtungen der Fachhochschule
Deggendorf in Teisnach (Kaltglastechnologie) und künftig in Spiegelau
mit der Schmelztechnik (Heißglastechnologie) würden wissenschaftliche
Erkenntnisse in anwendbare Technologien übersetzt und damit die
Innovationsfähigkeit der Unternehmen in der Region gestärkt. Brunner
wünschte Spiegelau eine ähnlich gute Entwicklung wie in Teisnach,
dessen Technologiezentrum als erstes im Bayerischen Wald im Oktober
2009 eingeweiht worden war. Dort konnten innerhalb eines Jahres 16
nationale und internationale Forschungsprojekte mit einem Volumen von
3,5 Millionen Euro akquiriert werden. Daraus habe sich eine
erstaunliche Wirtschaftsdynamik entwickelt. Im Umfeld des Campus
siedeln sich verstärkt Firmen an, die mit der thematischen Ausrichtung
des Technologietransferzentrums nicht direkt in Zusammenhang bracht
werden können. Als Lohn für diese Leistung gab es im vergangenen
Jahr den Bayerischen Gründerpreis für die Initiative „Technologieregion
Bayerischer Wald“. „Manche sprechen sogar schon vom ‘Silicon Valley
Bayerischer Wald‘“, sagte der Minister schmunzelnd. Er dankte der
Hochschule Deggendorf, die beim Spatenstich mit Präsident Dr. Reinhard
Höpfl, Vizepräsident Dr. Peter Sperber, Kanzler Dr. Gregor Biletzki und
dem örtlichen TAZ-Leiter Michael Fuchs vertreten war, für das geistige
Fundament fürs Anwenderzentrum. Ministerialdirigent Dr. Wolfgang
Zeitler, der für Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch gekommen
war, dankte er für die finanzielle Hilfe und bat, Spiegelau die gleiche
Unterstützung wie Teisnach und Freyung zukommen zu lassen. Zuletzt galt
Brunners Dank dem Landkreis, dem Kreistag und der Gemeinde, die sich
trotz schwieriger Ausgangssituation für diese Zukunftsinvestition
entschieden haben. „Wir wollen nach dem Wegbrechen der Arbeitsplätze in
der traditionellen Glasherstellung auf diesem Weg die jungen Leute in
der Region halten und ihnen eine Zukunft eröffnen. Deshalb sind wir
bereit, viel Geld in die Hand zu nehmen“, bestätigte Landrat Ludwig
Lankl. Die Finanzierung sei auf 22 Jahre ausgelegt.150 000 Euro pro
Jahr trage die Gemeinde, 450 000 Euro der Landkreis. „Zwickt‘s mi, i
glaub‘ i traam“ - mit dieser Liedzeile von Wolfang Ambros verdeutlichte
Bürgermeister Josef Luksch, dass er es - mit Hinblick auf die
Vorgeschichte - nicht glauben könne, dass sich der erste Teil zu diesem
Traum nun erfülle. Er dankte allen, die dazu beigetragen haben. Zeitler
bemerkte in seiner launigen Rede, dass Bayern wegen seiner Idee mit den
Technologieanwenderzentren bundesweit beachtet und beneidet werde. Die
Verzahnung von Region und Wissenschaft bringe neue Impulse für einen
Werkstoff wie Glas, der zwar als traditionell, aber nicht gerade
pfiffig gelte. Er wünschte Spiegelau in puncto Glück bruchsicheres Glas
und noch viele weitere Spatenstiche. FH-Präsident Höpfl begrüßte es,
dass die Grundlagenforschung so zur Anwendung komme, wie es das Profil
der Fachhochschule sein soll. Er dankte Zeitler, der ein Herz für ganz
Bayern habe und nicht nur für die Metropolen. Beim Stehempfang in
der Touristinfo stellten die Planer Klaus Bauer und Thomas Häringer das
Projekt vor und Luksch warb für eine Mitgliedschaft im TAZ-Förderverein.
Spatenstich
fürs TAZ Spiegelau
Bild Spiegelau.
Der Spatenstich für das Technologie-Anwenderzentrum (TAZ) Glas fand
gestern u.a. mit Agrarminister Helmut Brunner und Ministerialdirigent
Dr. Wolfgang Zeitler vom Wissenschaftsministerium statt. Bis Ende
2011 soll das 5,5 Mio. Euro teure Projekt der FH Deggendorf auf dem
Gelände des früheren Staatlichen Sägewerks fertig sein. Dann wird
dort Forschung für die heiße Glastechnologie betrieben. Ziel ist
es, Forschungsaufträge für Firmen in der Region zu erledigen und
im Gündercampus Arbeitsplätze zu schaffen. ul
PNP Grafenauer Anzeiger vom 31. März 2011 Die Bautafel steht schon Heute
ist der Spatenstich für das TAZ in Spiegelau
Bild Spiegelau.
Auch wenn der eigentliche Bau des neuen Anwenderzentrums für
Glastechnologie (TAZ) noch nicht begonnen hat, werden bereits die
ersten Zeichen erkennbar, dass sich auf dem Gelände des ehemaligen
Staatlichen Sägewerks in Spiegelau in Kürze etwas tun wird. So wurde
auf Initiative des Fördervereins des TAZ Spiegelau die von der
Arbeitsgruppe Planung und Architektur (APA) gestaltete Bautafel für das
neue TAZ aufgestellt. „Endlich wird auch für die Öffentlichkeit
sichtbar, dass hier bald die Bagger rollen werden“, so
Fördervereinsvorsitzender Karlheinz Roth. Der Spatenstich für das neue
Anwenderzentrum ist am heutigen Donnerstag. Mit den Abbrucharbeiten
soll dann voraussichtlich in der zweiten Aprilwoche begonnen werden. -
kr
PNP Grafenauer Anzeiger vom 24. März 2011 So
wird das TAZ Spiegelau aussehen - Kreistag gibt grünes Licht für
Finanzierung und Architekten-Entwürfe / Von Peter Püschel
Bild Freyung-Grafenau.
Jetzt wird es schnell gehen: Schon im April soll mit dem Bau des
Technologieanwenderzentrums Glas (TAZ) auf dem Gelände des ehemaligen
Staatlichen Sägewerks in Spiegelau begonnen werden. Bei nur zwei
Gegenstimmen hat der Kreistag die Finanzierung abgesegnet und die
Architekten-Entwürfe gebilligt. Wie Siegfried Wilhelm als
Geschäftsführer der Betriebs-GmbH TAZ Spiegelau informierte, soll der
Bau über die Auszahlung eines so genannten Gesellschafterdarlehens
finanziert werden: Der Landkreis als Gesellschafter der GmbH stellt die
benötigten Finanzmittel in Form eines Kredites zur Verfügung. Der
Kapitaldienst für dieses Darlehen ist aus den jährlich zur Verfügung
stehenden Eigenmitteln in Höhe von 600 000 Euro zu erbringen. Maximal
450 000 Euro davon trägt der Landkreis, 150 000 Euro die Gemeinde
Spiegelau als zweiter Gesellschafter. Der Gemeinderat Spiegelau hat
diesem Konstrukt bereits vor der Kreistagssitzung zugestimmt. Man
geht davon aus, dass von den jährlich zur Verfügung stehenden
Eigenmitteln der GmbH 200 000 Euro für den laufenden Betrieb
aufgebracht werden müssen. 400 000 Euro stehen also für den
Schuldendienst zur Verfügung. Rein rechnerisch wird die Rückzahlung
dieses Darlehens dann 22 Jahre dauern. Geschäftsführer Wilhelm geht
aber davon aus, dass sich die Betriebsverluste nach fünf Jahren
vermindern, wenn die Betriebs-GmbH Erlöse aus dem Projekt erzielen
wird: Die dann fälligen Mietzahlungen der Hochschule Deggendorf dürften
den Schuldendienst mittelfristig abdecken. Wie Thomas Häringer vom
Planungsbüro APA Bauer aufzeigte, steht die Detailplanung. Der Abbruch
der Spiegelauer Bibliothek steht kurz bevor, dann kann es sofort
losgehen. Erst Ende letzter Woche ist die Ausschreibung abgeschlossen
worden, an der sich neun Firmen beteiligt haben. Den Zuschlag als
Generalunternehmer erhielt die Firma Bachl mit einem Auftragsvolumen
von netto 4,364 Millionen Euro. Die Planung sieht drei untereinander
verbundene Gebäude vor: Einen Kopfbau für Verwaltung, Büros und
Konferenzräume, der bereits im September bezugsfertig sein wird; einen
Bau für die Labore, die im Oktober fertig sein sollen; und die
Schmelzhalle, die dann im Dezember in Betrieb gehen wird. „Eine sehr
erfreuliche Entwicklung“, stellte Häringer fest, „das Kostenbudget
wurde bei der Ausschreibung eingehalten, das Projekt läuft wie
angedacht.“ Der Aufsichtsrat hat ein Kostenbudget von 5,5 Millionen Euro genehmigt, teilte Geschäftsführer Siegfried Wilhelm mit. Wie
Campus-Leiter Michael Fuchs vor dem Kreistag sagte, konnten bereits
einige Forschungsaufträge für das TAZ Spiegelau gesetzt werden. Die
Kooperation mit der Uni Bayreuth und der Firma Füller ist besiegelt,
Kooperationen mit anderen Firmen sowie mit dem „Netzwerk Glas“ seien im
Entstehen.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 27. Januar 2011 Große
Chance für Spiegelau und die Region / Informationsfahrt des
Glas-FH-Fördervereins Spiegelau nach Teisnach - Schon über 80
Mitglieder
Foto Spiegelau/Teisnach.
Die Informationsfahrt des Fördervereins des Technologieanwenderzentrums
Glas in Spiegelau zum benachbarten Technologiecampus nach Teisnach
wurde zum vollen Erfolg. Mehr als 40 Menschen aus Spiegelau und der
Region waren der Einladung zur Teilnahme gefolgt, darunter auch
Diakonin Gabi Neumann - Beiler und Pfarrer Rupert Wimmer. „Binnen
weniger Tage war der Bus voll“, zeigte sich auch
Fördervereinsvorsitzender Karlheinz Roth zufrieden angesichts der
großen Resonanz. Bereits auf der Fahrt nach Teisnach informierte der
Vorsitzende die Teilnehmer über wichtige Eckdaten der Marktgemeinde
Teisnach, wie die im Vergleich zur Gemeinde Spiegelau deutlich höheren
Gewerbesteuereinnahmen und der Firma Rohde und Schwarz mit über 1100
Beschäftigten allein im Werk Teisnach. In Teisnach wurde die Gruppe
dann von der 1. Bürgermeisterin der Marktgemeinde Teisnach Rita Röhrl,
den Leiter der Technologiezentren Professor Dr. Peter Sperber sowie dem
Vorsitzenden des Fördervereins des Technologiecampus in Teisnach Klaus
Tremmel empfangen. In ihren einführenden Worten ging Rita Röhl vor
allem auf die Erfolgsgeschichte des Technologiecampus in Teisnach ein.
So haben sich seit der Eröffnung des Technologiezentrums im Oktober
2009 bis zum heutigen Tage bereits über 200 neue Arbeitsplätze im
umliegenden Campusgelände angesiedelt. Hinzu kommen noch die 25
Mitarbeiter im Technologiezentrum. Daneben sei auch im weiteren Umfeld
des Technologiecampus eine regelgerechte Sogwirkung entstanden. So
wurden in den letzten Monaten auch bereits länger bestehende
Gewerbeflächen an Firmen verkauft, die zwar nicht immer eine
unmittelbare fachliche Nähe zum Technologiecampus aufweisen könnten,
sich jedoch ebenfalls in direkter Nähe ansiedeln wollten. Ähnlich
optimistisch zeigt sich Röhl auch in Sachen Technologieanwenderzentrum
Glas in Spiegelau: „Ich bin überzeugt, dass auch das TAZ in Spiegelau
Erfolg haben wird“, so Röhrl. Als eine große Chance für Spiegelau
und die gesamte Region bezeichnete auch Prof. Dr. Sperber den Beschluss
der Bayerischen Staatsregierung, auch in Spiegelau ein
Technologieanwenderzentrum einzurichten. Im Weiteren ging Dr. Sperber
auf die technischen Merkmale des Technologiecampus Teisnach und dessen
Finanzierung ein. So sei es erforderlich, jährlich eine Million Euro an
Einnahmen über Forschungsaufträge zu erzielen. „Bereits im ersten Jahr
haben wir über 3,5 Millionen Euro eingenommen“, so Sperber. Lobende
Worte fand Prof. Dr. Sperber aber auch für den Förderverein: „Ihr seid
zwar der Förderverein, den es am Kürzesten gibt, aber gleichzeitig auch
der, der die meisten Mitglieder hat“, so Sperber. Dies lasse auch auf
eine breite Unterstützung des Technologieanwenderzentrums in der
Bevölkerung schließen. Im Anschluss an die Vorträge fand eine
Führung von Herrn Prof. Dr. Sperber durch die einzelnen Räumlichkeiten
des Technologiecampus statt. Neben dem Verwaltungsbereich hatten die
Teilnehmer auch Gelegenheit zur Besichtigung des Forschungsbereichs, wo
Messungen und Versuchsreihen mit höchster Präzision und Genauigkeit (im
Nanometerbereich) durchgeführt werden. Am Ende der Veranstaltung
bedankte sich Fördervereinsvorsitzender Karlheinz Roth bei den
Gastgebern für den netten Empfang und überreichte als Gastgeschenk
Unikate aus der gläsernen Ostereiersammlung des Glaskünstlers Klaus
Büchler. Gleichzeitig bot Roth für die nächsten Monate und die
folgenden Jahre eine enge Zusammenarbeit an und lud die Gastgeber aus
Teisnach bereits jetzt zu einem Besuch in das neue
Technologieanwenderzentrum nach Spiegelau ein. - kr
PNP Grafenauer Anzeiger vom 27. Januar 2011 TAZ-Förderverein fährt nach Teisnach Am 7. Februar Besichtigung des Technologiecampus - Kostenlose Teilnahme
Spiegelau/Teisnach.
Der Förderverein des Technologieanwenderzentrums (TAZ) Spiegelau
unternimmt am Montag, 7. Februar, eine Informationsfahrt zum
Technologiecampus (TC) Teisnach (Landkreis Regen). “Mit der Fahrt
wollen wir allen Bügerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, sich vor
Ort über das Modell der Technologiecampi in der Region zu informieren.
Durch den praktischen Einblick in die wissenschaftliche Arbeit soll
noch transparenter werden, was in Kürze auch in Spiegelau entstehen
wird”, sagt Förderverein-Vorsitzender Karlheinz Roth. Das Programm:
16 Uhr Treffpunkt am alten Sportplatz in Spiegelau, 17 Uhr Ankunft in
Teisnach, Empfang durch Bürgermeisterin Rita Röhrl und Professor Dr.
Peter Sperber; einführender Vortrag zum TC Teisnach mit Führung;
anschließend kleiner Imbiss mit der Möglichkeit zu Gesprächen. Um ca.
20 Uhr ist die Abfahrt von Teisnach um ca. 21 Uhr die Ankunft in
Spiegelau. Die Fahrt wird vollständig vom Förderverein finanziert und
ist daher für die Teilnehmer kostenlos. Mit dabei sein können alle
interessierten Bürgerinnen und Bürger, auch wenn sie nicht in Spiegelau
wohnen. ”Ich denke, dass sich vor allem von der Nachbargemeinde St.
Oswald-Riedlhütte auch viele dafür interessieren dürften”, so Roth. Bei
der Anmeldung bis spätestens 4. Februar gilt das Windhundprinzip: die
Schnellsten sind dabei. Anmeldung bei Karlheinz Roth, Tel.
08553/1216 oder Elke Proßer-Greß, Tel. 08553/2741. - red
PNP Grafenauer Anzeiger vom 22. September 2010 TAZ und Fuchs: Glas-FH hat einen Namen und einen Chef Mit Spannung erwartete Bürgerversammlung zum Technologie-Anwenderzentrum verläuft ruhig - Haushalt scheint reif für Genehmigung / Hermann Haydn Spiegelau.
Vier Neuigkeiten könnte man als Resümee der Bürgerversammlung in
Spiegelau ziehen: Ein befürchteter größerer Unmut blieb aus. Das
Spiegelauer Technologie-Anwender- zentrum soll „TAZ“ heißen. Ein
Chef dafür wurde mit Michael Fuchs vorgestellt. Und die Spiegelauer
Finanzen können grünes Licht von der Rechtsaufsicht erwarten. Ansonsten
waren für den Zuhörer die Zwischentöne fast interessanter als die
Beiträge selbst.
Die
Szenerie in der Spiegelauer Mehrzweckhalle hatte am Freitag ein wenig
die Anmutung der berühmten Filmpredigt von Don Camillo in der von
Hochwasser überfluteten Kirche. Es hallte etwas. Die Worte waren mit
Bedacht gewählt, als Bürgermeister Josef Luksch zur mit Spannung
erwarteten Bürgerversammlung zur Einführung ansetzte. Es sei viel
diskutiert worden, man habe schlechte Presse geerntet, es habe am
Selbstvertrauen genagt, dass binnen einen Jahres zwar viel geredet und
geschrieben, aber auch hart gerungen werden musste, bis jetzt doch ein
tragfähiges Konzept für die Spiegelauer FH-Außenstelle erstellt worden
sei. Aus tiefer kommunaler Not gab es für knapp 150 Zuhörer aus
Spiegelau und auch aus der Nachbargemeinde St. Oswald/Riedlhütte doch
das Licht am Ende des Tunnels. Hoffnung und Zuversicht sei nun höher zu
bewerten als das abgelieferte kommunalpolitische Bild es vermuten
ließe. Und wenn man schon zur Förderpolitik des Freistaates sagen
könne, andere bekämen doch deutlich mehr, so lege es doch „in erster
Linie an uns“, zu zeigen, dass der als etwas langsam verschriene
„Waidler“ aus eigener Kraft handeln könne und jetzt ein größerer
Grundstein für eine bessere Zusammenarbeit gelegt worden sei. Zwar
gibt es trotz beabsichtigten Einzugstermins im Oktober 2010 noch keinen
Stein auf dem anderen, aber immerhin schon einen Namen: TAZ,
Technologie-Anwenderzentrum sollen Einrichtung und dazugehörige
Betreiber-GmbH einmal heißen. Einen Leiter gibt es auch schon. Die
Begeisterung der Öffentlichkeit sollte dazu nun ebenfalls eingeholt
werden. Rede und Antwort stehen sollten am Podium neben dem
Hausherren und Landrat Ludwig Lankl auch Professor Peter Sperber, der
künftige Spiegelauer Geschäftsführer Michael Fuchs sowie - in
Vertretung für die nach Kieferoparation verhinderte Teisnacher
Bürgermeisterin - der zweite Bürgermeister Markus Hauf.
Zurück
noch einmal zum Anfang. Bürgermeister Luksch ging es darum, nicht die
Probleme zu übersehen, aber die Visionen und Chancen in den Vordergrund
zu stellen. Dabei verwies er darauf, dass die FH natürlich eine
Engelsgeduld hätte haben müssen, dass der Landrat sie wie ein Freund
nicht im Stich hatte lassen dürfen, dass die Räte auch alle Aspekte
intensiv hatten ausleuchten müssen. Es ging ihm darum, eine Basis jetzt
gefunden zu haben, auf der gedeihlich weiter aufgebaut werden könnte.
Die sei nun auch in der Bevölkerung noch zu suchen. Ludwig Lankl
nahm den Ball auf. Wenn auch das Jahr geprägt gewesen sei von
Auseinandersetzungen, es komme doch darauf an, nach Krisenszenarios wie
bei Knaus-Tabbert und dem Ende der Glashütten jetzt die neuen Chancen
zu sehen und zu ergreifen.Er freue sich, dass auf Kreisebene nun
Einigkeit erwartbar wäre, nachdem auch die Freien Wähler signalisiert
hatten, der Beschlusslage pro FH-Anwenderzentrum ihre Zustimmung zu
geben.
Peter
Sperber beleuchtete die Situation der FH-Außenstellen, speziell in
Teisnach, und welche Entwicklungstrends sich daraus auch für Spiegelau
ablesen ließen. Ein Indikator: Eine Maschine für hochpräzise
Glaspresstechnologie - etwa für Linsen in Digitalkameras - ist bereits
gekauft, wird noch in Teisnach „geparkt“ und soll samt Auftraggebern
schon versehen dann in Spiegelau in einen der Forschungsbereiche neben
Heißglastechnologien und Analytik umziehen. Das sei dann ein Beitrag
dazu, dass sich der Bayerische Wald insgesamt mit seinen
Technologiezentren zu einem Markenbegriff für Forschung und angewandte
Lösungen entwickelt, der deutschlandweit und darüber hinaus als
einzigartig anerkannt würde. Studenten im letzten Studienjahr und
anerkannte Fachleute würden hier zum Magneten für Firmenaufträge und
dann auch Firmenansiedlungen, wie Teisnach eindrucksvoll belege. Hier
in Spiegelau hat es mittlerweile immerhin schon einen Ansprechpartner.
Michael Fuchs kommt aus der Glasbranche, war beim Pressen von Linsen
schon beteiligt und sagt: „Ich habe noch nie erlebt, dass in einer
Region so viel Gas gegeben wird.“
Wie
Gas gegeben wird, das berichtete Markus Hauf, wenn auch Teisnach mit
etwa 10 Millionen Euro Plus am kommunalen Konto den Tank auch erst
einmal deutlich voller hatte als Spiegelau und mit einem
Industriepartner des Ortes „rechnen konnte“. Aber auch dort sei nicht
alles rund gelaufen. Was dagegen vorhanden war, das war die besonders
hohe Einigkeit über Fraktionen hinweg, dass das Projekt in jedem Fall
als Chance ergriffen werden müsse. Heute habe die Marktgemeinde fast so
viel Schulden wie zuvor Haben, dafür aber auch Dynamik bei neuen
Gewerbeaussichten, die bei 13 Millionen Investitionen bei ihrer FH auch
wieder finanziellen Rücklauf erwarten ließen.
Die
Vorreden hatten mit ihrer durchwegs positiven Grundstimmung dann auch
den Effekt, dass zwar zur Fragerunde des Publikums auch die Bedenken
wieder vorgetragen wurden, die die Gemeinderatsdiskussionen bestimmt
hatten: Kosten für die Bebaubarmachung des Geländes, Abriss der
Sägewerksgebäude, Volksfestplatz, Standortfragen, Spielräume in
künftigen Haushalten, Belastung für den Bürger durch Grundsteuer und
kostendeckende Einrichtungen, Verschuldung und befürchtete Lähmung ...;
es blieb aber dennoch durchwegs sehr ruhig im Saal, ohne dass ein
öffentlicher Unwille zu deutlich am Podium angebrandet wäre.
Bürgermeister Josef Luksch beantwortete auch alle kommunalen Fragen
beruhigend und nach aktuellem Sachstand. „So ausreichend beantwortet?“
Das „Ja“ konnte Josef Luksch praktisch durchgehend aus dem Publikum als
abgehakt vermerken.
Ludwig
Lankl bat darum, jetzt keine weiteren Störfeuer mehr zu entzünden. Ein
Ja für den Haushalt werde es von der Rechtsaufsicht wohl geben und der
TAZ-Gründung sowie dem Rückhalt auf Kreisebene stehe dann erst mal
nichts mehr im Wege. Es sei eine große Herausforderung. Es gebe aber
auch große Chancen.
PNP Grafenauer Anzeiger vom 13. Mai 2010 Wir
lassen Spiegelau nicht im Stich - Kreisausschuss beschließt: Landkreis
beteiligt sich an GmbH zur Gründung des Technologiezentrums Glas / Von Peter Püschel Freyung-Grafenau.
Die Vorgabe ist klar: Der Freistaat wäre bereit, in Spiegelau oder
näherer Umgebung ein weiteres Technologietransferzentrum der Hochschule
Deggendorf mit der naheliegenden Fachrichtung Glas einzurichten und
dafür 5 Millionen Euro fließen zu lassen. Voraussetzung dafür aber ist:
Die Kommune muss die Kosten für die Unterbringung tragen. Und da ist
Spiegelau hoffnungslos überfordert. Der Kreisausschuss hat jetzt
einstimmig beschlossen, Spiegelau zu unterstützen.
„Wir
fordern viel von der Partnergemeinde“, so der designierte Leiter dieses
Glas-Technologiezentrums, Prof. Dr. Peter Sperber, vor dem
Kreisausschuss: „Räume samt Betriebskosten müssen die ersten fünf Jahre
kostenfrei zur Verfügung gestellt werden“. Alternativen?
Ausgeschlossen! „Wenn das nicht klappt, wird’s nichts mit der
FH-Außenstelle.“ Dabei sind sich alle Kommunalpolitiker einig, dass
sich die Region diese Chance nicht entgehen lassen darf. Das
Technologietransferzentrum in Teisnach „brummt“, wie Prof. Sperber es
ausdrückte, „und auch Freyung läuft sehr gut, die direkten
Industriekontakte sind sogar besser als in Teisnach.“ Für Spiegelau
sieht der Wissenschaftler ebenfalls sehr gute Voraussetzungen von
Firmenseite: „Es gibt bereits Unternehmen, die interessiert sind, hier
zu investieren.“
Es
ist geplant, das Technologietransferzentrum auf dem Gelände der
ehemaligen KSS unterzubringen. Hier ist bereits seit zwei Jahren die
Firma Füller in Zusammenarbeit mit der Uni Bayreuth tätig. „Füller
würde auf dem KSS-Gelände sofort 5 Millionen investieren und Fertigung
und Produktion in den Bayerischen Wald verlagern“, verriet Landrat
Ludwig Lankl. Auch eine weitere Firma aus Mainz wäre sofort in
ähnlicher Größenordnung dabei. Allerdings: sofort! „Die wollen heuer
schon hier produzieren - oder sie kommen nicht“, so Prof. Sperber, der
deshalb aufs Tempo drückt: „Wir haben bereits die ersten
Großgeräte-Anträge gestellt, mit Lieferzeit September - ich möchte im
Oktober einziehen.“
Für
Spiegelau ist als wissenschaftliches Thema die so genannte „heiße
Glastechnologie“ mit den Schwerpunkten Schmelztechnik,
Glas-Heißformtechnik und Analyse vorgesehen. Das Besondere: Neben der
Hochschule Deggendorf wäre auch die Uni Bayreuth dabei. „Ohne die
Glaskrise wäre das nicht möglich geworden“, so Landrat Lankl, „da ist
Gigantisches gearbeitet worden - diese Taube sollten wir nicht mehr aus
der Hand geben. Da geht es nicht nur um Wissenschaft und Forschung, es
geht um Arbeitsplätze im Landkreis. Wenn wir da jetzt nicht selber
anpacken, dann ...“
Den
Kreisräten war klar, dass sie gar keine Alternative haben, als wieder
Geld in die Hand zu nehmen. Ähnlich wie für das
Technologietransferzentrum Freyung soll eine Betreiber-GmbH gegründet
werden. Doch: Während der Landkreis in Freyung mit 75 000 Euro jährlich
im Boot sitzt, dürfte das für Spiegelau bei weitem nicht reichen, wie
Bürgermeister Josef Luksch erklärte. „IT- und Büroräume wie in Freyung
sind finanziell leichter zur Verfügung zu stellen als die benötigten
Spezial-Räume für Glastechnik.“
Der
Vorteil: Energie, Medien und EDV-Versorgung sind vor Ort vorhanden. Und
der Markt Schönberg würde sich im Rahmen einer interkommunalen
Zusammenarbeit beteiligen. Nur: Das reicht nicht. Die Rede ist von
Investitionen in Höhe von bis zu 6 Millionen Euro. Wobei das Ziel sei,
keinen Neubau auf die grüne Wiese zu stellen, um Industriebrachen
innerhalb des Ortes zu vermeiden.
Genaue
Zahlen wurden in öffentlicher Kreisausschuss-Sitzung nicht genannt.
Aber es muss davon ausgegangen, dass sich der Landkreis-Anteil an einer
GmbH auf über 135 000 Euro belaufen würde, fast doppelt so viel wie im
Fall Freyung. „Aber das ist die letzte Chance für die alte Glasregion“,
so Bürgermeister Luksch, der natürlich hofft, dass sich das Zentrum in
fünf Jahren selber trägt.
Alternative
Finanzierungsmöglichkeiten? Gerhard Drexler regte an, nach Unternehmen
zu suchen, die bereit sind, Risikokapital zu investieren. Heinrich Lenz
will noch einmal auf die Staatsregierung zugehen: „Wenn das
Strukturhilfe sein soll, müssen wir nachverhandeln - man kann doch
nicht verlangen, Kommunen pleite gehen zu lassen.“
Zumindest
auf den Landkreis wird sich Spiegelau verlassen können - die
entsprechende Absichtserklärung wurde einstimmig verabschiedet. Aber
jetzt müssen genaue Zahlen auf den Tisch. Und es muss schnell gehen.
15.3.2010 Vorstandschaft des Fördervereins TAZ Spiegelau nimmt die Arbeit auf Jahresprogramm bei konstituierender Sitzung beschlossen – bei der FH läuft alles nach Plan
Spiegelau
(kr) Die Vorstandschaft des Vereins der Freunde und Förderer des
Technologiecampus in Spiegelau hat sich am vergangenen Wochenende
erfolgreich konstituiert. Zu Beginn der Sitzung informierte 1.
Vorsitzender Karlheinz Roth die vollständig erschienene Vorstandschaft
über den Fortgang der Vereinsgründung und gab einen kurzen Überblick
über den aktuellen Sachstand in Sachen Bau des Anwenderzentrums
Spiegelau. „Auch wenn man derzeit am Gelände noch keine Baumaschinen
sehen kann, kann man feststellen, dass derzeit alles nach Plan verläuft
und wir im Aufsichtsrat bestens vorankommen“, so der Vorsitzende. So
laufen derzeit die letzten Vorbereitungen für die bevorstehende
Ausschreibung. „Wenn die Witterung mitspielt, kann somit mit einem
Start der Baumaßnahme Ende März / Anfang April 2011 gerechnet werden“,
so Roth. Die Fertigstellung des Gebäudes sei für September 2011
vorgesehen. Besonders erfreulich ist auch die Mitgliederentwicklung. So
konnten seit der Vereinsgründung im September bereits zahlreiche
Neumitglieder gewonnen werden.
Im Anschluss an den Bericht des
Vorsitzenden befasste sich die Vorstandschaft des Vereins mit dem
Programm für das kommende Jahr. So plant der Förderverein zur
Unterstützung des Anwenderzentrums zahlreiche Maßnahmen im Jahr 2011,
unter anderem die Durchführung einer Informationsfahrt zum
Technologiecampus nach Teisnach und eine Glasbausteinaktion, die es
interessierten Bürgern ermöglichen soll, sich selbst symbolisch am Bau
des Anwenderzentrums zu beteiligen. Maßgeblich mitwirken will der
Förderverein daneben am positiven Image des neuen Anwenderzentrums.
Hierfür soll auch ein eigener Imageflyer gedruckt werden. Außerdem soll
in den nächsten Wochen eine eigene Homepage erstellt werden, um für die
Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde eine ständige aktuelle
Informationsmöglichkeit rund um das Anwenderzentrum bieten zu können.
Am Ende der Vorstandschaftssitzung zeigten sich alle Teilnehmer
zufrieden und freuten sich auf die kommenden Aktionen rund um das neue
Anwenderzentrum.
PNP 05.03.2010 Technologiezentrum in Spiegelau: Nachtragshaushalt 2010 sichert Finanzierung im Umfang von 700.000 Euro
Die
im Nachtragshaushalt 2010 vorgesehene Finanzierung des
Technologiezentrums der Hochschule für angewandte Wissenschaften –
Fachhochschule Deggendorf in Spiegelau hat die Beratungen im
Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags passiert. Damit werden noch
im Jahr 2010 insgesamt 700.000 Euro zur Förderung innovativer
Glastechnologien in Spiegelau zur Verfügung stehen. Der Landtag wird
voraussichtlich Ende März endgültig über den Nachtragshaushalt
beschließen. „Dass die Finanzierung des Technologienzentrums in
Spiegelau nun über den Nachtragshaushalt gesichert wird, freut mich
sehr. Unser Einsatz hat sich gelohnt“, so Wissenschaftsminister
Wolfgang Heubisch. „Auch in finanziell schwierigen Zeiten wollen wir
gerade die durch das Wegbrechen der traditionellen Glasindustrie
besonders belastete Region durch Innovationsimpulse stärken. Wir wollen
so unseren Teil dazu beitragen, in der Region zukunftssichere
Arbeitsplätze zu schaffen.“ Auch von kommunaler Seite wurde bereits
signalisiert, dass auf dieser Grundlage nun auch die baulichen Vorhaben
entschieden vorangetrieben werden können. Im Oktober 2010 soll die
Deggendorfer Hochschule die neuen Räumlichkeiten beziehen.
Das
geplante Technologiezentrum wird sich mit der Optimierung der
sogenannten Kaltpresstechnik befassen. Ziel ist es, die Herstellung von
Präzisionslinsen wesentlich kostengünstiger und damit auch im
internationalen Vergleich konkurrenzfähiger zu machen. Dass es sich um
ein zukunftsorientiertes Vorhaben handelt, zeigt sich bereits während
der laufenden Diskussion um das Technologiezentrum: Auch aus anderen
Regionen Bayerns liegen bereits Firmenanfragen vor, die Kooperation zu
gezielten Entwicklungsfragen eingehen wollen.
unser radio Freitag, 5. März 2010 Technologiezentrum Spiegelau: Finanzierung gesichert
Der
Bayerische Nachtragshaushalt 2010 sichert die Finanzierung des
Technologiezentrums in Spiegelau. Das heißt, dass wohl noch heuer
700.000 Euro an Fördermitteln vom Freistaat in innovative
Glastechnologien in Spiegelau investiert werden können. Der Landtag
wird voraussichtlich Ende März endgültig den Nachtragshaushalt
beschließen. Wissenschaftsminister Wolfang Heubisch betonte aber schon
vor dieser Formailität: „Dass die Finanzierung des Technologienzentrums
in Spiegelau nun über den Nachtragshaushalt gesichert wird, freut mich
sehr. Unser Einsatz hat sich gelohnt“. Gerade in finanziell schwierigen
Zeiten müsste man eine Region stärken, die durch das Wegbrechen der
traditionellen Glasindustrie besonders belastet sei, so Heubisch
weiter. Auch von kommunaler Seite wurde sichergestellt, dass nun auch
die baulichen Vorhaben vorangetrieben werden können. Bereits im Oktober
soll die Deggendorfer Hochschule die neuen Räumlichkeiten ihrer
Außenstelle in Spiegelau beziehen. Das geplante Technologiezentrum wird
sich mit der Herstellung von möglichst kostengünstigen Präzisionslinsen
beschäftigen und damit auch versuchen, dem internationalen Wettbewerb
standzuhalten.
http://regiowiki.pnp.de/index.php/Technologiezentrum_Glas
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